Historische Kritische Methode und die Bibel?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Nein, weil ... 70%
Ja, weil ... 30%
Weiss nicht 0%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, weil ...
Ist es nicht vollkommen überheblich, liebe Freunde, wenn wir im Rahmen der historisch kritischen Methode die Bibel in Frage stellen

Die historisch-kritische Methode stellt nicht die Bibel in Frage, sondern das Verständnis eines Textes liegt bei ihr im Vordergrund: „Sie hat zum Ziel, einen (biblischen) Text in seinem historischen Kontext zu verstehen und schließlich auszulegen. Dabei spielen die Rekonstruktion der vermuteten Vor- und Entstehungsgeschichte des Textes und seine Einbindung in das damalige Geschehen eine besondere Rolle.“ (Wiki)

wenn uns doch der 2.Timotheusbrief des Paulus von Tarsus lehrt

Was genau lehrt uns dieser Vers denn? Dass (wörtlich:) alle gottgehauchte Schrift nützlich für bestimmte Zwecke ist. Gehen wir ins Detail: Welche Schrift genau ist dort gemeint? Die Schriften der Septuaginta, mit denen der Diasporajude Timotheus aufgewachsen ist (V.15), damit also inkl. den Schriften, die bei sog. Bibeltreuen als Apokryphen gelten. Und diese Schriften enthalten auch das mosaische Gesetz, das Paulus für Christen als beendet erklärt hat (Röm 10,4). Trotzdem erklärt Paulus an verschiedenen Stellen dass das mosaische Gesetz für Christen Dinge aufzeigen und erklären kann. Es ist also nützlich zur Lehre, zur Überführung usw. Und nützlich dabei ist auch der Apparat der historisch-kritische Methode.

Ich kann in diesem Vers daher keinen Gegensatz zur historisch-kritischen Methode erkennen.

Nein, weil ...

Anliegen der historisch-kritischen Methode ist es nicht, die Bibel in Frage zu stellen (was soll das überhaupt bedeuten, die Bibel in Frage stellen? Wer wird denn ernsthaft bezweifeln, dass es die Bibel gibt?), sondern sie zu verstehen. Die Bibel ist ein Buch, das zwischen 900 vor und 130 nach Christi Geburt entstanden ist. Sie ist in Sprachen verfasst, die heute so nicht mehr gesprochen werden. Um die verwendeten Begriffe zu verstehen, muss man versuchen, möglichst genau zu verstehen, was sie damals bedeutet haben und in welchem Zusammenhang sie verwendet wurden. Man muss die damals verwendeten Textgattungen irgendwie einordnen können (Erzählungen, Gleichnisse, Gebete, Reden, Streitgespräche, Hymnen) Und man muss den historischen Kontext ansatzweise kennen und verstehen, indem solche Textgattungen in ihrer Zeit verwendet wurden. All dies tut die historisch-kritische Methode und versucht damit, zu einem genaueren Verständnis der Bibel zu verhelfen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Berufserfahrung

Monach2021 
Fragesteller
 22.11.2021, 12:27

Es ist trotzdem mutig, wenn man weiss, dass Gott die Bibel eingegeben hat.

0
Ja, weil ...

Menschen damit glauben sie stehen über Gott und ihn somit zum Lügner machen.

Jedes eigene bemühen Gottes Wort zu verstehen ist grundsätzlich überheblich.

Denn Jesus selbst sagte:" ohne mich könnt ihr nichts tun"

Somit jeder der meint auf der Grundlage seiner Diplome, seiner Bildung oder was auch immer er haben will, die Bibel verstehen zu können ist überheblich.

Denn alles endet damit.

" dass kein Fleisch sich rühme"

Und genau diese Aussage hat einen tiefen Grund.

Aus dir heraus kannst du nichts tun, schon gar nicht Gottes Wort die Bibel verstehen.

Da helfen dir weder Theologisches Studium noch irgend etwas.

Nur Demut und Anerkennung der Tatsache dass Jesus nicht gelogen hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lesen, fragen, systematisch Forschen, prüfen, erleben, sehen

filmfan69  22.11.2021, 08:36
Jedes eigene bemühen Gottes Wort zu verstehen ist grundsätzlich überheblich.

Ok, wie du weißt, ist jede Übersetzung ein eigener Versuch, etwas aus einer fremden Sprache zu verstehen. Luthers sowie alle anderen Bibelübersetzungen sind also ebenso Akte der Überheblichkeit.

Das heißt, deiner Meinung nach ist der einzige Weg, wie sich Gläubige der Bibel nähern können, sich den hebräischen, aramäischen und griechischen Urtext anzuschauen und zu lesen, aber ohne Übersetzungsversuche. Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass das funktioniert.

0
Kosmike  22.11.2021, 17:22
@filmfan69

Schön, aber offensichtlich hast du den Satz den du Zitiert hast nicht verstanden, wie auch ein weiteres Zitat aus der Bibel.

Lesen sollte man können ;-).

0
filmfan69  22.11.2021, 17:30
@Kosmike

Ups, ich glaube, du bist verrutscht und wolltest etwas anderes kommentieren. Oder wolltest du wirklich meine Antwort kommentieren? Ich sehe keinen Bezug deines Kommentars auf meine Antwort.

