Darf ich echte Nachnamen in einem Buch verwenden?

8 Antworten

Du schreibst höchstwahrscheinlich kein Buch, sondern ein Romanmanuskript.

Wenn du eine fiktive Geschichte schreibst, schreibst du automatisch mit fiktiven Figuren, deren Namensgebungen künstlerisch frei sind.

Du kannst also Namen von lebenden Personen verwenden, davon lebt zum Beispiel die politische Satire mit ihrer Übertreibung. Natürlich kann diese Person gegen dich gerichtlich klagen, wenn du sie zum Beispiel im Roman, dessen Aussagen ja eher wahr wirken sollen, mit Lügen überhäufst (üble Nachrede) oder sie mit blöden Spitznamen ausstattest (Beleidigung).

Du kannst zum Beispiel einen altersschwach, sabbernden Boxerhund "Gauland" oder eine giftig grinsende, jungfräuliche Kobra "Weidel" oder einen mit Modeschmuck behängten, ausschließlich und nur selten Sekt trinkenden Kaktus, der im Voraus zu denken pflegt, was die Menschen so alles nicht tun dürfen, "Bärbock", oder einen nur mit Allgemeinheiten ständig beschwichtigenden Nachbaropa "Steinmeier" nennen. Sollte es zu Klagen kommen, verkaufte sich dein Buch vorher als Bestseller! Man kann die Strafkosten mit dem Verkaufsgewinn gegenrechnen - der uralte Trick der BILD-Zeitung: Erst falsches Sensationsgeiles berichten, später sich entschuldigen und im Kleingedruckten richtig stellen.

Um es weniger direkt zu gestalten, den Klagen vielleicht zu entgehen, nimmt man die Vornamen her: "Eberhard", der greise Boxerhund, "Alice", die lesbische Kobra, "Annalena", der mit Modeschmuck aufgebrezelte Kaktus, "Walter", der halbdemente, alles verniedlichende Opa.

Ich selbst verwende allerdings in fiktiven Texten immer Namen, die den Charakter der Figur möglichst treffend aussagen. Wenn ich Prominente meine, erkennt das der Leser selbst.

Anonym22001 
Fragesteller
 14.06.2021, 10:39

Danke für die ausführliche Antwort. Ich schreibe einen Roman mit rein fiktiven Figuren. Verbindungen mit prominenten Namen mache ich gar nicht. Aber ich kann nicht ausschließen, dass es einen Namen schon auf der Welt gibt. Aber wenn man das trotzdem darf, finde ich das super. Danke ;)

0

Ja, es ist ja fast nicht möglich, sicherzugehen dass es einen Nachnamen nicht gibt. Du kannst aber vorne im Buch erwähnen dass zufällige Namensgleichheiten mit lebenden oder schon verstorbenen Personen nicht beabsichtigt sind, sondern zufällig sind.

Sinnvoll ist es, Namen wie Müller, Meier und Schmid zu verwenden, die sehr geläufig sind. Würdest du dagegen meinen Familiennamen verwenden, würde ich mich fragen wie du drauf kommst. 😉

So sollte sich niemand angepisst fühlen.

Kein Problem; es darf nur kein Zusammenhang mit tatsächlich lebenden oder verstorbenen Personen hergestellt werden.

Eine Figur "Angela Merkel" ist nicht zulässig.

Bettina Merkel hingegen schon.

Anonym22001 
Fragesteller
 08.06.2021, 10:59

Danke, darauf dass es die Vornamen Nachnamen Kombo entweder garnicht oder 1000fach gibt werde ich achten.

0

Na klar, in Filmen werden doch auch meistens echte Namen verwendet