Biologie, Fingerabdrücke?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ist er es nicht, weil er nur ein Band besitzt

Die Anzahl der Banden sagt erst einmal nichts darüber aus., ob eine Person als Vater in Frage kommt oder nicht. Sie gibt aber Auskunft darüber, ob ein Individuum an einem Locus heterozygot oder homozygot ist.

Die verschiedenen Varianten (Allele) eines Locus unterscheiden sich in ihrer Länge. In der Gelelektrophorese werden die Fragmente nach ihrer Länge getrennt, weil sie im Gel unterschiedlich weit wandern. Sind sie mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert, kann man sie als Banden sichtbar machen. Rechts und links sind zwei Laufspuren mit einem DNA-Größenstandard aufgetragen. Das ist ein Gemisch aus DNA-Fragmenten mit bekannter Länge. Die Größe der Fragmente in den eigentlichen Proben lässt sich damit abschätzen und leichter vergleichen. Unten sind die kleinsten Fragmente, nach oben hin nimmt die Länge dann zu.

Sind in einer Probe zwei Banden sichtbar (hier bei Mutter, Kind und Mann b), dann ist die Person an diesem Locus heterozygot. Das bedeutet, dass auf den homologen Chromosomen zwei unterschiedlich lange Allele sitzen. Wenn ein Individuum homozygot ist, sind die Allele auf beiden Chromosomen gleich lang. Die Gelelektrophorese kann die DNA-Fragmente vom maternalen (mütterlicherseits geerbten) und paternalen (väterlicherseits geerbten) Chromosom nicht unterscheiden, weil die Fragmente ja nur nach Größe sortiert werden und in diesem Fall gleich lang sind. Im Luminogramm ist dann nur eine Bande sichtbar (wie hier bei Mann a).

Wir wissen durch die Anzahl der Banden also erst einmal nur, dass Mann a homozygot ist. Ob er als Vater für das Kind in Frage kommt, müssen wir überprüfen, indem wir die Bandenmuster des möglichen Vaters mit dem Bandenmuster des Kindes vergleichen.

oder ist er es nicht weil das Band nicht auf der selben Ebene wie das Band des Kindes

Genau so ist es.

Zur Erinnerung: jeder Mensch erbt bekanntlich je ein Allel von der Mutter und ein Allel vom Vater. Sofern man nicht von beiden Eltern dasselbe Allel geerbt hat (d. h. homozygot ist), muss deshalb je ein Allel des Kindes mit einem Allel der Mutter und einem Allel des Vaters übereinstimmen. Ein Elter wiederum vererbt von jedem seiner beiden Allele eines an sein Kind. Wenn das Elter homozygot ist, muss dieselbe Bande auch beim Kind auffindbar sein. Wenn das Elter heterozygot ist, dann muss eine der beiden Banden auch beim Kind auftauchen.

Schauen wir uns nun einmal die Spuren genauer an. Beim Kind sind zwei Banden erkennbar. Eine davon muss bei der Mutter zu finden sein und das ist der Fall. Es ist hier die untere Bande, die auch in der Spur der Mutter auffindbar ist. Das bedeutet, dass die andere Bande dem väterlicherseits geerbten Allel entspricht. Diese Bande muss somit beim Vater auffindbar sein. Bei Mann a stimmt die Länge seines Allels jedoch nicht mit der Länge des Allels beim Kind überein. Er kann damit nicht der Vater sein. Schauen wir hingegen bei Mann b, dann finden wir eine Bande auf derselben Höhe wie beim Kind. Er kommt als Vater in Frage.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

ja genau. Ein Kind hat entweder eine Übereinstimmung seiner Banden mit der Mutter oder mit dem Vater. Eine Bande stimmt mit der Mutter überein, die andere Bande mit Mann b. Mann a zeigt keine Übereinstimmung. Dazu sollen die Banden auf gleicher Höhe liegen. LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologielehrer SI/II a. D.
stoptalking 
Fragesteller
 26.11.2023, 00:15

Vielen Dank!

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