Denkt ihr, ihr hättet die selbe Religion wie jetzt wenn ihr nicht 'reingeboren' wärt?

22 Antworten

Eine wirklich tolle Frage, die sich die meisten Gläubigen leider viel zu selten stellen.

Tatsächlich ist es so, dass die allermeisten Menschen ihren Glauben von den Eltern bzw. der Gesellschaft übernehmen, in der sie aufwachsen. Das lässt sich sogar sehr einfach anhand eines kleinen Rätselspieles zeigen. Versucht doch mal, die Religionen "Islam", "Taoismus", "Hinduismus" und "Christentum" den folgenden Personen zuzuordnen:

  1. Lisa aus Baden-Württemberg
  2. Wang-Li aus Chongqing
  3. Abdullah aus Tunis
  4. Jamal aus Hyderabad.

Na? Überhaupt nicht schwer, oder? Selbst wenn man nicht weiß, was Taoismus ist, kann man die drei anderen Religionen kinderleicht zuordnen.

Genau diese Tatsache führt aus meiner Sicht auch die Vorstellung einer "einzig wahren" Religion ad absurdum. Ist das Christentum die richtige Religion, sind Menschen, die in Saudi-Arabien oder Iran aufwachsen, gelinde gesagt am **sch. Ist der Islam die "einzige Wahrheit", ist Lisa aus Baden-Württemberg erheblich im Nachteil, insbesondere dann, wenn sie dank christlicher Familie schon als Kind in den "Schoß der Kirche" überführt wurde und heute tiefgläubig ist.

Was mich betrifft... Ich wäre wohl kein Kirchensteuerzahler und hätte einen kleinen Betrag mehr im Nettobereich. Gläubig bin ich allerdings nicht, da ich das Glück hatte, eine nicht-religiöse Familie "abzukriegen". Die Taufe als Baby war nur eine Frage der Familientradition.

Es gab eine Zeit, in der ich aus eigenem Antrieb versuchte, einen Sinn im christlichen Glauben zu finden. Diese Zeit ist inzwischen vorbei. Ich beschäftige mich jetzt auch schon seit einiger Zeit mit den Religionen des Ostens, d.h. Hinduismus, Buddhismus und Taoismus. Zum Konfuzianismus habe ich leider noch keinen guten Einstieg gefunden.

Ich kann nur jedem spirituell aufgeschlossenen Menschen den Tipp geben, sich einmal mit diesen Religionen zu befassen. Sie unterscheiden sich vollkommen von dem, was man aus den abrahamitisch-monotheistischen Religionen kennt.

HugoGuth  05.05.2020, 23:23

Jamal aus Hyderabat ist Muslim, da er einen islamischen Namen trägt und Pakistan ein islamisches Land ist!

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Indecisive  06.05.2020, 00:17
@HugoGuth

Dann ersetze Jamal durch Harishva, Aksaja, Ravishu oder Kiaan. Je nachdem, was dir am besten gefällt.

Wie auch immer er jetzt heißen soll, er kommt weiterhin aus Hyderabad. Dem Hyderabad in Indien, nicht dem in Pakistan. Den Namen gibt's zwei mal.

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HugoGuth  06.05.2020, 10:59
@Indecisive

Er kann natürlich auch Pakistaner sein und in Hyd./Indien wohnen!

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Indecisive  06.05.2020, 15:01
@HugoGuth

Oder so. Jedenfalls sagt mir die Zahl an positiven Bewertungen, dass man die Aussage verstanden hat, die ich machen wollte.

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HugoGuth  06.05.2020, 15:16
@Indecisive

Wenn du NT und Buddismus vergleichst, kommst du darauf, dass es zu 95% identisch ist!

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Deropferhaha  07.05.2020, 03:29

Klar, aber wie auch in deinen anderen Antworten zu diesem Thema verlässt du dich immer auf die Logik des Menschen. Nicht alles was wir denken ist richtig, vielleicht warscheinlich aber nicht richtig! Du kannst deine Beweise nicht immer auf die menschliche Logik beziehen. Es kann auch sein, dass Lisa Muslima ist. Ich kenne nicht grade wenig konvertierte! Deine Argumente beruhen auf Vorurteilen und Schubladen-Denken.

Ich bin auch der Meinung, dass es einen großen Einfluss hat in was für einer Familie man aufwächst, aber benutz wenigstens richtige Argumente.

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Denkt ihr, ihr hättet die selbe Religion wie jetzt wenn ihr nicht 'reingeboren' wärt?

Da ich nicht "reingeboren" wurde, wäre es dieselbe Religion geworden. Da aber in meiner Familie durchaus ein gewisser christlicher Einfluss vorhanden ist, so gering dieser auch sein mag, wäre es auch, wenn ich in diese Religion hinein geboren worden wäre, ebenfalls dieselbe Religion gewesen.

Und sofern ich alternativ zu dem was geschehen ist, ebenfalls irgendwie Gelegenheit bekommen hätte in der Bibel zu lesen, und deren Inhalt mit der Kirche zu vergleichen, der einige Mitglieder meines größeren Familienkreises angehören, wäre ich auf jeden Fall auch in dieser inaktiv geworden und hätte, sofern ich von Missionaren der Kirche, der ich mich als Erwachsener angeschlossen habe, mich dieser auch dann angeschlossen, wenn mein Leben anders verlaufen wäre.

