Schwiegervater ist die Hölle...?
Hallo an alle,
ihr ahnt, worum es geht. Ich versuche, mich kurz zu fassen.
Ich (44) wohne mit meinem Partner in seinem Haus. Wir oben, sein Vater unten. Es gibt nur einen Eingang.
Ich arbeite und habe eine Tochter (11), die natürlich auch bei uns wohnt.
Vor knapp drei Jahren ist die Mutter meines Freundes (57) verstorben. Seitdem ist es für seinen Vater (90) und ihn selbstverständlich, dass Senior jeden Mittag bei uns isst, ich seine Wäsche wasche und bügele und auch sonst darf er gehen und kommen in unserer Wohnung wie er mag.
Die Nichte meines Partners arbeitet nur donnerstags von 8:30 bis 17 Uhr und dann ist den ganzen Tag ihr Hund, ein haarender Labradoodle beim Schwiegervater und haart leider auch unseren Aufgang voll. Ich mag keine Tierhaare und vor allem nicht in der Wohnung.
Der Bruder meines Partners ist Rentner, kommt aber nur, wenn es Essen oder Geld gibt.
Ich bin ziemlich sauer, weil ich gerne wieder so kochen würde, wie ich es mag. Nicht ständig Kartoffeln 🤢 und viel Geflügel. Anderes Fleisch mögen meine Tochter und ich nicht wirklich. Senior ißt kein Geflügel....
Mein Partner hat null Verständnis, ich bin kurz davor mich zu trennen.
Wie kann ich Ruhe in die Situation bringen?
Ich muss dazu schreiben, dass ich vor einigen Jahren aus der Pflege gegangen bin, weil ich die ständigen Geschichten und wiederholten Aussagen der alten Menschen nicht mehr hören konnte. Es ist nicht meine Baustelle.
Ich hoffe, dass ihr mir irgendeine zündende Idee zukommen lassen könnt bevor hier alles eskaliert.
Danke und einen schönen Sonntag 😊
6 Antworten
Das ist typisches Familienleben auf dem Land und die "Alten" sind manchmal wunderlich - damit muss man klar kommen oder eben nicht. Dein Mann wird sich schwer umstellen, er hat zu seinem Vater auch eine andere Beziehung als du sie hast - es ist dein Vater, der Mann, der ihn großgezogen hat und für ihn da war. Jetzt gibt es ihm das zurück - wenngleich mit deiner Hilfe. Vermutlich kannst du gegen den Vater deines Freundes nur verlieren, weil der Vater immer der Vater ist.
Man muss das so sehen: Der 90-Jährige spielt selbst bei guter Gesundheit wahrscheinlich auf Zeit, er wird nicht ewig da sein. Dein "Problem", das du mit ihm hast, weil er bestimmte Lebensmittel nicht mag und sich bei euch auslebt, klärt sich eines Tages auf biologische Weise - ob in einem Jahr oder in 15 Jahren, das weiß allerdings niemand.
Ich muss dazu schreiben, dass ich vor einigen Jahren aus der Pflege gegangen bin, weil ich die ständigen Geschichten und wiederholten Aussagen der alten Menschen nicht mehr hören konnte. Es ist nicht meine Baustelle.
Wenn dich der alte Mann so sehr nervt und dein Partner das Ganze nicht ändern will (es ist SEIN Vater), dann ist eine Trennung und die Rückkehr in ein Umfeld ohne Senioren wohl das Beste. Es wird niemand mehr den alten Opa ändern, der jetzt 90 ist (alte Bäume kann man nicht mehr biegen) und für deinen Partner wird der Vater immer der Vater sein.
Ich kann euch nicht vorschreiben was zu tun ist, ich versuche es vorsichtig zu formulieren: Die Zeichen stehen stark darauf, dass die Situation eines Tages aus dem Ruder gerät, wenn keiner an sich arbeitet oder keiner bereit ist, mit der Situation so wie sie jetzt ist klar zu kommen oder etwas zu ändern.
Teils gebe ich Ihnen Recht.
Wieso können aber die anderen nicht auch mit ins Boot geholt werden?
Wenn er dann dahin geschieden ist, sitzen alle da und trauern. Ach, wie verlogen....zu Lebzeiten war auch niemand da.
Meine Mutter ist vor knapp sieben Jahren verstorben. Aber so einen Affenzirkus macht mein Vater nicht.
Ich lebe hier und jetzt und möchte mit dem nächsten Urlaub oder Ausflug mit meiner Tochter nicht warten bis die biologische Uhr zugeschlagen hat.
Hm, also ich finde, dass ihr beide Kompromisse eingehen müsst.
