Biologie Lichtsinneszellen?

1 Antwort

Hi,

erst mal sind die Verhältnisse bei der Umwandlung eines Reizes (Licht) in ein Signal der Nervenzelle andersrum, als man es bei anderen Reizen gewohnt ist.

Der Reiz führt zum Schließen von Ionenkanälen und nicht zu deren Öffnen (wie üblich). Die Signaltransduktion, so nennt man diese Umwandlung eines Reizes in ein Nervensignal, von Licht ist daher in Klausuren eine potentielle Falltür, da es mit genau umgekehrten Verhältnissen wie gewohnt aufwartet. Die Ionenkanäle sind ohne Reiz offen und nicht ohne Reiz geschlossen. Transmitter wird ohne Reiz ausgeschüttet und mit Reiz nicht ausgeschüttet und die Hemmung eines nachgeschalteten Neurons aufgehoben es wird nicht etwa durch Transmitterausschüttung aktiviert. Das ist ganz starker Tobak. Und führt manchen Schüler in die Irre.

Zu deiner Frage, ein Lichtreiz bewirkt die Aktivierung von 100 Enzymen in Abb. 3 unten links. Jedes Enzym spaltet 1000 Moleküle cGMP, was zum Schließen des jeweiligen Ionenkanals führt und die Reizübertragung in Gang setzt.

Da ist eine Verstärkung drin enthalten. Ein Teilschritt dieser Signalkette, die Aktivierung vieler Enzyme, bewirkt eine Spaltung einer großen Zahl cGMP:

100 • 1000 = 100.000

Der Vorteil ist, die Übertragung des Reizes in ein Nervensignal ist so schneller und sicherer. LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologielehrer SI/II a. D.
summerlife24110 
Fragesteller
 13.11.2023, 13:36

Vielen Dank! Das hilft mir sehr weiter!

Dann hab ich noch eine Frage.. also das Rezeptorpotenzial kontrolliert die in den synaptischen Spalt ausgeschüttete Neurotransmittermenge. Wann hat denn die Lichtsinneszelle die größte Menge Neurotransmitter freigesetzt? kannst du mir das erklären?

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CliffBaxter  13.11.2023, 21:08
@summerlife24110

wenn es dunkel ist :D sobald sie belichtet wird sinkt die Transmitterfreisetzung und die Hemmung der nachgeschalteten Nervenzelle wird aufgehoben. Dann wird die Information "Licht" übertragen.

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