Bibelstelle für eine Exegese?
Hallo Zusammen!
ich studiere katholische Theologie auf Lehramt Sekundarstufe II und suche derzeit eine Bibelstelle für eine Exegese.
Kann jemand eventuell eine empfehlen oder hat Erfahrungen mit geeigneten Bibelstellen?
Vielen Dank im Voraus!
4 Antworten
Da gibt es hunderte Zitate schon in den Evangelien:
Eine meiner Lieblinge ist "Matthäus 19; 21-26", weil das unzählige Menschen niemals hören wollen!
21Jesus antwortete: »Wenn du vollkommen sein willst, dann geh, verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm und folge mir nach!« 22 Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg, denn er besaß ein großes Vermögen. 23 Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Ich versichere euch: Ein Reicher hat es sehr schwer, in Gottes himmlisches Reich zu kommen.
24 Denn eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in Gottes Reich kommt.« 25 Darüber waren die Jünger entsetzt und fragten: »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?« 26 Jesus sah sie an und sagte: »Für Menschen ist es unmöglich, aber für Gott ist alles möglich!«
Voraussetzung ist, die Herkunft der Worte "Kamel" und "Gottes Reich" zu klären. Und dann der stundenlange Diskurs, was wohl damals und heute als "reicher Mensch", insbesondere im jüdischen Patriarchat der Mann.
Exegetisch ist interessant, welche Armut dann Christus selbst meint, das ergibt sich aus der ganzen Geschichte, eben einem Gleichnis.
Und abschließend ist zu betrachten, wie verhält es sich dann mit dem immensen Privatvermögen zumindest eines christlichen Bischofs? Er wird doch wohl nicht a priori in der Hölle braten?!
Lustig - und schon geht´s wieder los! - Exegese bedeutet Auslegung im Sinne des christlichen Glaubens, nicht des Materialismus oder Kapitalismus. Ich will jetzt aber ´mal keinen Roman zum Thema schreiben: Jesus spricht im Gleichnis, d. i. sein Reichtum ist die Anhaftung des Materiellen im Überfluss, die zur Unfähigkeit führt zwischen Gut und Böse zu unterscheiden! Deshalb schenken Christen auch Materielles, nämlich nicht in erster Linie um den Beschenkten zu erfreuen, sondern um sich selbst zu befreien, sich von irdischem Material zu entäußern. Das ist die Aufgabe, die weitergegeben wird, denn das Leid des anderen Menschen ist das eigene Leid, denn Leid kann man nur gemeinsam vernichten (vgl. Buddhismus, Islam), weil Leid geschaffen wird. - Aber ich schreibe hier schon wieder zu viel des Guten...
Lustig, wie Religionen auf jahrtausendealten Positionen beharren, ohne die Erkenntnisse der Zwischenzeit zu berücksichtigen.
Zitat: "Und abschließend ist zu betrachten, wie verhält es sich dann mit dem immensen Privatvermögen zumindest eines christlichen Bischofs? Er wird doch wohl nicht a priori in der Hölle braten?!"
Warum zur Hölle sollte er, wenn er damit deutlich mehr Gutes täte, als wenn der seinen Reichtum verteilte? Jemand, der über eine heutige Person solche Fragen stellt, der sollte sich auch am Stand der Wissenschaft messen lassen, und die hier zugrundeliegende Wissenschaft ist nun mal die Ökonomie, - Aber ich schreibe hier schon wieder zu viel des Guten...
Die zehn Gebote sind immer ein dankbarer Ausgangspunkt für eine Exegese. Viele haben sich daran versucht und immer Neues dabei herausgefunden.
Wie wäre es denn, das "Vater unser" Pnkt für Punkt zu erklären? Wäre gespannt, was da rauskommt! Gleich die ersten drei Bitten widersprechen der katholischen Lehre.
Bibelkritiker bzw Bibelkritik die sagen das Evangelium ist nicht von Gott.
"Gamla" heißt auf Aramäisch Kamel, "Gamta" hingegen (Schiffs-)Tau...
Selbst damals hatte übrigens ein "reicher Mann" seinen Reichtum nicht unterm Kopfkissen liegen, sondern es war investiert und versorgte auf diese Weise viele andere Menschen, welche arbeiten und Geld verdienen konnten. Würde man diesen Wohlstand hingegen "an die Armen" verschenken, wäre es ruck-zuck aufgefuttert. Sollte es also einen Gott geben und dieser über rudimentäre ökonomische Kenntnisse verfügen, dann müsste jener, der sein Eigentum verteilt, in der Hölle braten, da er Kapital in reinen Konsum überführte, und somit den Erwerbsstock von zahllosen Arbeitern zunichte machte. Denn was diese danach machen sollen, davon steht in der Bibel nix. ;-)