Denkt ihr der Islam ist frauenfeindlich?

Das Ergebnis basiert auf 61 Abstimmungen

Ja, weil... 70%
Nein, weil... 25%
Vielleicht/Bin mir nicht sicher. 5%

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, weil...

Ja, der Islam IST frauenfeindlich. Aber er war es nicht immer.

Tatsächlich hat der Quran einiges für die Frauen erwirkt - an Rechten. Vor dem Quran hatten sie nämlich im Orient so gut wie gar keine Rechte, danach zumindest einige - und das auch noch festgeschrieben und angeblich göttlich verordnet. Das war tatsächlich ein Fortschritt. DAMALS.

Seit einigen hundert Jahren jedoch hinkt der Islam in Bezug auf Frauenrechte hinterher.

Das Schlimme daran ist, dass auch keine Aussicht auf Besserung besteht, da religiöse Veränderung (bid'a) im Islam verboten ist. Klar, was von Gott kommt, muss ja richtig sein. #facepalm

Das Peinliche daran ist, dass Muslime die Missstände leugnen und krampfhaft versuchen, uns weiszumachen, dass die islamischen Frauenrechte das "Ei des Kolumbus" wären, während unser westlicher Umgang mit den Frauen ein moralisches und sittenwidriges Desaster wäre. #facepalmfacepalmfacepalm

Nein, weil...

(fand die Erklärung damals sehr stark zu dem Vers, wird auch unter anderem durch Hadithe bestätigt die MarieFeuer hier aufgelistet hat)

Ferner erwarten diese Kommentatoren von einer rechtschaffenen Ehefrau, dass sie ihrem Mann gehorsam ist. Sollte sie dennoch ungehorsam sein, dürfe sie der Ehemann zunächst tadeln. Wenn das nicht helfe, dürfe er den ehelichen Umgang mit ihr stoppen. Sollte auch das nicht helfen, um ihr Verhalten zu ändern, dürfe er sie symbolisch etwa mit einem Zahnhölzchen schlagen. In einem Punkt sind sich nämlich alle Ausleger des Korans einig: Ein Ehemann darf seiner aufbegehrenden Ehefrau keine körperliche Schäden oder Verletzungen zufügen.

In der Neuzeit wird die traditionelle Auslegung in Frage gestellt und vor allem von feministischen Wissenschaftlerinnen wieder thematisiert. Sie argumentieren typischerweise, dass der Vers auf die funktionell übergeordnete Rolle des Ehemanns verweise – und das auch nur, solange dieser finanzieller Versorger seiner Familie sei. Sollte die Frau diese Rolle einnehmen, was sie in der modernen Welt häufig tue, liege auch die Versorgung [qiwâma] der Familie bei ihr. Eine grundsätzliche Überlegenheit von Männern ist somit nicht gemeint.

Der arabische Begriff „qânitât“, der in dem Vers gebraucht wird, kann im Sinne von „gehorsame“, „demütig ergebene“ Frauen übersetzt werden. Dabei geht es allerdings nicht um den Gehorsam gegenüber anderen Menschen, sondern gegenüber Gott. Die grammatikalisch männliche Form des Begriffs ("qânitûn") wird nämlich im Koran für alle Geschöpfe benutzt, die Gott aufrichtig verehren.

Wenn sich vormoderne männliche Exegeten nun bewusst dazu entscheiden, „qânitât“ als den Gehorsam der Ehefrau gegenüber ihrem Ehemann statt gegenüber Gott zu verstehen, projizieren sie ihr eigenes kulturelles Verständnis von patriarchalen Familienstrukturen in diesen Vers.

Für die größte Aufregung sorgt jedoch ein Verb, das von der arabischen Wortwurzel „dâ – râ – bâ“ abgeleitet und hier mit „schlagen“ übersetzt ist. Im Arabischen wird die Grundform eines Wortes als Verb in der 3. Person Einzahl männlich angegeben. Sie besteht dann aus drei Buchstaben – den sogenannten Radikalen. Sie werden zusammengehalten durch Vokale – in diesem Fall durch das „a“.

Feministische Exegetinnen unter den Muslimen fragen heute: Seid ihr sicher? Ein immens gerechter und grenzenlos gütiger Gott soll eine Tat nicht sanktionieren, selbst wenn sie körperliche Gewalt gegen Frauen auch nur andeutet?

Ihre Antwort ziehen sie aus der vielschichtigen Bedeutung der arabischen Wortwurzel „dâ – râ – bâ“. Neben „schlagen“ kann sie „vermeiden“ oder „jemanden meiden“ bedeuten. Einem solchen alternativen, von Feministinnen bevorzugten Verständnis zufolge ruft der Vers den Ehemann lediglich dazu auf, seine aufbegehrende Ehefrau allein zu lassen.

Diese Neuinterpretation geht d’accord mit dem, was man vom Umgang des Propheten Mohammed mit seinen Ehefrauen weiß. Bekanntermaßen hat er sie niemals geschlagen oder auch nur barsch angesprochen.

Vielleicht/Bin mir nicht sicher.

