Die Problematik liegt so, dass weder der LS-Schalter noch der FI ansprechen in der Badewanne, wenn die Bedingungen ungünstig sind?

ProfDrDrStrom  10.11.2021, 00:28

Was willst du jetzt genau wissen?

Asemsy 
Fragesteller
 10.11.2021, 00:43

Ansatz ,um die bekannten Grenzen der Schutzeinrichtung zu wissen.

4 Antworten

der leitungsschutzschalter "versagt" in dem moment, wo der songeannte schleifenwiderstand zu groß ist. z.B. wenn man 6 kabeltrommeln hintereinander steckt, dann kann man theoretisch am ende die leitung kurzschließen, ohne dass er auslöst.

das kann nicht nur problemtatisch für die kabel werden, sondern auch für den benutzer einer sagen wir kochplatte, wenn diese einen schaden aufweist und kein fehlerstromschutz vorhanden ist. die bei der verbindung zwischen sagen wir der heizspirale und dem gehäuse, kann das dazu führen, dass auf dem gehäuse der platte eine spannung bis zu 115 volt anliegen kann.

der fi schalter versagt in dem moment, wo der fehlerstrom nicht gegen erde abfließt. wenn du z.b: die finger in die lampenfassung steckst, wo du beide kontakte berührst. wenn du dann noch nicht gut geerdet stehst, z.B. auf einer leiter mit gummifüßen, also kein oder nur ein sehr geringer strom abfließt, löst er auch nicht aus.

übrigens, ich hatte das auch schon, dass ich eine geschruppt bekommen habe, an einem stromkreis mit fi schalter und der nicht ausgelöst hat. ich habe dann direkt sicherheitshalber einen fi test gemacht und festgstellt, er hat ordngungsgemäß und rechtzeitig ausgelöst, ich habe eben nur nicht genügend fehlerstrom erzeugt...

20 mA tun eben auch ordentlich weh :-)

lg, anna

Nehmen wir mal an, Du schmeißt einen (angeschlossenen) Fön in die Badewanne.

Der LS löst aus, wenn der Strom, der dann fließt, größer als z.B. 16 A ist. Wenn das Basewasser nicht allzu niederohmig ist, fließen vieleicht keine 16 A.

Der FI bewertet, ob der Strom, der über den Außenleiter (L) hinfließt, auch über den Neutralleiter (N) wieder zurückkommt. Er löst bei einer Differenz von z.B. 30 mA aus. Wenn der Strom hautsächlich innerhalb des Föns fließt und weniger als 30 mA in die Badewanne "entweichen", löst er nicht aus.

PeterKremsner  10.11.2021, 00:17

Oder wenn die Wanne nicht geerdet ist weswegen die auch geerdet werden muss.

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ProfDrDrStrom  10.11.2021, 00:25
@PeterKremsner

Sie muß nicht geerdet werden! Das ist über 10 Jahre her. Das Thema ist komplexer um es in 2 Sätzen abzufrühstücken.

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PeterKremsner  10.11.2021, 00:34
@ProfDrDrStrom

Hmm dachte es ist noch Vorschrift, dass die Metallanschlüsse geerdet sein müssen.

Aber egal, ohne Erdung wird auch der FI niemals auslösen.

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PeterKremsner  10.11.2021, 00:41
@PeterKremsner

Bzw genauer eben ohne Erdstrom, nur wenn die Wanne nicht geerdet ist, ist hald in diesem Fall die notwendige Spannung nicht definiert ab welcher der FI fallen würde.

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PeterKremsner  10.11.2021, 11:21
@ProfDrDrStrom

Ja in dem Link steht genau das was ich geschrieben habe.

Ich wusste nur nicht, dass eine Erdung der Metallteile hier nicht mehr notwendig ist.

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ProfDrDrStrom  10.11.2021, 19:23
@PeterKremsner

Ich habe auch nichts gegen den Rest gesagt, aber das Thema „Potentialausgleich im Badezimmer“ ist scheinbar für 98% der Elektriker extrem schwierig zu verstehen.

Die Tatsache das die Wanne nicht mehr zwingend in den Potentialausgleich einbezogen werden muss, befreit aber nicht unbedingt vom örtlichen Poti-Ausgleich.

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PeterKremsner  10.11.2021, 19:27
@ProfDrDrStrom

Ich finde es nicht sonderlich schwierig zu verstehen, die Ausführungen sind eh logisch, macht auch wenig Sinn ein Plastikgefäß zu Erden. Am Ende würde aber auch nichts dagegen sprechen die Erdung durchzuführen wenn es denn Sinnvoll möglich ist.

Ich war da nur eben bei der alten Vorschrift, die eben jetzt nicht mehr vorgeschrieben ist, es ist aber auch nicht verboten eine Erdung vorzunehmen.

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ProfDrDrStrom  10.11.2021, 23:38
@PeterKremsner

Du kennst die aktuelle Vorschrift ja nicht, woher weißt du was dort verlangt wird, bzw. verstehst sie?

Ein „Mehr“ an Potiausgleich ist immer besser!

Das mit dem Plastikgefäß ist ein echtes Problem…

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PeterKremsner  10.11.2021, 23:54
@ProfDrDrStrom

Ich hab mir den Link den du geschickt hast durchgelesen und ich habe damit gemeint ich verstehe warum es Sinn macht dass die Notwendigkeit der Erdung rausgefallen ist. Das steht ja in dem Link den du geschickt hast drinnen.

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ProfDrDrStrom  11.11.2021, 07:16
@PeterKremsner

OK, da sind wir unterschiedlicher Meinung. Das die simple Erdung einer Plastikschüssel (Wanne) sinnfrei ist, versteht sich von selbst. Hier ist der Schritt in die falsche Richtung gegangen. Besser wäre es einen Erdungspunkt (z.B. verchromter Metallring um den Ausfluß) am tiefsten Punkt der Wanne zu fordern.

