Christentum: Der Glaube ist wichtiger als gute Taten?

12 Antworten

Glaube ohne Taten ist wertlos. Es sollten aber Taten sein, die mit dem Glauben übereinstimmen. zB. Ich glaube, dass Gott alle Menschen liebt - aber ich gehöre einer Glaubensgemeinschaft an, die sich vom Krieg distanziert. - Micha 4:1-4

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Sieh es einmal so:

bevor ein Mensch zu Taten und somit auch guten Taten fähig ist/sein kann, muss er geboren werden und eine gewisse Zeit unter dem Schutz seiner Eltern aufgewachsen sein. In dieser Zeit entwickelt sich mehr oder weniger Sicherheit und Selbstsicherheit, abhaengig davon, wie sehr das menschliche Wesen von Geburt an gefördert und unterstuetzt wird.

Das gibt ihm Sicherheit und Stabilität.

Aus dieser Grundposition, beeinflusst durch seine unmittelbare Umgebung wird sich ein Welbild und Selbstbild entwickeln (können), damit auch Unterscheidungsvermoegen und erst dann kann dieses Wesen seiner Natur und seiner Erziehung/Prägung entsprechend entscheiden und handeln.

Also muss ein Mensch zuerst einmal Vieles bekommen, bevor er fähig ist, etwas zu geben.

Auf der hoeheren Ebene bedeutet das erst die Gnade den Menschen befaehigt, zwischen gut und schlecht /böse zu unterscheiden und seinem Gewissen entsprechen zu handeln.

Also ist die Gnade wichtiger, denn sie erst gibt, was wir brauchen um ueberhaupt handeln zu koennen, geschweige denn erkennen zu koennen, was "gutes Handeln" ueberhaupt sein koennte/ist.

Hallo Timilein45,

Glaube und gute Werke gehören im Christentum untrennbar zusammen! Echter Glaube drückt sich immer in guten Taten aus. Fehlen diese, dann ist der Glaube nutzlos, ja tot!

Wenn man verstehen will, was einen Christen wirklich ausmacht, dann kommt man nicht umhin, sich mit dem zu beschäftigen, was Jesus hierüber sagte. Um die Antwort nicht zu lange werden zu lassen, möchte ich hier jedoch nur einige wesentliche Punkte herausgreifen.

Das wohl herausragendste Erkennungsmerkmal für einen Christen ist zweifellos die Liebe. Jesus brachte das mit den deutlichen Worten zum Ausdruck: "Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt" (Johannes 13:35). Diese Art von Liebe auszuleben schließt natürlich vieles ein.

Wie weit diese Liebe geht und wie umfassend sie sein sollte, bracht Jesus einmal wie folgt zum Ausdruck: "Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Niemand hat größere Liebe als die, dass einer seine Seele zugunsten seiner Freunde hingebe" (Johannes 15:12,13). Jesus hatte seinen Jüngern vorgelebt, was wahre Liebe bedeutet, ja dass sie sogar die Bereitschaft einschließen muss, für seine Brüder zu sterben.

Liebe darf sich also nicht allein in Worten oder in Mitleid erschöpfen. Sie zeigt sich vor allem durch selbstlose Taten. Die Bibel sagt: "Wer immer aber die Mittel dieser Welt zum Lebensunterhalt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und dennoch die Tür seiner [Gefühle] innigen Erbarmens vor ihm verschließt, wie bleibt da die Liebe Gottes in ihm? Kindlein, lasst uns lieben, nicht mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit" (1. Johannes 3:17,18).

Wie dieser Text zeigt, ist die Liebe zu Gott unabdingbar mit der Liebe zu den Menschen verknüpft. Wenn also jemand behauptet, er liebe Gott und Jesus Christus, und es fehlt ihm an echter Nächstenliebe, dann sind seine Reden in Wirklichkeit hohl und leer. Demnach steht und fällt alles mit tätiger Nächstenliebe!

Außer der Liebe gibt es noch etwas, was jemanden als echten Christen kennzeichnet. Jesus sagte: "Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete" (Johannes 15:14). Ein wesentliches Gebot ist, wie gerade gezeigt, die Liebe zum Nächsten und seinen Brüdern. Doch Jesus misst jemanden, der sein Nachfolger zu sein behauptet auch daran, ob er sich auch an alle anderen Gebote hält.

Eines dieser wichtigen Gebote ist das, was Jesus kurz vor seiner Himmelfahrt seinen Jüngern als eine Art Vermächtnis hinterließ, als er ihnen gebot: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe" (Matthäus 28:19,20).

