Braucht man die Institution der Kirche anfürsich um Christlich zu glauben?

12 Antworten

Nein, ganz und garnicht. Die ersten Christen konnten auch ohne Kirche glauben. Und auch heute glauben viele an den christlich-biblischen Gott, gehören aber zu keiner Kirche.

Als Grundlage und Maßstab haben wir die Bibel, das reicht vollkommen-die Institution Kriche ist überflüssig, zudem sie auch in einigen Punkten unbiblisch ist.(besonders die Kath. Kirche)

Unbiblisches in der Kath. Kirche:
  1. die Institution selber
  2. Fegefeuer
  3. Beten zu Maria/Heiligen
  4. Säuglingstaufe
  5. Amt des Papstes
  6. ...

1.Die Bibel spricht an keiner Stelle von einer, vo Menschen geführten, Institution, der man beitereten muss. In der Bibel ist nur von lokalen Gemeinden die Rede, die von Ältestens geleitet werden und sich nach dem Wort Gottes richten.

2.Zum Fegefeuer:

Als Begründung dafür wird 1.Korinther 3 angeführt:

11 Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

12 Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut,

13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben.

14 Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen;

15 wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.

Das Fegefeuer ist das nicht. Ins Fegefeuer kommt man ja angeblich wegen der Sünden.

Hier geht es aber darum, dass unsere Werke geprüft werden/ wo wir dem Herrn gedient haben.

Ob diese Werke kurzlebig und/oder Wertlos(Holz, Heu, Stroh) oder von Bestand(Gold, Silber, Edelsteine) sind.

Es könnte auch sein, dass "Feuer" hier wie auch Holz, Stroh, Gold,ect bildlich gemeint ist. Aber da bin ich mir nicht sicher.

Hier werden die Werke geprüft, nicht der Christ. Die Werke gehen durchs Feuer-ob jetzt bildlich oder wörtlich.

Wenn die Werke Bestand haben, wird der Christ zusätzlich zu seiner Rettung(die ihm so oder so sicher ist) belohnt.

Wenn die Werke keinen Bestand haben, also verbrennen, muss der Christ das zum einen mitansehen(nicht gerade schön) und bekommt keine Belohnung, wird aber gerettet.

"wie durchs Feuer hindurch" verstehe ich im Sinne von "gerade so gerettet". Zumal da "wie" steht. Also ein Vergleich-der Christ geht nicht wirklich durchs Feuer.

Fazit: Das Fegefeuer ist nicht gemeint. Hier werden die Werke geprüft, im (angeblichen) Fegefeuer ist man jedoch wegen der Sünden.

Das Fegefeuer ist nicht biblisch.

3.Beten zu Maria/Heiligen:

Maria ist nur ein Mensch. Zu ihr sollte weder gebetet, noch verehrt werden. Das gleiche gilt für andere "Heilige."

Das Beten zu Heiligen ist biblisch nicht belegbar. In der Bibel wurde immer nur zu Gott gebetet.

Maria ist, wie schon gesagt, nur ein Mensch. Sie hatte die Ehre den Sohn Gottes zur Welt bringen zu dürfen. Aber mehr auch nicht. Jesus gab es vorher ja auch schon im Himmel(Joh 8,58 ,...).

Jesus machte schon auf der Erde klar, dass Maria nicht bevorzugt wird/ nicht mehr als andere Menschen ist:

Joh. 2: 3 Und als es an Wein mangelte, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein!

4 Jesus spricht zu ihr: Frau, was habe ich mit dir zu tun? Meine Stunde ist noch nicht gekommen!("Frau" ist hier im Urtext kein repektloser Ausdruck)

Mt 12,47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden!

48 Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?

49 Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter und meine Brüder!

50 Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter! (dieses Tun resultiert aus lebendigem Glauben)

Maria wurde nie bevorzugt. Sie wurde wie jeder andere Mensch behandelt. Maria ist auch nicht die Mittlerin zwischen uns und Jesus:

1Tim 2,5 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus,

Es gibt keine Grundlage, warum man zu Maria oder anderen Heiligen beten sollte.

4.Das Amt des Papstes:

Der Vers wird für das Amt als Begründung angeführt:

Mt 16,18 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen.

Wenn man aber im Zusammenhang liest, wird schnell klar, dass der Vers keine Begründung ist:

13 Als aber Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Leute mich, den Sohn des Menschen?

14 Sie sprachen: Etliche für Johannes den Täufer; andere aber für Elia; noch andere für Jeremia oder einen der Propheten.

15 Da spricht er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!

17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel!

18 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen.

"Petrus"(gr. petros) bedeutet "Stein", Jesus bezeichnet sich selbst als den Felsen, bezogen auf die Antwort von Petrus in Vers 16. Das Wort für "Fels" ist "petra" welches großer Stein, Fels oder Felsengebirge bedeutet.

Petrus war ein lebendiger Stein in diesem Bau.(1.Petrus 2,4-8)

Hätte Jesus Petrus gemeint, hätte Er doch deutlich sagen können "Du bist Petrus und auf dich will ich..."