Die Zitate klingen sehr frauenfeindlich, aber ich weiß von mehreren muslimischen Frauen/Mädchen, dass sie sich trotz bestimmter Einschränkungen (wie z.B. eine verheiratete Frau darf nicht ohne ihren Mann reisen) von dem Glauben her in ihrer Position wertgeschätzt fühlen. Sicherlich gibt es das auch andersherum, aber ich denke, solange das Ausleben im Alltag keine Frau abwertet oder dafür sorgt, dass sie sich schlecht fühlt, sind diese Zitate nicht sehr wichtig.

kaffeemahler  07.02.2021, 19:39
von dem Glauben her in ihrer Position wertgeschätzt fühlen

Leider sind diese Gefühlsäusserungen mit sehr viel Vorsicht zu betrachten.

  1. Diese Frauen kennen es nicht besser.
  2. Sie sind über Jahrzehnte indoktriniert und glauben, dass es - so wie es ist - der einzig gottgefällige und damit richtige Weg wäre
  3. Nestbeschmutzung ist im Islam verpönt; selbstverständlich wird der Islam gegen alle Vorwürfe verteidigt - und seien sie noch so berechtigt.

Wir haben diese Frauen jede Woche in unserer Praxis. Ich kann Dir sagen, da vergeht Dir mitunter der Humor, wenn sie von zu Hause berichten.

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gfpnic  07.02.2021, 19:48
@kaffeemahler

Okay, das klingt sehr unschön. Tatsächlich kenne ich aber nur Frauen, die später aus eigener, freier Entscheidung zum Islam konvertiert haben, bei denen weiß ich also ziemlich genau, dass es ihnen wirklich gefällt. Allerdings kenne ich eben absolut nicht viele, nur 3 oder 4, die mir zu dem Thema jeweils noch von mehreren Freundinnen erzählt haben.

Ich bin ein wenig neugierig geworden, da ich mich mit diesem Thema so gut wie gar nicht beschäftige. Von welchen Erfahrungen bekommen Sie in Ihrer Praxis zu hören? Mir ist bewusst, dass Sie keine detailreichen Erzählungen freigeben können, aber so grob wird möglich sein, oder?

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kaffeemahler  07.02.2021, 20:09
@gfpnic

Kopftuchzwang, Unterdrückung allgemein, Nötigung zum ehelichen Beischlaf, nicht alleine raus dürfen, Schläge etc.

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ShadowAizawa06  04.09.2021, 02:47
@kaffeemahler

Aber ich hoffe dir ist bewusst, dass keiner dieser Dinge die du aufgezählt hast zum Islam gehören? Sollten die Frauen solche Sachen erlebt haben ,wie du behauptest, dann liegt das daran, dass sie bzw ihre Männer den Islam falsch ausleben.

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Ja, weil...

Es gibt viele Länder darunter wo Frauen unter den Männern stehen.Oder manche empfinden das auch so bei Burka Kopftücher Kleiderordnung.

Frauen von dort werden das wohl anders empfinden wurden so erzogen.

Ja, weil...

Der Islam ist nicht mehr oder weniger frauenfeindlich als das Christentum, ABER das Christentum hat eine Reformation zugelassen und die Aufklärung durchlaufen.

Der Islam stemmt sich vehement gegen jeden Reformierungsversuch, egal ob von außen oder von innen. Daher stimme ich der Aussage zu, dass der heutige gelebte Islam frauenfeindlich, und auch frauenfeindlicher als andere Religionen, ist.

DerBoss12345437  07.02.2021, 19:33

Naja eine Reformation würde bedeuten dass man Gotteswort durch das Wort vom Menschen ersetzt. Ob das so richtig ist bezweifele ich.

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Hacker48  07.02.2021, 19:41
@DerBoss12345437
Erneuerung, geistige Umgestaltung, Verbesserung

Aus dem Duden. Gottes Wort durch das Wort vom Menschen? Nein, es bedeutet, dass man das Buch an die heutigen Gegebenheiten anpasst. Aber wenn du wirklich glaubst, dass das, was die Leute zu den damaligen Gegebenheiten reingeschrieben haben, Gottes Wort ist, dann haben wir keine gemeinsame Gesprächsgrundlage, tut mir leid.

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Dariasdreamtown  07.02.2021, 19:33

Najaaa... Aufklärung? Wann war die? 1700 und so. Die Frauen durften das erste mal 1919 wählen. Biiischen spät

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Hacker48  07.02.2021, 19:43
@Dariasdreamtown

Die Aufklärung bezog sich nicht nur auf Frauenrechte. Und Frauenrechte beziehen sich nicht nur auf das Frauenwahlrecht. Davon abgesehen, dass Veränderungen Zeit brauchen, insbesondere solche, die das damalige Fundament ins Wanken gebracht haben. Dazu kommt, dass wirkliche Erneuerung erst stattfinden kann, wenn die alten Machthaber abgetreten sind. Logisch, dass es etwas dauert.

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Gryffindor123  07.02.2021, 19:48

Tja die Christen haben zugelassen, dass ihre eigene Religion durch Menschen verändert bzw. Reformiert wird. Im Islam wird das aber nicht der Fall sein.

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Hacker48  07.02.2021, 19:52
@Gryffindor123

Abwarten. Der Islam gründete sich um 600 nach Christus, ist also 600 Jahre jünger als das Christentum. Ist also jetzt 1.400 Jahre alt. Als das Christentum so alt war, wurden hierzulande noch Hexen verbrannt. Nichtsdestotrotz sieht es bisher leider nicht gut aus, da stimme ich dir durchaus zu - auch, wenn es immer wieder Versuche gibt.

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