Religion glaube und Theologie?

4 Antworten

Grüß Dich Talha239

Ich denke es sollte mal grundsätzlich etwas zurechtgerückt werden, völlig unabhängig von Katholizismus, Protestantismus oder Islam oder sonst was.

Was ist Religion?

Es gibt zwar keine allgemeine unbedingte universelle Definition von Religion. Aber es gibt eine sehr nahekommende Definition die ich sehr gut finde. Und zwar ist das die von Gustav Mensching, die wohl am ehesten den Begriff erklärt.

Religion ist erlebnishafte Begegnung mit dem Heiligen und antwortendes Handeln des vom Heiligen bestimmten Menschen“.

Von einem Gott ist da nicht die Rede.

Da wäre aber noch zu klären, was heilig bedeutet:

Wikipedia:

Heilig bezeichnet etwas Besonderes, Verehrungswürdiges und stammt wortge-schichtlich von Heil ab, was sich abgeschwächt noch in heil („ganz“) wiederfindet. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist heilig ein im Zusammenhang mit Religion gebrauchter Begriff mit der zugedachten Bedeutung „einer Sphäre des Göttlichen, Vollkommenen oder Absoluten angehörig“.

Auch für das Heilige ist die Vorstellung eines Gottes nötig.

Heiligkeit muss aber keineswegs auf einen alleinigen Gott oder irgendwelche Götter, Engel oder Dämonen oder allein auf Tiere bezogen sein, sondern es darf auch das Leben selbst sein, mit all seiner Vielfalt, mit seinen erhabenen und ergreifenden aber auch mit seine Härten, Grausamkeiten und Widersprüchlichkeiten. Das Leben an sich kann als besonders verehrungswürdig erlebt und angesehen werden kann. Woran soll man sich sonst orientieren?

Dazwischen nämlich führt unser Weg, um uns zu orientieren.

Der Inhalt des Glaubens, also das was man glaubt, erzwingt die eigenen Handlungen aus dem Glauben heraus und das nennt man Spiritualität (früher Frömmigkeit genannt). Denn das was der Mensch als wahr erkennt und glaubt, danach er Mensch sein Leben aus. Beides zusammen ist dann Deine Religion. Damit ist klar, das ein Glaube der einem Vorschriften macht, das geistig-seelische Erleben normiert, einengt, erzwingt sich an Vorschriften, an Heiligen Schriften, an Priestern und an Dogmen zu orientieren, dann wird auch das eigene Leben auf diese Weise massiv beeinflusst.

Ist aber der Glaube an der Vielfalt des Lebens orientiert, dann wird dieser Glaube zu einem Glauben, der aus der eigenen Tiefe des Menschen kommt, aus seinem Erleben in und der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Die Freiheit der eigenen Seele und des Geistes macht den Menschen aus, der ja selbst Natur und ein Teil dieser Vielfalt des Lebens ist. Wenn das Internalisiert wird, dann wird Religion zu etwas Befreiendem und eint uns mit dem Leben und dem All. Wir Menschen, wie alle Lebewesen zu denen ich auch die Pflanzen zähle und die Mikroben aber auch die Viren, sind letztlich Kinder des Universums!

Es ist entscheidend, ob der eigene Glaube wirklichkeitskompatibel ist, also von der Vernunft überprüft wird. Und der Vernünftige ist der Mensch selbst, jedenfalls solltest er es sein. Viele glauben weiterhin an Dinge, die nicht aus der Realität, aus der Wissenschaft und aus dem eigenen Erleben ableiten lassen. Sowas nennt man dann Entfremdung, von der Welt und natürlich auch von sich selbst.

Man könnte das auf eine verkürzte Formel bringen:

Religion = Glaube + Spiritualität

Das ist ganz anderer religiöser Ansatz als es in den Offenbarungsreligionen gelehrt wird, Islam, Christentum und Judentum.

Die Überwindung des Dogmas und der Indoktrinierung ist der Beginn der Befreiung hin zu einer der Freiheit verpflichteten Internalisierung.

Dogma

https://de.wikipedia.org/wiki/Dogma

Indoktrination

https://de.wikipedia.org/wiki/Indoktrination

Internalisierung

https://de.wikipedia.org/wiki/Internalisierung_(Sozialwissenschaften)

Frei und ohne Zwang sei der Glaube.

Theologie:

Theologie bedeutet „die Lehre von Gott“ oder Göttern im Allgemeinen und die Lehren vom Inhalt eines spezifischen religiösen Glaubens und seinen Glaubensdokumenten im Besonderen. Es gibt also katholische, protestantische, islamische und jüdische Theologie. Aber da gibt es ja noch die Religionswissenschaft. Grob gesagt liegt der Unterschied zwischen den Fächern darin, dass die Theologen eher die religions- und glaubensbezogenen Inhalte des Christentums erforscht, die Religionswissenschaftler die kulturellen und soziologischen Aspekte von Religionen. Und nebenbei hinzugefügt: Es gibt auch die Religionspsychologie, die sich mit den psychischen Folgen von (bestimmten) Glaubensinhalten beschäftigt und die Auswirkungen auf das persönliche Leben eines Menschen und seine Reaktionen auf das, was er glaubt.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Religion ist der Sammelbegriff für das Transzendente, also zu einem höheren Wesen oder Macht außerhalb unserer Sinne/Wahrnehmung oder außerhalb unserer Welt mit allen Riten, die man sich darum bastelt.

Glaube ist die persönliche Überzeugung, dass es dieses Transzendente tatsächlich existiert und man jene Riten auch ausübt.

Theologie (griech. für Lehre von/über Gott) ist die (geistes-)wissenschaftliche Beschäftigung mit Religion und Glaube. Also wissenschaftlicher Diskurs über Überlieferungen, Forschung, Ausbildung usw.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Glaube ist das, was man ganz persönlich empfindet.

Religion ist die übergeordnete Institution von Glauben.

Theologie ist die Wissenschaft, die sich mit Religionen befasst.

SnoopCat95  08.03.2022, 12:35

Das kann man nicht wirklich Wissenschaft nennen

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cas65  08.03.2022, 12:45
@SnoopCat95

Geschichte und Inhalt von Religionen kann man durchaus wissenschaftlich betrachten.

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Du gibst einfach nacheinander diese Begriffe in eine Suchmascine im Netz ein (gut ist WIKI) und stellst die Unterschiede selbst fest. Soviel Eigenleistung muß sein. Sonst kommst du nie zum selbständigem Denken.