Das Haupt der Christen ist nicht der Papst, sondern Christus selber, wie es auch an anderen Stellen steht:

Kol 1,18 Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde, er, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem der Erste sei.

Eph 5,23 ...wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes.

Petrus selber hat sich selbst auch nie als Haupt der Christen gesehen.

5.Die Säglingstaufe:

Apg 8,36 Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden?

37 Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt! Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist!

Eindeutiger geht´s nicht: Zuerst der eigene Glaube/Bekehrung, dann die Taufe. Die Taufe ist auch ein Bekenntnis zum Glauben. Wie sollen sich Säuglinge zu etwas bekennen, was sie noch garnicht glauben, geschweigedenn kennen?

Also nein, man braucht die Institution Kirche nicht.

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ
Bloodwyn 
Fragesteller
 16.04.2022, 17:56

Wow das war lange und ausführlich. Danke sehr

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SurvivalRingen  16.04.2022, 18:08
@Bloodwyn

Naja, ich hab schon deutlich längere Antworten geschrieben...

Gern geschehen, freut mich, wenn dir meine Antwort gefällt :)

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Ja, z. B. zwecks der Sakramentenspendung, oder zum Erhalt der richtigen Lehre, die zum Heile notwendig ist.

Nein (Joh.14,6).

Die "Kirche" (Offb.17,1-4) könnte sogar ablenken (Offb.12,9).

Woher ich das weiß:Recherche

Nein, ganz im Gegenteil! Jesus sofern er in einer Person existierte, war Revolutionär und sozialistisch angehaucht!

Er sprach sich gegen das starre Befolgen von Gesetzen aus und verachtete alte Strukturen und Traditionen!

helmutwk  16.04.2022, 20:17

Er hat aber auch davon gesprochen, dass Er Seine Gemeinde bauen will.

Es gibt Kirchen, die nicht das Starre Befolgen von Gesetzen predigen. Manche weichen dann das auf, was Jesus (z.B. in der Bergpredigt) gesagt hat, andere nicht.

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Rakey269  16.04.2022, 20:55
@helmutwk

Diese „Gemeinde“ hat aber wenig mit mit den Lehren Jesu zu tun. Vor allem keine Instutition.

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helmutwk  16.04.2022, 21:03
@Rakey269
Diese „Gemeinde“

Welche meinst du? Die Freien evangelischen Gemeinden in der Schweiz? Die United Church of God in den USA? Eine in keinen Kirchenverband eingebundene Gemeinde in Afrika? Oder ... das waren nur drei willkürlich herausgegriffene Beispiele.

Ich habe von Kirchen gesprochen, die nah genug an Jesus sind, so dass man sie empfehlen kann. Man kann darüber diskutieren, welche das konkret sind (insbesondere in Bezug auf D), aber dass es überhaupt keine gibt, widerspricht dem Versprechen Jesu.

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Rakey269  16.04.2022, 21:19
@helmutwk

Was ich meine, ist ganz klar. Die katholische Kirche.

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helmutwk  16.04.2022, 21:31
@Rakey269
Was ich meine, ist ganz klar

Für dich vielleicht. Ich hatte von der Gemeinde geschrieben, die Jesus versprochen hat zu bauen, und von Kirchen, die im Prinzip in Ordnung sind. Also bezieht sich "diese Gemeinde" von dir sprachlich darauf, und dass ich nicht die rkk meinte, sollte eigentlich klar gewesen sein.

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Rakey269  16.04.2022, 21:49
@helmutwk

Auch die evangelische Gemeinde hat Dreck an den Stiefeln. Die Gemeinden sind alle verkommen. Wie man sie verteidigen kann, ist jenseits jeglichen Verständnisses.

Stille-Post Prinzip hat noch nie funktioniert.

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helmutwk  16.04.2022, 22:12
@Rakey269
die evangelische Gemeinde

Welche? Neben der EKD gibt es die efG, emK, FeG, um mal nur Freikirchen zu nennen, die "evangelisch" im Namen haben.

Willst du wirklich sagen, dass alle Kirchen in D „verkommen” sind?

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Rakey269  16.04.2022, 22:16
@helmutwk

Ein kluger Philosoph sagte mal:

Der einzige Christ war Christus selbst.

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helmutwk  16.04.2022, 22:18
@Rakey269

Nun, die Bibel kennt „Christ” nur als Fremdbezeichnung für die Nachfolger Jesu (aka Jünger, aka Brüder, aka Heiliige etc.). Aber die gibt es. Du kennst sie vielleicht nur nicht …

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Rakey269  16.04.2022, 22:19
@helmutwk

Jeder Mensch ist seine eigene Entität. Kultbewegungen schweifen immer mehr vom Original ab. Deshalb auch oben das "Stille Post" Beispiel.

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helmutwk  16.04.2022, 22:25
@Rakey269

Es gibt die Bibel als Korrektiv. Deren „Entdeckung” durch Wiclyf und Luther hat ja zu evangelischen Christen geführt, und langfristig hat das sogar die römische Kirche wieder näher ans Original gebracht - wenn auch natürlich bei weitem nicht genug.

