Buddhisten glauben doch an die Wiedergeburt (Samsara) allerdings glauben sie doch auch an Nirwana was den Austritt aus Samsara bedeutet oder nicht?

6 Antworten

Ich bin Buddhist und gebe dazu mal meinen Senf ab.

Der Buddhismus lehrt, dass das Leben leidvoll ist und man sich im Kreislauf der Wiedergeburten befindet.

Die Wiedergeburt ist also eine Art feststehendes Gesetz, dem alle Wesen unterliegen. Der Buddhismus erklärt, der Ausgang aus diesem Kreislauf zu sein.

Jetzt gibt es zwei verschiedene buddhistische Hauptlehren, die sich darin unterscheiden, was das Ziel des Buddhisten sein sollte

  • Im Theravada, ist das Ziel, ein Arhat zu werden - jemand der durch die buddhistische Praxis erwacht und nach seinem Tod in das Nirvana eingeht - seine Existenz verlöscht endgültig und wird nicht mehr wiedergeboren.

und

  • Im Mahayana strebt der Buddhist zwar auch das erwachen an, verpflichtet sich jedoch dazu, nach seinem Erwachen freiwillig als Bodhisattva (Erleuchtungswesen) weiter im Samsara zu bleiben, um allen fühlenden Wesen ebenfalls zum Erwachen zu verhelfen.


Das Theravada begründet die Erklärung, ein Arhat könne nur sich selbst, nicht aber andere Wesen ins Nirwana führen damit, das jedes einzelne Wesen durch sein Karma gebunden ist.

Sollte noch etwas unklar sein, oder du weitere Fragen zum Buddhismus haben, helfe ich gerne weiter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Nur ein paar Stichpunkte aus Buddhas Lehre dazu:

Ein Anfang der Existenz ist nicht zu erkennen.

Die Wesen werden „wiedergeboren“ aufgrund des innewohnenden Durstes (im Sinne von verlangen nach sinnlichem erleben).

Dasein ist nicht gleichbedeutend mit Leiden – woher käme sonst der Durst? Es heißt nur: Das Leiden überwiegt – allein schon deshalb, weil es vergänglich ist.

Mithin bedeutet Existenz ein ständiges Pendeln zwischen höchsten Höhen und tiefsten Tiefen.

Das völlige Durchschauen dieser Tatsache und die völlige Aufhebung des Daseinsdurstes bezeichnen wir als Erwachen.

Das Ende dieses ständigen Kreislaufes bezeichnen wir als Nirvana (skr). Nirvana ist kein Ort, den man erreichen kann, sondern ein Zustand.

Über den Zustand eines Erwachten nach seinem Tod kann man keine treffende Aussage machen. Umschrieben wird es manchmal mit „das höchste Glück“ oder „das Ende von Gier, Haß und Verblendung“.

Achso du meinst das wäre ein Widerspruch? Es ist kein Widerspruch. Ich erkläre es hier zwar nur ganz grob, aber der Zusammenhang ist ungefähr so: Wenn jemand das was du mit Nirwana meinst nicht erreicht hat, dann unterliegt er nach seinem Tod weiter der Reinkarnation und wird wieder geboren. Dies kann auch mit seinem Karma zusammenhängen. Also wenn jemand z.B. viel Schlechtes getan hat, dann wird er vielleicht als ein kleines Tier wie eine Maus etc. wiedergeboren und wenn jemand viele gute Dinge getan hat dann wird er vielleicht in seinem nächsten Leben wieder ein Mensch und wird noch dazu vielleicht eine gute Gesundheit und ein langes Leben haben. Das jetzt nur ganz grob um damit das grobe Konzept halbwegs zu erklären.

Auch ein Mönch der sein Ziel nicht erreicht hat wird wiedergeboren und befindet sich weiter in Samsara. Nur wenn er sein Ziel erreicht hat (was du mit Nirwana meinst, aber es gibt auch noch andere Begriffe dafür) wird er nicht mehr wiedergeboren. Wenn man es mit westlichen Ausdrücken sagen würde, dann wäre er praktisch in den Himmel gekommen. So ungefähr ist das Verhältnis.

Ja,  das Ziel der Buddhisten ist ins nirvana zu gelangen,  also irgendwann nicht mehr wiedergeboren zu werden.  

isixxx 
Fragesteller
 11.07.2015, 15:27

Das heißt Buddhisten glauben daran wiedergeboren zu werden aber ihr ziel ist es das sie irgendwann nicht mehr wiedergeboren werden ? Und wenn man sagt 'ins Nirwana gelangen' bedeutet das Nirwana ist so etwas wie der Himmel ?
Vielleicht könntest du mal mein Kommentar unter dem Beitrag von Sundown12 ansehen da steht meine Frage nochmla ausfürlicher.
Danke schonmal :)

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wenn das karma abgearbeitet worden ist geht es ab ins nirvana