So oder so hätte sich daran nichts geändert, es sei denn ich hätte von der Kirche, der ich heute angehöre, schon in meiner Kindheit oder Jugend erfahren. Dann hätte ich mich wahrscheinlich schon damals dieser angeschlossen. Damals, als ich mich dieser angeschlossen hatte, hatten meine Eltern zwar für einige Zeit ein gewisses Problem damit, aber als sie erkannten, dass diese einen positiven Einfluss auf mein Leben hat, haben sie es akzeptiert. Wie es gewesen wäre, als ich noch bei ihnen wohnte, weiß ich aber nicht.

Zur Erklärung: z.B. eure Eltern sind jetzt Christen und ihr seit ja dann auch von Geburt an Christen &' wurdet christlich erzogen. Denkt ihr wenn eure Eltern eine andere Religion hätten dann wärt ihr heute Christen ?

Meine Mutter ist eine evangelische Christin, die an Heiligabend ein einziges Mal im Jahr in die Kirche geht. Mein Vater ist zwar ebenfalls evangelisch, hält von den großen Kirchen aber nicht mehr gerade viel, auch wenn sein Einfluss durch die Trennung zwischen ihm und meiner Mutter als ich etwa 3 oder 4 Jahre alt war, für meine Erziehung und vor allem religiöse Gesinnung kaum oder keine Rolle spielt(e). Mein Stiefvater hingegen ist Atheist. Von daher war ich frei, selbst zu wählen, ob ich einer Religion folgen möchte oder nicht. Und auch nach dieser Entscheidung wurde ich von meinen Eltern nie beeinflusst, ebenso wenig wie meine Halbschwester. Auch einander beeinflussten wir uns dahingehend nie. Religion war einfach nie Thema in unserer Familie.

Also hättet ihr selber zum Christentum gefunden oder seit ihr das eigentlich nur weil eure Eltern es sind ?

Ich hätte also nicht nur, sondern habe.

Natürlich war das Christentum nur ein Beispiel die Frage gilt auch für alle anderen Religionen (Islam, Judentum etc.) 

So wie ich als Kind in einer Konfession gewesen bin und schließlich zu einer fand, die meinem persönlichen Glauben besser entspricht, wäre dies in einem anderen Fall auch in Sachen Religionswechsel der Fall gewesen.

Man ist in eine Religion hineingeboren und so erzogen worden. Das kann sich keiner aussuchen, es sei denn die Eltern haben darauf geachtet, die Unterschiede der Glaubensrichtungen und deren Vor,- und Nachteile aufzuzeigen. Dann ist es leichter sich auszusuchen etwas zu glauben, was wirklichkeitskompatibel ist.

Ansonsten muss man es selbst herausfinden. Und da kommt es auf die Stärke der Indoktrination an, des Dogmas und auf die Wirkung der Internalisierung.

Letztere sollte sich unbedingt der seelisch-geistigen Freiheit verpflichtet fühlen.

Und das hängt auch wieder von den Eltern ab. Aber man kann sich selbst davon lösen, wenn das Dogma und die Indoktrination einen schwer selisch-geistig beschädigt. Doch das ist einer der schwersten psychischen Leistungen des Menschen.

Indoktrination

https://de.wikipedia.org/wiki/Indoktrination

Dogma

https://de.wikipedia.org/wiki/Dogma

Internalisierung

https://de.wikipedia.org/wiki/Internalisierung_(Sozialwissenschaften)

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hallo

Ich bin seit Geburt Muslim und ich würde sagen es kommt auf die Person an.

Ich bin eine Person die neugierig ist und versucht alles zu verstehen.

Wäre ich nicht als Muslim geboren, würde ich wahrscheinlich trotzdem zum Islam konvertieren. Weil ich mich informiert hätte durch Vorträge, Videos und Debatten, eigentlich wie jetzt und ich hätte dann erfahren, dass der Islam für mich am meisten Sinn macht. Es konvertieren nicht ohne Grund so viele Menschen zum Islam ^^

Aber das ist nur eine Vermutung, ob das wirklich so geschehen wäre.... wer weiss.

Gruss

Woher ich das weiß:Hobby

ich wurde nur sehr leicht Christlich erzogen. Wir feiern Ostern, Nikolaus, zünden Adventskerzen an und gehen manchmal an Weihnachten in die Kirche, aber an sonsten beten wir nicht oder gehen in einen Gottesdienst. Ich wurde unfreiwillig als Baby getauft und meine Eltern haben auch kirchlich geheiratet, aber ob ich konfirmiert werden will, konnte und habe ich selbst entschieden.

Ich denke nicht, dass ich konvertiert wäre, da ich dem Thema Religion gegenüber eh sehr skeptisch bin. Allerdings kann ich mich mit kaum einer Religion so gut identifizieren wie mit der christlichen evangelischen Kirche, da dort die Akzeptanz aller Menschen das oberste Gebot ist und man doch sehr viele Freiheiten hat. Es wird nicht viel gefastet, gebetet oder sehr viele Feste gefeiert. Von den "traditionellen" Religionen finde ich persönlich meine die beste, weswegen ich mit ihr auch nicht unzufrieden wäre oder bin oder mich in eine andere Religion gewünscht hätte.