Chemisches Gleichgewicht und Konzentration?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Zusammenrechnen der Ausgangsteilchen (H2) und (I2), ergäbe eine Gesamtteilchenanzahl von 8,1 mol + 2,94 mol = 11,04 mol

Ja, das stimmt zwar, aber Du addierst hier praktisch Äpfel und Birnen.

Die Überlegung ist folgende:

Ausgangssituation, bei der noch nichts reagiert hat, ist doch:

  • c0(H2) = 8,1 mol, das sind 16,2 mol H-Atome
  • c0(I2) = 2,94 mol, das sind 5,88 mol I-Atome

Im Gleichgewicht ist c(HI) = 5,64 mol, das sind 5,64 mol H-Atome und 5,64 mol I-Atome. Und die sind natürlich aus den Anfangskonzentrationen entstanden, sodass im Gleichgewicht folgende Konzentrationen an H und I vorliegen:

  • c(H) = c0(H2) = 16,2 mol - 5,64 mol = 10,56 mol
  • c(I) = c0(I2) = 5,88 mol - 5,64 mol = 0,24 mol

Der Übersichtlichkeit habe ich die atomaren Konzentrationen gewählt, was natürlich nicht korrekt ist. Das ist leicht in die "richtigen" Konzentrationen umzurechnen:

  • c(H2) = 1/2 * 10,56 mol = 5,28 mol
  • c(I2) = 1/2 * 0,24 mol = 0,12 mol

Tanihny 
Fragesteller
 21.04.2021, 19:00

Vielen Dank!

0
Tanihny 
Fragesteller
 21.04.2021, 19:31

Was aber noch verwirrend ist: die ganzen Standardaufgaben, wie die Reaktion von Zink und Chlor zu Zinkchlorid. Man soll beispielsweise die Stoffmenge von Zinkchlorid ausrechnen, aber man hat nur die Masse von Zink. Dann stellen wir also ein Stoffmengenverhältnis auf und können beispielsweise sagen, dass Zink gleich der Stoffmenge von Zinkchlorid ist, also können wir die Werte benutzen, die theoretisch für Zink ausgerechnet wurden. Da verstehe ich halt nicht, warum ich es hier so machen kann, aber bei chemischen Gleichgewichten nicht. Ich verstehe zwar, was du erklärt hast, aber ich verstehe dann nicht, warum ich es dann anders machen kann (also beim Beispiel Zink und Zinkchlorid)

0
Picus48  21.04.2021, 21:40
@Tanihny
...und können beispielsweise sagen, dass Zink gleich der Stoffmenge von Zinkchlorid ist, also können wir die Werte benutzen, die theoretisch für Zink ausgerechnet wurden.

Zn + 2 HCl --> ZnCl2 + H2

Man muss sich vor Augen halten, dass die Stoffmengen n von Zn und dem Zn im ZnCl2 letztlich Teilchenmengen darstellen. Und wenn 10 Teilchen X mit irgendwas reagieren, dann finden sich diese 10 Teilchen in der selben Anzahl im Produkt wieder. Wenn also 1 mol Zn reagiert, ist die Stoffmenge ZnCl2 zwangsläufig ein mol. Wenn ein mol HCl reagiert, dann ist die Stoffmenge an Wasserstoffatomen im Produkt auch 1 mol. Aber da ein H2 aus 2 Atomen besteht, ist die Stoffmenge von H2 natürlich nur 1/2 mol. Und das Umrechnen auf Massen erfolgt stur nach n =m/M. Dann noch ein wenig Dreisatz und alles ist in trockenen Tüchern.

Du solltest einmal eine Reihe Übungsaufgaben mit einem Tutor durchrechnen, dann bekommt man schnell eine Routine darin. Wichtig ist , sich vor Augen zu haben, dass man bei den Reaktionsgleichungen mit Teilchenzahlen hantiert, fast wie mit Legosteinen. 1 mol = 6,02. *10²³ Legosteine. Ein Dutzend = 12.

1
Tanihny 
Fragesteller
 22.04.2021, 13:09
@Picus48

ah, jetzt habe ich es verstanden. Vielen Dank!

0