Darf die Psychiatrie das?
Meine Schwester (18) ist derzeitig in einer geschlossenen Psychiatrie, sie hat extreme Suizidgedanken und hat bei einer Zimmergenossin erzählt, sie wolle sich entlassen lassen und sich dann umbringen.
Das erkennt selbst ein Laie, das ist eine Suizid Drohung.
Daraufhin erzählte die Zimmergenossin das dem Oberarzt.
Meine Schwester wird deswegen morgen rausgeworfen, jetzt frage ich mich... Darf eine psychiatrische Einrichtung einen stark suizidgefährdeten Menschen entlassen?
Wenn nicht, welches Paragraph sagt das?
Ich brauche dringend Hilfe!
Lg. Steve
10 Antworten
Das kommt ganz klar auf die Umstände an.
Wenn es eine offene Therapiestation ist, dann ist es möglich. Suizidales Verhalten kann ein Grund sein, um als therapieunfähig (kurzweilig) zu gelten. Die Plätze auf Therapie Stationen sind begrenzt und und begehrt. Mit der Entlassung dieser Station steht deiner Schwester immer noch die Möglichkeit offen, dass sie auf die geschlossene Station kommt. Dort ist sie mit einer solchen Labilität auch deutlich besser aufgehoben.
Es muss beweise geben für die starke suizidale Gefährdung. Ansonsten wird sie einfach entlassen.
Es kann ja genauso gut sein, dass die Zimmergenossin lügt, um sie noch weiter dort einzusperren (aus welchem Grund auch immer). Wenn der Psychiater merkt, sie ist wieder auf einem guten Weg, wird sie leider Gottes entlassen, auch wenn sie solche Sachen erzählt. Ich würde an deiner Stelle ganz stark auf deine Schwester aufpassen. Sollte es wirklich zu einem Vorfall kommen, sofort die Rettung rufen.
Sie darf entlassen, wen sie will.
"Sie" wird es i.d.R. nicht tun, wenn sie damit riskiert, sich strafbar zu machen; z.B. im Falle von Selbstmord.
Oh weh. So wenig verstehen können, so heftig wüten können.
Ach je, von Nichts eine Ahnung haben, aber immer eine Meinung abgeben!
Könnte es sein, dass deine Schwester irgend etwas angestellt hat, gegen die Hausordnung oder Verhaltensregeln verstoßen hat, dass man sie rauswerfen will. Oder hat sie ihren Rauswurf provoziert.
Es sollte mit den behandelnden Ärzten gesprochen werden. Die können sagen, was los ist.
Reine Spekulationen helfen da nicht.
In der geschlossenen Psychiatrie wären selbst Angriffe auf das Personal oder andere Patienten kein Grund einen suizidgefährdeten zu entlassen.Aber die Verlegung in eine andere Einrichtung wäre dann immer möglich.Regeln und Hausordnung sind da zweitrangig und spielen mehr dann eine Rolle,wenn eine Besserung eingetreten ist und eine Verlegung in die offene Therapie ,eine Tagesklinik oder die ambulante Betreuung ansteht.
Psychos kann man oft nur mit Psychologie heilen.
Wenn es dem Arzt angebracht erscheint,könnte das in Aussicht stellen der Entlassung bei Deiner Schwester u.U.Reaktionen hervorrufen,welche genutzt werden können um tiefere Einblicke in Ihr Seelenleiden zu bekommen.
Tatsächlich wird Sie sicher nicht entlassen,wenn eine derartige Vorgeschichte vorliegt.Der Arzt würde sich nicht nur strafbar machen,sondern seine Reputation als Neurologe / Facharzt für Nervenkrankheiten aufs Spiel setzen.
Du sollst aber wissen,das es Erkrankungen gibt,wo andere Menschen unter Druck gesetzt werden,so.Z.B.mit der Ankündigung einer Selbsttötungsabsicht.Hier ist es wichtig,das zu unterscheiden und Wichtigtuen,Heischen um Anerkennung oder Zuwendung von z.B.schweren depressiven Episoden zu unterscheiden.
Wenn sie erfolgreich Selbstmord begehen würde, wäre es wohl egal, ob sie sich strafbar gemacht hätte.
Ausserdem ist Selbstmord keine Straftat!
Absoluter Schwachsinn!