Affirmative und problematisierende Theologie?

1 Antwort

Ich nehme an, das sind keine feststehenden Begriffe, sondern sie werden in einem Text verwendet, den du gerade liest? Insofern wäre hier der Zusammenhang interessant. Die Recherche ergibt mehrere alternative Verständnismöglichkeiten. Zuerst einmal auf der Wortebene:

Affirmativ = zustimmend, bejahend, bestätigend

Problematisierend = hinterfragend, kritisierend, beanstandend

Auf die Theologie bezogen könnte ich mir vorstellen, dass Folgendes gemeint ist: Ein Glaube kann "affirmativ" sein, das heißt, er bestätigt mich, baut mich auf, bejaht mich. Ein Glaube kann aber auch "problematisierend" sein, das heißt, er hinterfragt mich, kritisiert mich, verlangt Veränderung von mir.

Ich kann auch die Bibel entweder "bestätigend" lesen, so dass ich das, was da steht, ersteinmal grundsätzlich als etwas annehmen, das von Gott für mich gedacht ist, und fragen, was der Text für mich bedeuten soll, oder ich kann die Texte "problematisieren", nach Absichten der Verfasser und historischem Kontext fragen etc.

Daneben habe ich noch folgendes gefunden: Es gibt offenbar das affirmative Sprechen über Gott, im Sinne von "was Gott ist" (z.B. Gott ist Wahrheit) und das negative Sprechen über Gott im Sinne von, "Was Gott nicht ist" (Gott ist unendlich = nicht endlich). Da geht es also darum, auf welche Art man Gott "definiert" (indem man ihm Eigenschaften zuschreibt oder abspricht).

Ich hoffe, irgendetwas davon hilft dir weiter.

xxoox 
Fragesteller
 06.01.2019, 21:58

Vielen Dank für die ausführliche Antwort, sie war sehr hilfreich!

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