Hat Paulus von Tarsus die "fromme Lüge" zum Programm erhoben? Wieso sollte man ihm noch weiter glauben?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Sonstiges:... 50%
Die Bibel ist die Wahrheit! 29%
Paulus hat gelogen! 7%
Will man den richtigen Glauben verbreiten darf man auch lügen! 7%
Das kannte ich noch nicht! 7%
Wir werden es erfahren! 0%
Das gehört zur Mission! 0%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Sonstiges:...
Das Christentum ist im Wesentlichen von Paulus begründet worden.

Jawohl! Egal, ob Paulus von Tarsus bewusst gelogen hat oder nicht; er hat Jesus nie persönlich gekannt und nur von Hören-Sagen (und in einer Vision auf dem Weg nach Damaskus) und leider diese Wissenslücke mit selbst erfundener Theologie ,,ergänzt". Seine Schriften sind deshalb mit Vorsicht zu genießen.

Sonstiges:...

Du musst das ganze Kapitel lesen und nicht einfach einen Vers raus ziehen.

joerosac 
Fragesteller
 16.02.2019, 23:05

Ich habe es gelesen, und nicht nur das. Das war der schlimmste....

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joerosac 
Fragesteller
 16.02.2019, 23:08
@GottUnserVater

Das ist immer euer Totschlagargument, das zieht bei mir aber nicht.

1

also angekreuzt habe ich keine der Auswahlmöglichkeiten, denn keine trifft es.

Ich denke, Du hast Paulus gründlich mißverstanden. Paulus machte nicht die Lüge zum Konzept. In meiner Bibel (Gute Nachricht Bibel) wird übrigens von Treue/Untreue gesprochen.

Lies bitte Vers 5 - 8

Paulus schreibt: "wenn aber unsere Untreue (Lüge) die Treue Gottes erst ins rechte Licht setzt, was dann? Ist Gott dann nicht ungerecht, wenn er uns vor sein Gericht stellt? Ich rede eben, wie Menschen reden. Aber das kann nicht sein."

Und nachfolgend schreibt er: Einige verleumden mich und unterstellen mir solche Grundsätze."

Wir können also wieder getrost Entwarnung geben.

joerosac 
Fragesteller
 16.02.2019, 13:28

Vers 8: "Und sollen wir es etwa so machen, wie wir verlästert werden und wie einige sagen, dass wir sprechen: Lasst uns das Böse tun, damit das Gute komme? Deren Gericht ist gerecht." Das verstehe ich so, dass er lügt.

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Nordlicht979  16.02.2019, 13:30
@joerosac

Nein. Eigentlich genau umgekehrt. Er beschreibt eine solche Denkweise - und stellt sie als völlig falsch da. Diese Denkweise ist ja auch als Frage formuliert - die er verneint und für die er - wenn sie jemand bejahen sollte - zu Recht ein Gericht erwartet.

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joerosac 
Fragesteller
 16.02.2019, 13:35
@Nordlicht979

Vers 9 - 10: "Was nun? Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht! Denn wir haben sowohl Juden als auch Griechen vorher beschuldigt, dass sie alle unter der Sünde seien, wie geschrieben steht: "Da ist kein Gerechter, auch nicht einer;" Und dann wettert er über die anderen, gibt aber hiermit seine Schuld zu.

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Nordlicht979  16.02.2019, 13:41
@joerosac

ja, vor Gott sind wir alle ungerecht, fehlerhaft, sündig. Da nimmt Paulus sich selbst nicht aus. An anderer Stelle heißt es: "Wer meint, er sei ohne Sünde, belügt sich selbst." Und das wurde nicht zu Ungläubigen gesagt, sondern zu Christen.

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Anastasia65  27.12.2020, 13:31
@joerosac

Lies doch einfach mal eine modernere Übersetzung, wenn du den Text nicht verstehst.

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Die Bibel ist die Wahrheit!

Was ein Papst sagt, ist auch christlich-biblischer Sicht völlig irrelevant.

