Firmung verweigern?

18 Antworten

Die beste Freundin eines unserer Töchter ließ sich als Jugendliche nicht firmen. Rund 10 Jahre später wollte sie das Taufpatenamt bei unserer Enkeltochter übernehmen. Dazu machte sie die Firmvorvereitung in etlichen Gesprächen mit dem Pfarrer und dem Taufvorbereitungsteam für Erwachsene mit. Kurz vor der Taufe unseres Enkels wurde sie gefirmt und konnte das Taufpatenamt übernehmen.

Als Jugendliche war für sie offensichtlich die Zeit noch nicht die richtige für die Firmung. So etwas lässt sich später auch nachholen. Es ist besser so, denn dann steht auch eine positive Entscheidung dahinter und man macht es nicht aus Gründen, die mit der Firmung und dem Drumherum gar nichts zu tun haben.

Jetzt ist es so, dass du die Kirche als Institution nicht unterstützen willst. Das kann sich auch ändern, aber dann mag es besser sein, mit der Firmung zu warten. Ich persönlich würde allerdings solche Entscheidungen grundsätzlich nicht vom Verhalten anderer abhängig machen.

Du kannst ganz praktisch die Firmung verweigern. Der einzige Nachteil ist, dass du dann kirchlich gesehen kein vollwertiges Mitglied deiner Kirchengemeinde bist. Du kannst natürlich auch an Gott glauben, ohne einer Kirche anzugehören, das ist vielleicht der einzige Weg. Ich kenne viele Christen, die aus der Kirche ausgetreten sind und trotzdem nicht den Glauben verloren haben.

Die Firmung kann von beiden Seiten verweigert werden: Du kannst sagen, ich möchte das nicht. Aber auch der Pfarrer kann sagen, ich lasse dich nicht zur Firmung zu.

Wenn du nicht gefirmt wirst, lehnst du den Glauben nicht automatisch ab. Vielleicht möchtest du ja die Firmung nur um einige Jahre verschieben, wer weiß das?

An Gott glauben, das machen auch die Juden und die Muslime. Wer aber Christ ist, der sollte die Kirche nicht ablehnen. Denn sie ist eine Gemeinschaft, in die man durch die Taufe aufgenommen wird. Seit es Taufen gibt, gibt es auch die Kirche. Außerdem ist die Kirche die Gemeinschaft, die in den vergangenen 2000 Jahren dafür gesorgt hat, dass du heute an Christus glauben kannst. Und wenn sie weiter existiert, dann wird man auch in 500 Jahren noch an Christus glauben können. Bücher alleine helfen da nicht.

Kann man theoretisch die firmung verweigern ?

Dir kann man theoretisch die Firmung verweigern, ja. Und du kannst dich auch weigern, gefimrt zu werden.

Und lehne ich mit einer Ablehnung automatisch den glauben an gott ab oder nur die Institution Kirche, denn ich glaube an Gott etc, aber sehe die Kirche nicht als eine Institution die ich unterstützen möchte

Nein, du lehnst damit nicht automatisch den Glauben an Gott ab und auch nicht unbedingt die Institution. Aber du lehnst die Gemeinschaft mit den Christen in deiner Gemeinde ab. Auch dazu hast du ein Recht.

Aus katholischer Sicht, aus Sicht der katholischen Christengemeinschaft bestätigst du mit der Firmung deine Taufe. Du bezeugst, ja, ich möchte Christ sein und ich möchte zu dieser Gemeinschaft gehören. Dadurch erwirbst du auch Möglichkeit, dich in dieser Gemeinschaft einzubringen.

Du kannst also Glauben, ohne Firmung.

Wobei meine persönliche Meinung ist, dass zum Glaube an Jesus Christus eine Gemeinschaft gehört.

Diese "Firmung" ist ein weiterer Versuch (2.Kor.11,14)

dieser Glaubensorganisation (Offb.17,1-4),

die Zahl ihrer "Schäfchen" (Joh.8,44) zu festigen.

Mit unserem ewigen Gott (Jes.45,22) hat das nichts zu tun (Joh.14,6).

Seine Wahrheit (Joh.17,17) steht uns allen offen (Mt.7,14).

Woher ich das weiß:Recherche