Dass man lesen können sollte, stimmt sicherlich. Das kann gerne auch immer mal wieder völlig ohne Anlass und Kontext so in den Raum gestellt werden, warum nicht.

0
Kosmike  24.11.2021, 18:23
@filmfan69

Nein zu 100% habe ich auf deine Antwort verwiesen.

Du hast nicht verstanden.

Das heißt, deiner Meinung nach ist der einzige Weg, wie sich Gläubige der Bibel nähern können, sich den hebräischen, aramäischen und griechischen Urtext anzuschauen und zu lesen, aber ohne Übersetzungsversuche. Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass das funktioniert.

Hättest du den Satz verstanden, würdest du nicht so geantwortet haben. Geht nicht ;-).

Jedes eigene bemühen Gottes Wort zu verstehen ist grundsätzlich überheblich.

Du hast dabei auch nicht realisiert, worauf ich noch hinwies.

Was sagte Jesus?

"Ohne mich könnt ihr nichts tun"

Also, ich Hoffe, dass du jetzt realisiert hast, dass du wirklich die Aussagen nicht verstanden hast.

Es steht ja auch geschrieben

2 den stolzen widersteht er, aber dem demütigen schenkt er Gnade"

Alles im selben Thema und mit dem selben Grund.

Den müsste man noch zu verstehen bereit sein.

0
filmfan69  25.11.2021, 00:37
@Kosmike

Hm, irgendwie habe ich den Eindruck, dass du mir etwas mitteilen möchtest, das dir wichtig ist.

Magst du mir das, was du mir mitteilen möchtest, vielleicht einfach schreiben?

In ganz einfachen und klaren Worten?

0
Kosmike  25.11.2021, 04:59
@filmfan69

Es sind ja klare und einfache Worte, exakt so geschrieben wie gemeint.

Sehr einfach.

sogar Kinder können es verstehen.

Warum also du nicht?

0
filmfan69  25.11.2021, 13:28
@Kosmike

Irgendwie finde ich deine Art zu schreiben, die auf mich sehr selbstgerecht, besserwisserisch und hochmütig wirkt, dann aber sprachlich so unklar ist, sehr anstrengend und unangenehm. Aber vielleicht würde ich mit klarer, demütiger und wertschätzender Sprache etwas von dir erwarten, das du gar nicht kannst? Das tut mir Leid. Ich wünsche dir wirklich, dass du Wege findest, das auszudrücken, was dir wichtig ist, ohne andere herabzusetzen, und verabschiede mich aus dieser Konversation.

0
Nein, weil ...

... es sich bei allen biblischen Texten um Glaubensaussagen handelt, die 2000 und mehr Jahre alt sind, damals schon z.T. redigiert wurden und vom Denken und Fühlen der damaligen Zeit beeinflusst sind. Auch die Entstehung des biblischen Kanons hat sich über mehrere Jahrhunderte hingezogen.

Und du kannst nicht wieder mit einem Bibelspruch, der wiederum eine Glaubensaussage ist, dagegen argumentieren.


Kosmike  21.11.2021, 09:18
Und du kannst nicht wieder mit einem Bibelspruch, der wiederum eine Glaubensaussage ist, dagegen argumentieren.

wie kommst du darauf dass dies eine Glaubensaussage ist?

Glaubst du denn nicht daran, dass in der Bibel dinge geschrieben sind die man lesen kann?

Und woher nimmst du die Sicherheit, dass das Denken und fühlen der Menschen sich damals so sehr von unserem Denken und fühlen unterschieden hat?

Wenn ich die Bible lese, sehe. ich da nicht den geringsten Unterschied.

Wer nicht verstehen will, der versteht auch heutzutage noch nichts, diesbezüglich hat sich überhaupt nichts geändert, das nur so als Beispiel.

0
Kosmike  21.11.2021, 11:38
@salome77

Nein, auch das Denken des Menschen hat sich im Grunde nicht geändert.

Natürlich konnte damals niemand an ein Fahrrad, ein Auto, das Handy oder den Computer denken.

Aber auch da gibt es keinen Unterschied.

0
salome77  21.11.2021, 13:06
@Kosmike

Dir Art des Denkens hat sich mit der Aufklärung völlig verändert.

1
Nein, weil ...
Ist es nicht vollkommen überheblich, liebe Freunde, wenn wir im Rahmen der historisch kritischen Methode die Bibel in Frage stellen

Nein, denn diese Methode bemüht sich, die biblischen Wahrheiten von Unwahrheiten zu unterscheiden.

wenn uns doch der 2.Timotheusbrief des Paulus von Tarsus lehrt: 2.Timotheus 3, 16 Denn alle Schrift, von Gott eingegeben,

Eben, nur solche Schriften besäßen Wahrheiten, die "von Gott eingegeben" wären, die anderen nicht. Dies zu erkennen, hilft die historisch kritischen Methode, die ja keineswegs die Bibel in ihrer Gesamtheit in Frage stellt!

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.