Schau mal, der Mann hat seine Frau verloren und ist bestimmt sehr einsam. Dass er da mit euch zu Mittag isst, finde ich völlig okay. Deine Haltung kommt mir sehr hartherzig und egoistisch vor. Kompromiss wäre zum Beispiel, dass er dann halt essen muss, was auf den Tisch kommt und nicht noch diktiert wird, was er mag und was nicht. Du bist die Köchin, du bestimmst, fertig aus.
Aber ihn ganz auszuschließen halte ich für grundfalsch. Mir bricht jedesmal das Herz wenn man Menschen in ihrer Einsamkeit so allein lässt.
Anders verhält es sich mit dem er darf kommen und gehen wann es ihm passt. Das ist ein Einschnitt in eure Privatspähre.
Warum muss man Wäsche überhaupt bügeln? Ich hab noch nie in meinem Leben Wäsche gebügelt und sehe trotzdem ordentlich aus. Aber was ist so schlimm, seine Wäsche mitzuwaschen, wenn du eh Wäsche wäschst, finde ich jetzt nicht, dass das ein eklatanter Umstand ist, paar Hemden mehr mitzuwaschen.
Hier kann nur ein offenes Gespräch etwas bringen. Und wenn dein Partner null Verständdnis hat, trenn dich eben. Scheint ja die beste Lösung zu sein, wenn du seine Familie so hasst.
Bei allem Verständnis für die Situation des Vaters: es ist der Vater des Partners, also sollte der auch die Organisation der Pflege übernehmen und nicht einfach bei seiner Frau abladen und hoffen, dass sie die moralische Verantwortung dafür übernimmt.
Ohje, klingt nach einem traumhaften Alltag.
Am wenigsten Verständnis habe ich persönlich natürlich für deinen Partner übrig. Ich vermute mal, die wissen alle gar nicht, dass das, was du für den Senior tust, keine Selbstverständlichkeit ist. Aber ggf. lernen sie es, wenn sie mal eine Weile ohne dich auskommen und sich damit selbst um alles kümmern müssen.
Wenn du die Möglichkeit hast, mal für 2 Wochen mit deiner Tochter zu einer Freundin/einem Freund zu ziehen oder sonstwohin, wo du mal ein wenig runterkommen kannst, wäre das doch eine Überlegung wert.
Ich würde sagen du schnappst dir mal deine Tochter fährst mit ihr eine Woche in den Urlaub. Und lässt ihn mal machen. Und dann sprecht ihr noch mal drüber wie ihr das in Zukunft am besten organisiert. Er scheint dafür kein Gefühl zu haben und ihr wärt nicht das erste Paar, das wegen sowas auseinander geht. Wenn Beide arbeiten muss sowas 50/50 geteilt werden - auch wenn das viele Männer nicht checken.
Ganz grundsätzlich würde ich das an deiner Stelle auch einfach mal aufhören diesen Kram zu machen. Fang mit irgendwas kleinem an. Zum Beispiel beim Kochen. Koch was du magst und dann wird sich Senior entweder eine andere Lösung suchen oder akzeptieren, dass die Dinge sind wie sie sind. Wenn das nicht reicht, lass das mit dem Bügeln. Der Mann verlässt doch mit 90 das Haus nicht mehr wirklich. Wofür wird da gebügelt? Oder du lässt es halt ganz mit der Wäsche. Das ist nervig und wird zu Kollisionen führen, aber wenns anders nicht geht wird das eben mal sein müssen.
Er trägt nur Hemden...zum bügeln ein Graus. Er pflanzt und gräbt den kompletten Garten und seine Kartoffeln.
Jeden zweiten Tag fährt er in die Stadt zum Einkaufen. Alles das kann er. Aber Mittag muss er bei uns essen. Es nervt! Sein Gebiss fällt dabei fast raus, die hälfte liegt unter dem Tisch. Meine Tochter geht mit ihrem Teller schon freiwillig in ihr Zimmer, weil sie es nicht mehr sehen kann.
Was ein Mist. Das ist echt frustrierend.
Was spricht dagegen beim Kochen einfach dein Ding zu machen? Er wird nicht verhungern. Vielleicht motiviert ihn das.
Hallo
Als allererstes redest du mit deinem Mann, und zwar so, wie mit uns hier
Mach ihm klar, wie es dir geht
Und dann, koch wie du willst. Kannst ihm ja auch was extra machen.
Ich zB koch vegan, und meine Mutter wohnt einen Stock oberhalb, wir kochen für sie, aber nur vegan. Ich koche, ich entscheide. Nicht mal separat was anderes
Lg
Wenn das mit einem Schulkind so einfach wäre, hätte ich es schon gemacht. Wir wohnen auf einem 3000 Seelen Dorf. Da ich auch arbeite, kann ich nicht einfach mal eben ein oder zwei Wochen weg :-(