Und es gibt den Geist Gottes … und deswegen gibt es nicht nur „vom Original weg”, sondern auch immer wieder „näher zum Original”. Natürlich je nach Kirche unterschiedlich.

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Rakey269  16.04.2022, 22:28
@helmutwk

Du glaubst, jeder Eintrag wurde von vom Glauben überzeugte "Christen" verfasst und nicht von machtbessenen Politikern?

Na dann.

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helmutwk  16.04.2022, 23:25
@Rakey269

In der Zeit, in der die Bücher der Bibel entstanden sind, gab es keine christlichen Politiker. Die gab es erst Jahrhunderte später.

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Rakey269  16.04.2022, 23:41
@helmutwk

Es gab keine "Politiker"? Alles ist polititsch. Unser Sein, unser handeln.

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helmutwk  16.04.2022, 23:51
@Rakey269
Es gab keine "Politiker"? Alles ist polititsch.

Klar, und deshalb wurden die Christen ja auch verfolgt, obwohl sie bereit waren, der Obrigkeit untertan zu sein.

Ein Politiker ist jemand mit einem politischen Amt. In einem Staat, in einer Partei oder einer vergleichbaren Position in Zeiten, wo es Staat und/oder Parteien nicht gab.

Das NT ist jedenfalsl nicht von „machtbessenen Politikern” geschrieben worden, das steht fest.

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Keineswegs.

Ich fühle mich (nicht nur aufgrund meiner abweichenden Konfession) auch nicht an die Kirchenfürsten im Vatikan gebunden.

Papsttum und Co. lehne ich sogar weitestgehend ab. Dass den Bischöfen von Rom eine besondere Stellung entgegenkommt, wird in den christlichen Schriften nicht erwähnt und erschließt sich mir auch nicht.

LG

adelaide196970  15.04.2022, 20:49

damals gab es ja auch noch keinen Vatikan. Also kann er auch nicht in der Bibel stehen.

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Rocker73  15.04.2022, 20:55
@adelaide196970

Nochmal: Dass die Bischöfe von Rom eine besondere Bedeutung haben (darauf baut das Papsttum schließlich auf), erschließt sich mir nicht.

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adelaide196970  15.04.2022, 20:58
@Rocker73

Der Papst ist der Nachfolger von Petrus. Petrus war der erste Papst. Ist es jetzt "erschlossen" für dich? Und was heißt "nochmal"? Du solltest etwas weniger überheblich sein.

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Rocker73  15.04.2022, 21:00
@adelaide196970
Im 5. Jahrhundert entstanden mehrere Bistümer, an deren Spitze Bischöfe als oberste Priester standen, die sogenannten Patriarchen. Darunter ragten fünf Patriarchate hervor: Rom, Konstantinopel, Alexandria, Antiochia und Jerusalem bildeten die Spitzen der Weltkirche.
Nachdem der kaiserliche Sitz von Rom nach Konstantinopel verlegt wurde, gewann der Bischof von Rom, unterstützt durch den römischen Adel und Klerus, zunehmend an weltlicher und geistlicher Macht. Er wurde zum mächtigsten Kirchenfürsten des Abendlandes.
Papst Leo der Große (440 bis 461) setzte schließlich das Primat durch – den Alleinvertretungsanspruch des römischen Patriarchats –indem er den Papst als Stellvertreter Petri definierte.

https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/paepste/index.html

So wird ein Schuh draus. Es ging um Macht und Prestige.

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helmutwk  16.04.2022, 20:35
@adelaide196970
Der Papst ist der Nachfolger von Petrus

In welcher Funktion? Der eines Bischofs in Rom (zur Zeit von Petrus gab es in Rom mehr als einen „Bischof”).

Aber die Mutterkirche war in Jerusalem, und in der Funktion des Leiters der Gemeinde in Jerusalem war, als Petrus in Rom war, Jakobus der Gerechte (ein Bruder Jesu) Nachfolger des Petrus. Sogar als Petrus mal in Jerusalem war, war es Jakobus, der als Leiter das letzte, entscheidende Wort sprach (Apg 15!).

Der Papst ist nun mal kein Nachfolger von Jakobus dem Gerechten, und hat daher auch keinen Titel als p+oberster Repräsentant aller Christen „geerbt”.

Petrus war der erste Papst

Nö, er war ja noch nicht mal Bischof von Rom, sondern nur Bischof in Rom. Und von einem „Papst” hat damals noch niemand was gewusst.

Der erste Papst im heutigen Sinn des Wortes war Gregor I. („der große”). Vor ihm hat kein Patriarch (lat. papa, daher „Papst”) den Anspruch erhoben, mehr zu sein als eine primus inter pares unter seinen Patriarchenkollegen.

Klar, nachträglich hat man das so gedeutet, wie du es sagst. Nur Petrus wäre sicher überrascht, wenn er davon hörte.

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