Für welche Religionen gelten die 10 Gebote und das Gebot der Nächstenliebe?
Judentum, Christentum und Islam oder nicht?(die Abrahamitischen Religionen)
Sorry ich meine das Gebot der Nächstenliebe.
Ich meine das hier(das erste und wichtigste Gebot)
9 Antworten
Der Dekalog hat mit dem Christentum nichts zu tun, oder überhaupt die Beachtung geschriebener Gesetze (weil sie geschrieben sind !). Für Christen gelten die "Gesetze" welche Gott allen Menschen in den Sinn (Verstand) und das Herz gegeben hat. Diese sind die "Regel" entsprechend Mt.7,12 und das Liebesgebot.
Wenn man es genau nimmt, gehören die 10 Gebote zum Gesetz, das Mose am Berg Sinai von Gott empfangen hat und dem Volk Israel gab. Insgesamt besteht dieses Gesetz aus 613 Geboten und Verboten und die 10 Gebote sind der bekannteste Teil davon. Jesus hat dieses Gesetz erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht (Römer 10,4).
Da Christen nicht unter dem Gesetz stehen, gelten für sie auch nicht die 10 Gebote. Allerdings werden im Neuen Testament 9 der 10 Gebote auch für Christen aufgestellt und formuliert (bis auf das Sabbat-Gebot [Luther schreibt "Feiertag heiligen", aber eigentlich müsste es "Sabbat" heißen], weshalb Christen nicht den Sabbat feiern, der von Freitagabend Sonnenuntergang bis zum Samstagabend Sonnenuntergang geht).
Es gibt aber weitere ethische Forderungen, die an Christen gestellt werden und die über die 10 Gebote hinausgehen. Jesus lehrte z. B., seinen Gott und seinen Nächsten zu lieben, wie man sich selbst liebt und sogar seine Feinde zu lieben. Bei starken Beleidigungen ("auf die rechte Backe schlägt") soll man "die andere Backe hinhalten" und sich nicht wehren.
Das gesamte Gesetz hat Jesus folgendermaßen zusammengefasst: "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12)
An Timotheus schreibt Paulus: "Sei ein Vorbild der Gläubigen im Wort, im Wandel, in Liebe, im Glauben, in Reinheit" (1Timotheus 4,12).
Christliches Leben soll ganz praktische Früchte hervorbringen: "Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue." (Galater 5,22)
Viele weitere Beispiele könnte man aufführen...
Die 10 Gebote, das mosaische Gesetz galt für Gottes Volk Israel. Jeder, der sich als Proselyt dem Volk anschloss, hatte sie zu befolgen (Männer mussten beschnitten werden). - Das Gebot der Nächstenliebe ist das zweite, der beiden Gebote des Christus und sind für alle Jünger Jesu verbindlich. - Matthäus 22:37-39
Das Gebot der Nächstenliebe ist das zweite, der beiden Gebote
Ja - aber Jesus hat dies dem "ersten" Gebot gleichgestellt und seine ganze Heilslehre danach ausgerichtet. Von Gottesliebe hat er nie mehr etwas gesagt, auch nicht, daß sie notwendig wäre zum Heil, die Nächstenliebe aber sehr wohl.
Die Zehn Gebote wurden zuerst den Israeliten, also den Juden, gegeben. Und da aus dem Judentum das Christentum entstand, gilt es auch den Christen!
Für das Christentum nicht. Die 10 Gebote wurden für das Volk gemacht, welches durch die Wüste zog.
Im Christentum zählt das Wort Jesu.
sondern zu erfüllen.
also vollkommem zu machen, " auf den Punkt zu bringen". Dies geschah u.a in Mt.7,12 und der Forcierung des Liebesgebotes, deren Erfüllung ausreicht, um allen (mosaischen) Geboten zu genügen. Dies hat Jesus auch so praktiziet, die Gesetzestexte nicht.
Versucht da jemand diesen protestantischen Quatsch wieder aufzuziehen? Es hat sich absolut nichts geändert, und ob Jesus nun gesagt hat
Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten.
Lässt es nicht die 10 Gebote fallen, und schon gar nicht alle anderen mosaischen Gebote und Gesetze, nach deiner Aussage gäbe es gar keine Gebote mehr außer die welche Jesus uns gegeben hat, merkst wohl selber dass das kein Sinn ergibt.
Es ist aber leichter, dass der Himmel und die Erde vergehen, als dass ein Strichlein des Gesetzes wegfällt.
Lukas 16:17
nach deiner Aussage gäbe es gar keine Gebote mehr außer die welche Jesus uns gegeben hat
Genau - so ist es. Und dabei hat Jesu garkeine Gebote gelehrt (auch wenn es verbal so in der Schrift steht) sondern seine Lehre appelliert durchgehend an das Gewissen im Sinne des "Neuen Bundes" (s.dazu Hebr. 8,10-13) dem Gesetz, welches Gott allen Menschen in den Sinn (Verstand) und das Herz gegeben hat.
Christen sind keine Befehlsempfänger mehr (Sklaven) sondern frei, nur ihrem Gewissen verpflichtet welches sich natürlich auch an den Aussagen Jesu orientiert.
als dass ein Strichlein des Gesetzes wegfällt.
Dieser rhetorische Aussage bedeutet, daß an seiner Botschaft keine Abstriche gemacht werden dürfen, denn Jesus selbst hat sich kein bißchen an den Buchstaben des Gesetzes gehalten, nicht nur beim Sabbatgebot, sondern auch in diversen Ausführungen, in denen er den Gesetzestext verwirft und sein "Gebot" des Herzens entgegen setzt.
Paulus schreibt dazu:
Röm.7,6 „Jetzt aber sind wir frei geworden von dem Gesetz, an das wir gebunden waren, wir sind tot für das Gesetz und dienen in der neuen Wirklichkeit des Geistes, nicht mehr in der alten des Buchstabens.“
2.Kor.3,6 „Er hat uns fähig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.“
Dem kann ich nicht widersprechen
Mt 5:17