Ist ein Theologie Studium anspruchsvoll?
Ich überleg zurzeit was ich studieren werde, und da fiel mir das NC freie theologie Studium ins Auge. Ist es anspruchsvoll? Kommt da jeder durch der etwas dafür tut? Ihr Könnt mir gerne eure Erfahrungen dazu schildern und auch nennen, auf welche Religion (katholische evangelische etc) ihr euch bezieht. Was wären die Berufs Aussichten? Sollte man da eher gläubig sein oder darf oder soll man sogar kritisch dem Glauben gegenüber stehen?
5 Antworten
Mein Freund hat früher evangelische Theologie studiert, Schwerpunkt Sozialethik. Also er fand das nicht so einfach, ist das 1. Mal durchs Examen gefallen. Aber im 2. Anlauf hat er es geschafft. Man sollte es jedenfalls nicht auf die zu leichte Schulter nehmen.
Ich studiere katholische Theologie im Mag Theol. Es macht mir viel Spaß, aber einfach ist es nicht. Es fängt ja schon damit an, dass man die alten Sprachen (Latein, Altgriechisch und biblisches Hebräisch) innerhalb von 2 Jahren lernen muss. Die theologischen Disziplinen sind unterschiedlich Anspruchsvoll. Es kommt insbesondere auch auf Imteresse und Begabung an. Hattest du Reli im Abitur? Wenn ja könntest du je nach Lehrer eine Wage Vorstellung von einigen Disziplinen haben. Insbesondere die systematische Theologie (Christologie, Gotteslehre, Ethik) wird in der Oberstufe detailliert behandelt.
Unterschätzen würde ich den Studiengang nicht. NC frei heißt nicht einfach, sondern nur, dass es weniger Bewerber als Studienplätze gibt.
Um Theologie zu studieren musst du nicht gläubig sein. Schließlich sind Theologievorlesungen keine Gebetsübungen :) Ich kenne durchaus wenige Studenten im Bachelor Studiengang, die überzeugte Atheisten sind. Die Frage ist aber halt auch, was man damit später machen möchte. Ich glaube, dass man weder in der Pastoral noch im Lehramt als Atheist glücklich ist, wenn man eine Botschaft vertreten und lehren soll, die man selber nicht vertreten kann. Natürlich muss man aber nicht ein erzkonservativer Christ sein um dort zu arbeiten. Aber einige Grundsätze sollte man sicher vertreten. Alleine schon deshalb, weil man sich mit seinem Job in irgendeiner Weise identifizieren sollte.
Wenn du noch Fragen hast, schreib gerne.
Gibt es da auch Nachhilfe in deutscher Rechtschreibung?
- unterschiedlich Anspruchsvoll
- eine Wage Vorstellung
Es ist ein Zwischending. Du wirst nicht mehr so anspruchsvolle Texte übersetzen, wie in der Prüfung. Dennoch werden insbesondere in der Exegese (biblische Theologie) wirst du immer wieder ins hebräische / griechische Original gucken. Latein braucht man durchaus seltener.
Übrigens bei den Protestanten werden viel detailliertere Sprachkenntnisse gefordert. Da kann es dann auch vorkommen, dass für eine gute Note in Exegese man eine eigene Übersetzung der Perikope anfertigen muss.
Ihr müsst in 2 Jahren 3 Sprachen lernen ? Bei den Protestanten hat man theoretisch unbegrenzt viel Zeit, wenn einem die Regelstudienzeit egal ist
Ja ich weiß. Dafür müssen Protestanten die Sprachen intensiver lernen. Wir werden bei den Katholiken nach 2 Jahren von den Prüfungen des 2. Studienabschnitts ausgeschlossen. (d.h. Man darf erst wieder Prüfungen ablegen, wenn man die Spachen bestanden hat.)
Ich kann nur aus dem evangelischen Theologiestudium sprechen.
Ein kritischer Glaube ist viel besser als ein fester glaube. Während des Studiums fallen viele Studenten, welche 100 Prozent gläubig sind in eine Sinnkriese. Wenn man von Anfang an alles etwas kritisch sieht, kommt man viel besser zurecht.
Die Frage ob es leicht oder schwer ist, kann man nicht einfach beantworten.
Es ist ein relativ Langesstudium. Wenn du noch Sprachen nachholen musst, kann das Studium schnell länger als 12 Semester dauern und danach steht dann noch das Vikariat an. Falls du noch kein Latein, Altgriechisch und Hebräisch in der Schule hattest, musst du das nachholen.
Religion kritisieren als theologie student das ist mir Neu
Es ist ja ein Wissenschaftlicher Studiengang und kein glaubenskurs
Dann kann man Gott verklagen, oder verkaufen. Gute Idee.
In jedem Studium sollte man sich kritisch mit den Themen auseinandersetzen. Das wird sogar verlangt. Auch im Theologiestudium. Aber eine gewisse Portion christlichen Glauben sollte man schon mitbringen. Es steht ja schließlich ein Beruf am Ende des Studiums, den man mit Überzeugung ausüben sollte.
Dazu wurde doch die Theologie erfunden. Damit die Bibel endlich systematisch verunglimpft werden kann.
Wenn es keinen NC gibt, kann der Andrang, rein logisch betrachtet, gar nicht so groß sein. Man bedenke außerdem, dass Theologie eigentlich keine Wissenschaft ist!
Hier ein paar Bedingungen:
"... werden von den Studenten auch das Latinum und das Graecum gefordert. In der Regel muss man dies jedoch nicht zwangsweise vor dem Studienbeginn haben. Es kann in den ersten Semestern nachgeholt werden. Gleiches gilt für die islamische Theologie, die Sprachkenntnisse im Arabischen fordert.
Je nachdem, für welche spätere Karriere man sich entscheidet, sollte man noch ein paar weitere Voraussetzungen mitbringen. Gute Lese- und Schreibfähigkeiten, Argumentationsstärke und generelles Interesse an philosophischen und gesellschaftswissenschaftlichen Fragen sind in jedem Falle von Vorteil. Angehende Pfarrer sollten zudem über kommunikative Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen verfügen."
https://www.plakos.de/theologiestudium/
Also kurz gesagt: lesen und schreiben solltest du schon können.
Alles andere bringt dir "Gott", denn das "wäre" nur "von Vorteil" und "könnte" sein.
Muss man die Sprachen echt können Also im Studium anwenden können oder nur Prüfung vorweisen können