Paulus erklärt verschiedene Prinzipien anhand von Beispielen. Niemals stellt er sich als Lügner dar oder fordert zum Lügen auf.

Der Zusammenhang von Römer 3,3-8 wird im Walvoord-Bibelkommentar recht gut erklärt:

"Die Tatsache, daß das Vorrecht der Juden darin bestand, daß ihnen "anvertraut [war], was Gott geredet hat", führt zu einer weiteren Frage: Daß aber einige nicht treu waren, was liegt daran? Sollte ihre Untreue Gottes Treue aufheben? Diese Möglichkeit beantwortet Paulus mit: Das sei ferne! (mE genoito; ein Ausruf, den er häufig gebraucht; vgl. V.6.31; Röm 6,2.15; 7,7.13; 11,1.11). Obwohl manche Juden Gott nicht glaubten oder ihm untreu waren (was an ihrem sündhaften Verhalten, von dem in Röm 2,21-23.25 die Rede war, sichtbar wurde), bleibt Gott doch seinem Wort treu (vgl. 5Mo 7,9; 1Kor 1,9; Hebr 10,23;11,11; 1Pet 4,19). Der Gedanke der Treue Gottes auch angesichts des Unglaubens der Israeliten wird in Röm 9-11 noch weiter entwickelt. Paulus fährt fort: Es bleibe vielmehr so: Gott ist wahrhaftig und alle Menschen sind Lügner. Das bedeutet: "Gott wird bei seiner Wahrheit bleiben, auch wenn alle Menschen zu Lügnern werden" - ein Gedanke, der aus Ps 116,11 stammt. Als weiteren Beleg zitiert Paulus Ps 51,6.

Im folgenden baut Paulus seinen Argumentationsgang durch weitere Fragen aus. Ist's aber so, dass unsre Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit ins Licht stellt, was sollen wir sagen? Können sie daraus schließen, dass Gottes Zorn auf die Juden ungerecht ist? Das wäre, wie er sofort einwirft, nach Menschenweise geredet, und er antwortet erneut: Das sei ferne! (mE genoito, dieselbe Entgegnung wie in V.4; vgl. V.31). Wenn Gott in seinem Gericht über die untreuen Juden wirklich ungerecht wäre, wie könnte er dann die Welt richten? Da er aber die Welt richten wird, (vgl. Röm 2,5), kann er nicht ungerecht sein, auch nicht in seinem Zorn über die schuldigen Juden (vgl. Röm 2,11).

Eine zweite Frage lautet: Wenn die Lüge eines Menschen die Wahrheit Gottes herrlicher werden lässt, wie kann Gott diesen Menschen dann noch als Sünder richten? Mit anderen Worten, wenn die Sünde Gott ganz offensichtlich zum Vorteil gereicht, wie kann er sich dann gegen den Sünder wenden? Paulus geht auf diese beiden Fragen, Beispiele für die Spitzfindigkeit der Menschen, die nicht gerettet waren, ein, weil manche seiner Gegner ihm fälschlicherweise vorwarfen, die Maxime ausgegeben zu haben: Lasst uns Böses (wörtlich: "böse Dinge") tun, damit Gutes (wörtlich: "gute Dinge") daraus komme. Mit den Verleumdungen selbst setzt der Apostel sich nicht auseinander. Er überlässt diese Menschen Gott und fügt einfach hinzu: Deren Verdammnis (krima, "Gericht") ist gerecht. Später erörtert er nochmals eine ähnliche Frage (Röm 6,1). Zu unterstellen, wie diese beiden Fragen es taten (Röm 3,5.7), dass Gott ungerecht ist, wenn er die Sünde verurteilt, ist Gotteslästerung. Die Menschen, die das Gericht Gottes in Frage stellen, sind daher bereits gerichtet!"

Sonstiges:...

Es ist sinnfrei, sich mit Pharisäerspitzfindigkeiten abzugeben, auch wenn viele Bibelgläubige dies nicht wahrhaben wollen oder es eingenwillig als "das muß man alles ganz anders sehen" umglauben.