Auch Haartrockner mit SK II sind Mordwerkzeuge in ungeerdeten Wannen. Es wäre sehr einfach die Haartrockner in SK I Variante auszuführen, ein freistehender Erdungszapfen im inneren, in der Nähe der Heizspirale, würde einen FI sicher zum auslösen bringen.

Aber das sind nicht die Dinge die mich am Meisten ärgern, sondern die verschwurbelte DIN VDE 0100-701.

Da wurde die Einbeziehung aller Wannen ( ja, auch der Metallwannen) in den örtlichen Potentialausgleich nicht mehr zwangsweise gefordert. Auch die immer noch geforderten Maßnahmen verstehen die meisten nicht. Resultat = kompl. Wegfall des örtlichen Potentialausgleich = Senkung des Sicherheitsniveau.

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PeterKremsner  11.11.2021, 12:47
@ProfDrDrStrom

Ich meinte damit nicht dass es gut ist dass es keine Erdung mehr gibt, aber ich verstehe warum das gemacht wurde.

In dem Artikel wird das ja so erklärt dass nicht mehr alle Badewannen leitfähig sind und daher die Erdung von so einem Ding als ganzes nicht sinnvoll ist.

Wenn eine Norm nicht umsetzbar ist weil sie von den Herstellern für Badewannen ad absurdum geführt wird kann sie hald wegfallen auch, bzw an die neuen gegebenenheiten angepasst werden.

Was das gesamte Sicherheitskonzept angeht bin ich hier auf deiner Seite, eine Erdung der Geräte oder ein Erdungspunkt in der Wanne ist sicherlich sinnvoller als die Erdung komplett wegfallen zu lassen.

Naja der Föhn in der Wanne kann muss aber nicht immer gefährlich sein, es kommt auf andere Umstände an die aber nicht beeinflussbar sind, darum darf man sich auch nicht drauf verlassen.

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ProfDrDrStrom  11.11.2021, 18:40
@PeterKremsner
Wenn eine Norm nicht umsetzbar ist weil sie von den Herstellern für Badewannen ad absurdum geführt wird kann sie hald wegfallen auch, bzw an die neuen gegebenenheiten angepasst werden.

Warum wird dann für Metallwannen nicht weiterhin die Einbindung in den Potentialausgleich gefordert?

Dem Sicherheitsniveau würde es gut tun!

Naja der Föhn in der Wanne kann muss aber nicht immer gefährlich sein, es kommt auf andere Umstände an die aber nicht beeinflussbar sind, darum darf man sich auch nicht drauf verlassen.

Ein elektrischer Haartrockner in der Wanne ist immer gefährlich!

Ich habe mit vielen Elektrikern gesprochen, keiner war bereit sich in eine, mit Wasser gefüllte, Wanne zu legen und einen laufenden, FI-geschützten, Haartrockner ins Wasser fallen zu lassen. Auch ein Geldangebot konnte die Motivation nicht steigern.

Warum wohl?

Lange Rede, wenig Sinn: Die aktuellen VDE-Normen für Räume mit Badewanne und Dusche sind, m.M., verbesserungswürdig.

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PeterKremsner  11.11.2021, 18:57
@ProfDrDrStrom
Warum wird dann für Metallwannen nicht weiterhin die Einbindung in den Potentialausgleich gefordert?

Für eine Metallwanne kann ich dir das nicht sagen. Ich denke aber es ist vermutlich wegen der zunehmenden Verbreitung der Kunststoffwannen gefallen.

Ich habe mit vielen Elektrikern gesprochen, keiner war bereit sich in eine, mit Wasser gefüllte, Wanne zu legen und einen laufenden, FI-geschützten, Haartrockner ins Wasser fallen zu lassen. Auch ein Geldangebot konnte die Motivation nicht steigern.

Ganz reinlegen würde ich mich nicht weil es wie gesagt von vielen nicht unbedingt kontrollierbaren Faktoren abhängt. Aber was ich schon mal versucht habe, war:

Man nimmt eine Schüssel mit Wasser und gibt dann Phase und Neutralleiter rein, dann gibt man den Finger ins Wasser und hähert sich solange den Polen an bis man etwas spührt. Bei normalen Leitungswasser muss man da schon ziemlich nahe rann.

Man kanns auch mit Salzwasser machen, dann spürt man natürlich schon eher was, aber zB 10 cm von den Drähten entfernt kannst du auch beide Hände ins Wasser geben und du spürst nichts weil dort auch kein Potential mehr im Wasser ist. Kannst du ja mit einem Multimeter auch messen welche Spannung du zwischen 2 Punkten hättest und die ist in dieser Entfernung schon recht gering.

Je Leitfähiger das Wasser desto eher merkst du zwar was aber desto ungefährlicher wirds aber auch für dich. Wenn der Wasserwiderstand kleiner ist deinem Körperwiderstand hilft das natürlich auch schon.

Ich bin auch der Meinung, dass die Normen in diesem Bereich eine Verbesserung benötigen, das steht ja auch nicht zur Diskussion.

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Der FI löst zum Beispiel nur aus, wenn ein Schutzleiter vorhanden ist, dazu muss auch die Badewanne, wenn es eine aus Metall ist, bzw. der Syphon auch geerdet sein.

Peppie85  10.11.2021, 04:36

das stimmt so nicht ganz, den schutzleiter als solchen brauchts nicht explizit. es muss eben sichergestellt sein, dasss genügend strom richtung erde abfließt, um ihn auszulösen.

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