Berechtig ein Hund wegen Depressionen und Panikattacken zu holen?

13 Antworten

Aber ist es berechtig einen Hund wegen Depressionen und Panikattacken zu holen?

Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Manchen hilft ein Hund, sich leichter zu notwendigen Dingen aufraffen zu können und besser mit schwierigen Situationen umzugehen. Bei anderen wird durch den Hund alles nur noch schlimmer.

Du musst bedenken: Hunde brauchen eine sichere und souveräne Führung, um sich wohlzufühlen. Wenn es blöd läuft, wird sich deine Angst und dein Stress auf den Hund übertragen, wodurch er dir nicht die Sicherheit vermitteln kann die du dir erhoffst, was wiederum dazu führt, dass du noch gestresster bist, weil du dich in einer Paniksituation plötzlich auch noch um einen überforderten Hund kümmern musst. Ein Teufelskreis, der weder für dich noch für den Hund gut ist.

Es macht zudem einen riesigen Unterschied, ob der Hund jemand anderem gehört oder ob du für ihn verantwortlich bist. Deshalb kann es passieren dass der Effekt, dass fremde Hunde beruhigend auf dich wirken, bei einem eigenen Hund ausbleibt oder nur in sehr abgeschwächter Form auftritt.

Hinzu kommt deine Depressionsproblematik, zu deren Krankheitsbild es ja gehört, dass einem die Motivation fehlt, irgendwas zu tun, man am liebsten einfach den ganzen Tag im Bett bleiben würde und warten, bis er vorüber ist. Ein Hund möchte aber trotzdem raus! JEDEN TAG für min. 3 Stunden! Kannst du das garantieren? Auch an schlechten Tagen, wo es dir wirklich dreckig geht? Oder wälzt du die Arbeit an diesen Tagen auf Familienmitglieder ab? Was sagen die denn zu deinen Plänen - wäre denen das überhaupt recht?

Und wenn nicht? Kommt der Hund dann wieder weg, wenn es nicht funktioniert?

Ich würde dir an deiner Stelle eher zu einer Psychotherapie raten. Die ist auch tiergestützt möglich und du hast keinen Stress, da jemand anderes für den Hund verantwortlich ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Jesska2009  22.07.2019, 01:03

Sehr schön erklärt ! Sehr hilfreich

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Aus seriöser Quelle würdest du gar keinen Hund bekommen. Ein Hund kann auch keine Therapie ersetzen! Außerdem kann ein Haustier, besonders ein Hund, auch eine große Belastung sein.

Ich bin der festen Überzeugung, dass viele psychische Erkrankungen nie wirklich geheilt werden können, aber man kann lernen damit zu leben und ein "normales" Leben zu führen. Und erst dann kann man, als verantwortungsbewusste Person, über die Anschaffung eines Hundes nachdenken. Und selbst dann sollte man immer einen Plan B und C haben, falls man z.B. in die Klinik muss.

Ein Hund ist ein Lebewesen mit Bedürfnissen und Verpflichtungen und das für viele Jahre. Man kann ihn nicht einfach in die Ecke stellen, weil es einem "nicht so gut geht"! Es ist auch eine sehr romantische Vorstellung, dass ein Hund einen "tröstet", wenn es einem nicht gut geht. In der Realität ziehen, besonders sehr sensible Tiere, sich oft zurück, weil sie das Verhalten nicht einordnen können. Mal davon abgesehen ist es immer die Aufgabe des Halters, seinem Hund Sicherheit zu bieten, nicht umgekehrt! Wie willst du das schaffen?

Wenn du Kontakt zu Hunden möchtest (und es dir hilft), geh mit Tierheimhunden Gassi oder mach eine tiergestützte Therapie (lange Wartezeiten).


Virgilia  21.07.2019, 15:19

Wenn du deine Krankheit irgendwann in den Griff bekommen hast und die Voraussetzungen stimmen, kannst du dir immer noch einen Hund holen. Nur stell dir bitte die Frage, warum du einen Hund möchtest. Weil er dir bei deinen Depressionen helfen soll oder weil du ihn als Familienmitglied möchtest und bereit bist dein Leben nach ihm zu richten? Ersteres wäre sehr egoistisch und hat nichts mit Tierliebe zu tun!

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Ein Hund braucht aber eine sichere und zuverlässige Führung. Das kannst du mit deinen Depressionen und Panik Attacken nicht gewährleisten.

Ein Hund braucht dich als Stütze und nicht umgekehrt.

Ein Hund ist zudem nicht dafür da dich glücklich zu machen.

Besorg Dir, wenn noch nicht vorhanden, einen guten Psychologen und such nach einem Hobby das dich erfüllt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

Das solltest du mit deinen Psychotherapeuten besprechen und mit deinen Eltern. Eine Erkrankung ermächtigt ein nur zum krank sein 😆, wie man dir helfen kann entscheidet letztendlich der behandelnde Arzt. Was du vielleicht eher anzielen könntest wäre eine tiergestützte Therapie, das ist etwas unkomplizierter zu bekommen.

Da du laut deinen anderen Fragen erst 14 Jahre bist, kannst du das ohnehin gar nicht entscheiden.

Denn du kannst keinen Hund kaufen.

Das musst du also mit deinen Eltern besprechen, ob sie bereit sind, die Verantwortung und die Kosten für einen Hund zu tragen und ob ein solcher in eure Lebenssituation passt.

Wenn du mit deiner recht unverständlichen Frage meinst, ob du einen solchen Hund auf "Rezept" von der Krankenkasse bekommen kannst - z.B. als Therapiehund - dann gibt es hier ein klares Nein.