Das christlichste am Christentum ist nach wie vor das Verkünden des Evangeliums (oder der "guten Botschaft"). Das Predigen und Lehren war auch im Leben Jesu sehr wichtig, denn er predigte unermüdlich landauf und landab Gottes Königreich. Ja selbst in den schwersten Stunden seines irdischen Lebens, z.B. kurz vor seinem Tod, lehrte er anderen Gottes Wort und machte ihnen Mut!

Wenn jemand ein echter Nachfolger Jesu sein möchte, dann gehört demnach auch die Verkündigung des Wortes Gottes dazu. Eifriges Predigen und Lehren ist mit dem Ziel, Jünger zu machen, ist untrennbar mit dem wahrem Christentum verbunden!

Als letzten Punkt möchte ich das erwähnen, was eigentlich alles andere, auch die bereits erwähnten Dinge mit einschließt. Als man Jesus einmal fragte, welches das wichtigste Gebot im Gesetz sei, nannte er das erstes Gebot, nämlich Gott mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Sinn und ganzer Kraft zu lieben (siehe Matthäus 22:37,38).

Somit ist die bedingungslose Liebe zu Gott das, was alles andere mit einschließt. Fehlt es an dieser Liebe, steht ein Christ in der Gefahr, lau zu werden und mag dann nur noch der Form halber an seinem Glauben festhalten. Doch Jesus akzeptiert keine lauen Christen, wie das seine Worte zeigen, die er an die frühchristliche Versammlung Laodicea richtete: "Ich kenne deine Taten und weiß, dass du weder kalt noch heiß bist. Ich wünschte, du wärst kalt oder heiß.Weil du also lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich aus meinem Mund ausspucken" (Offenbarung 3:15,16).

Wie die Bibel zeigt, schließt Christ zu sein, vieles mit ein. Um sich zum Glauben motivieren zu lassen, sollte man sich eingehend mit den vier Evangelienberichten beschäftigen, die das Leben und Wirken Jesu genau nachzeichnen. Das darauf folgende Bibelbuch "Apostelgeschichte" erzählt dann auf sehr spannende Weise, was die ersten Christen alles taten, um das Wort Gottes überall zu verbreiten.

LG Philipp

An ihren Taten sind sie zu erkennen. Von Dornengestrüpp lassen sich keine Weintrauben pflücken und von Disteln keine Feigen. (Mt 12,33Jak 3,12)

Dadurch, dass man an Jesus glaubt (sich mit ihm identifiziert), wird man automatisch zu einem Menschen der gute Taten vorzuweisen hat. Indem wir auf Jesus schauen, werden wir seinem Bild immer ähnlicher, weil man dadurch den Geist nährt. Also nach dem Motto "Man ist, was man isst." Das merke ich bei mir selbst.

Deshalb finde ich es auch so wichtig in Beziehung mit Jesus zu leben (ihm zu danken, ihn zu bitten, einfach das Leben mit ihm zu teilen) und täglich etwas Bibel zu lesen. (ihn besser kennenzulernen, mich von seinen Worten auch einfach zu ernähren)

Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!« Matthäus 4:4

Wenn man sich hingegen von Jesus abwendet und seinen Fokus darauf legt sich mit den Verzückungen der Welt zu beschäftigen und Gott nur eine Nebenrolle spielt (wenn überhaupt eine Rolle), dann kann ich auch aus eigener Erfahrung sagen, dass man sich nicht gut geistig ernährt. Ich merke dann bei mir, dass es mir an Liebe mangelt und es mir auch nicht gut geht. Ich habe dann leider sozusagen nur das Fleisch (also meine sündige Natur) genährt.

Die Bibel sagt, dass Glaube ohne Werke tot ist. Durch den Glauben an Jesus folgen also gute Werke. Wenn man diese Werke nicht vorzuweisen hat, dann mangelt es einem noch am Glauben. Jakobus geht sogar soweit zu sagen, dass man durch die Werke gerechtfertigt wird. (auf Grundlage des Glaubens an Jesus Christus, also aus der Beziehung zu ihm heraus) .

So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein. Jakobus 2:24

Ich kann von mir sagen, dass ich in meinem Prozess als Christ wahrscheinlich ziemlich lange gebraucht habe (6 - 7 Jahre), das ich heute sagen kann, dass mein Glaube so fest geworden ist (also der Glaube musste erst wachsen), dass mich nichts erschüttern kann und dass die Freude des Herrn in mir ist und ich sozusagen in der Freude des Herrn wandele. Das ist toll!

Ich weiß aber, dass ich Jesus brauche und dass wenn ich nicht täglich die Zeit opfere etwas Bibel zu lesen, ihm zu danken, Beziehung mit ihm zu haben,

dass es mir dann wieder ganz schnell schlecht gehen kann.

Ich hoffe meine Antwort hilft dir weiter.

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde