Bin ich zu weit gegangen?

11 Antworten

Von Experte rotesand bestätigt

Du hast alles richtig gemacht und Dich und Deine Familie vor einem gewaltbereiten Mann geschützt.

Es ist schon seltsam, dass gleich 2 Frauen, also auch seine Ex ihn der Gewalt bezichtigen. Ohne Grund geht niemand mit sowas zum Anwalt!

Er will Dir weh tun mit der neuen Eroberung, diese Frau ist nur Mittel zum Zweck.

Eine Waffe gegen Dich, um Dich dafür bluten zu lassen, dass Du nicht nachgibst und einknickst.

Du siehst ja, wie für ihn Konfliktlösung aussieht: Eskalation, Provokation, Eifersuchtsspiele, Demütigungen.

Schnell weg da, den Kontakt ganz unterbinden.

Der wird sonst weiter Deine Triggerpunkte per Exzellenz ausloten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – mehrere Semester Psychologie, Erfahrung m. psychisch Kranken
Rosenmary  01.01.2024, 11:06

Vielen Dank für den Stern 🌟

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Gimablue 
Fragesteller
 01.01.2024, 11:43
@Rosenmary

Ich danke für diese klaren Worte. Und doch ist es so schwer dem Herz zu verstehen zu geben, dass es nicht verzweifeln soll. Um Mitternacht habe ich wie ein kleines Kind allein am Fenster gesta und geweint. Vor einem Jahr haben wir gemeinsam reingefeiert. Ich war ich so verliebt und zuversichtlich, dass er der richtige ist. Jetzt ist alles so enttäuschend und traurig.

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Rosenmary  01.01.2024, 12:43
@Gimablue

Das kann ich voll verstehen. Man hat das Gefühl umsonst geliebt und Zeit verschwendet zu haben, um dann mit leeren Händen da zu stehen.

Aber schau mal, was es für einen Charakter zeigt wenn man mit anderen Menschen so umgeht und dann im Schmerz noch eifersüchtig macht.

Du siehst Dich als Verliererin, aber eigentlich hast Du gewonnen.

Du hast Klarheit gewonnen und der Weg ist nun frei für einen Mann, der Dich wertschätzt und für den es sich lohnt. Der auch Deine Familie achtet.

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"Selbstvorwürfe"?

Du hast diverse Warnsignale im Laufe der Zeit wahrgenommen.

Und beim letzten Mal, wurde sogar deine erwachsene Tochter aufmerksam und hat sich an dich gewendet (hätt sie nicht getan wenn sie es als "nicht erwähnenswert" eingeschätzt hätte).

Selbstvorwürfe sind da wirklich fehl am Platz. Du hast deine Grenzen, aufgrund deiner persönlichen Vorgeschichte. Und es ist absolut richtig und wichtig dich/ deine Tochter/ eure Gegenwart und Zukunft zu schützen.

Du schriebst im ersten Teil deines Textes was von Trauma und Therapie. Wär das denn nicht auch etwas für dich persönlich? Denn diese "Selbstvorwürfe", woher kommen die? Ein damals angewöhntes / anderzogenes Denkmuster vielleicht. Wenn ja, dann beeinflusst dies nun auch dein Denken nachdem du Warnsignale wahrgenommen/ gedeutet/ angesprochen hast... und die andere Person (er) mit einem großen Knall den Rückzug antrat.

Es war richtig und im Hinblick auf deine Vergangenheit auch mutig, die Situation anzusprechen!

Du drehst dich im Kreis, wenn du im Nachhinein versuchst zu erörtern, wie das Gespräch hätte anders laufen können oder ob man es nicht hätte ansprechen sollen.

Ich finde es auch gar nicht so entscheidend, dass das Gespräch eskaliert ist. Denn das passiert doch bei einem Streit häufig mal.

Viel wichtiger ist doch das Verhalten nach einem Streit. Sich direkt in ein neues Date zu stürzen und das Ganze auf WhatsApp zu posten, ist einfach nur total schäbig. In jeglicher Hinsicht!

Ich weiß nicht, ob das eine geeignete Grundlage für eine Beziehung darstellt, selbst wenn sich dein Partner wegen seiner Aggressionen in Therapie begibt. Er hat da sicherlich noch einiges mehr aufzuarbeiten.

Du solltest deshalb tief in dich hinein horchen, ob dir diese Beziehung wirklich gut tut, sollte sie überhaupt noch Bestand haben.

Ich würde mich an deiner Stelle nicht mehr melden und auf Abstand gehen.

Du machst drei Kreuze, dass dieser Mensch nicht mehr Teil deines Lebens ist! Denn ja, der hat ganz offensichtlich ein Problem mit seiner Impulskontrolle sowie der Selbstreflektion!

Wenn du noch etwas gutes für seine Tochter tun willst, nimm Kontakt zur Kindsmutter auf, schildere den Vorfall und biete an, im Zweifel auch dem Jugendamt und dem Familiengericht gegenüber dein Erleben dieser Person gegenüber dem Kind und allgemein zu schildern, falls die Mutter zum Beispiel durchsetzen will, dass er sein Kind nur noch im begleiteten Umgang zur Sicherheit sieht, bis er seine ganzen Probleme im Griff hat.

Ansonsten, so für dich, deine Psyche und dein weiteres Lebensglück würde ich dir noch empfehlen, dir zu überlegen, ob vielleicht eine Runde Therapie zur Verarbeitung deiner Kindheitstraumata eine gute Idee wäre. Gewalt in der Kindheit hinterlässt ja extreme Spuren. Insbesondere einen angeknacksten Selbstwert - und damit auch leider eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, immer wieder in Beziehungen zu landen, wo Gewalt eine Rolle spielt, ganz verkürzt und vereinfacht gesagt... Vielleicht wäre es da für dich wirklich ein sehr positiver "Befreiungsschlag", wenn du da an der Verarbeitung dieser seelischen Wunden aus deiner Kindheit mit professioneller Hilfe arbeitest, um dich selbst besser zu fühlen - und darüber dann auch vielleicht in Zukunft in einer wirklich liebevollen, nicht toxischen, nicht gewaltvollen Beziehung zu landen :)? Ich wünsche dir alles Gute :)!

Trenne dich von ihm, das war es. Es ist besser so. Melde dich nicht mehr bei ihm. Er ist nicht beziehungsfähig und es ist richtig, dass du das angesprochen hast, wie er mit seiner Tochter umgegangen ist. Du bist ja vorbelastet und es ist dein Recht, auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden.

Er hat seine Aggression nicht im Griff, und ob das besser wird, weiß man nicht. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Was er macht, in dem er dir "Kindesmissbrauch" vorwirft ist abgründig. Er rückt sich somit selbst in die Opferrolle und schiebt dir die Schuld zu.

Enttäuschung, Wut - das ist gut. Aber Selbstvorwürfe, bitte nicht. Herzschmerz ist klar, aber der wird vergehen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung aus der Weisheit meines bisherigen Lebens
Garnet72  30.12.2023, 17:14
Er hat seine Aggression nicht im Griff, und ob das besser wird, weiß man nicht

Zumal er sich ja, laut Fragestellerin, in manchen Situationen auch vor sich selbst erschrickt, sein Aggressionspotenzial und seinen gelegentlichen Kontrollverlust also selbst wahrnimmt, daher auch der selbst eingestandene Therapiebedarf.

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