Bein beim reiten zu weit hinten. Übungen?

11 Antworten

Mein erste Vermutung war auch sofort, dass Du unter Umständen auf einem Sattel sitzt, der Dir einfach nicht passt, der Dein Bein aufgrund seiner Bauweise in eine falsche Stellung bringt. Je nach eigener körperlicher Anatomie können Pauschen an den falschen Stellen den Sitz schon sehr ungut beeinflussen.

Ich würde mal Sitzproben auf anderen Sätteln an Deinem Stall ausprobieren. wenn Du das Problem mit dem Bein auch auf jedem anderen Sattel hast, dann liegt es definitiv an Deinem Sitz. Wenn nicht, ist wohl eher der Sattel Schuld.

Wenn der Sattel als Verursacher ausgeschlossen ist, sind Sitzlongen und Sitzschulungen definitiv der einzige wirklich sinnvolle Weg. Denn dass Du das Problem hast, das hast Du ja erkannt, schaffst es aus eigenem Antrieb jedoch nicht, das auszumerzen. Unter Umständen hast Du Dir schon vor langer Zeit eine komplett falsche Haltung angewöhnt und wirst dann Deinen Körper regelrecht umprogrammieren müssen, was nicht ganz so einfach ist.

Manchmal liegt es an einem komplett falsch gekippten Becken, einem massiven Holzkreuz, einer steifen Hüfte, einem Menschen, der komplett in einer falschen Balance ist, oder oder oder ..... was der tatsächliche Fehler ist, das wird nur durch guten Unterricht zu lösen sein. Viel Erfolg.

Wahrscheinlich hast du zu viel oder dauerhafte Spannung in manchen Bereichen des Körpers, was sich besonders bei den Beinen Zeit und/oder konzentrierst dich zu sehr auf das Treiben mit den Schenkeln. (Ich hatte das auch und habe es selber nicht gemerkt!)

Mein Tip wäre dich mal komplett auf den Sitz zu komzentrieren und dich erstmal einfach fallen zu lassen, damit du richtig schwer sitzt. Achte darauf, dass deine Hüfte sich nicht fest macht, sondern lockere sie und folge dem Pferderücken mit ihr. (Falls das Problem eher an der Hüfter liegt, kannst du zu Hause dein Becken locker kreisen wie beim Hoola Hoop und weitere Übungen zur Lösung des Beckens, da gibts Videos auf Youtube).

Was auch sein kann ist, dass du deine Schultern fest machst, das war bei mir auch so und es ist erstaunlich wie gravierend sich das auf den ganzen Sitz auswirken kann. Es gibt eine Übung, die kannst du auch auf dem Pferd beim Schrittreiten machen, da atmest du ein und ziehst die Schultern aktiv hoch und beim Ausamten drückst du sie ganz runter. Einige Male und sie sollten entspannter sein. Bei mir selbst war es so, dass sie sich immer wieder von selbst fest gemacht haben und ich es nicht gemerkt habe. Achte also aktiv auf sie und lasse sie ab und zu einfach kreisen.

Das Wichtigste ist wirklich erstmal locker und schwer zu sitzen. Dieses „schwer sitzen“ bekommen man von jedem Reitlehrer gesagt, aber leider meist nicht erklärt. Du musst einfach mal drauf achten ob du wirklich „gemütlich“ sitzt, oder dich doch festhälst. Meinst stellt man das dann fest. Stell dir vor du setzt die hin, im Prinzip wie auf einen Stuhl, nur dass die Lage der Beine und so weiter natürlich anders ist. Sie einfach dort hinzudrücken wo sie optisch hingehören ohne den Ursachen auf den Grund zu gehen würde zu einem falschen Sitz führen.Aber sobald du locker im Becken, unteren Rücken und Schultern bist und dich richtig schwer hinsetzt, rücken auch die Beine in die richtige Position.

"Blinde" Sitzkorrekturen ohne Bilder oder Videos sind sehr schwierig. Generell gilt: Ein Trainer sollte draufschauen und deinen Sitz analysieren - und dir dann passende Hilfestellungen und Übungen zeigen.

Im ersten Moment klingt das aber nach "Klemmen", so dass folgende Übungen zur Dehnung der Oberschenkelmuskulatur helfen könnten:
- "Fahrradfahren", d.h. aus den Bügeln raus und die Knie abwechselnd anwinkeln, OHNE mit dem Oberkörper oder Becken auszugleichen;
- "Beinkreisen", d.h. die Beine MIT Oberschenkel vom Pferd wegnehmen und zur Seite kreisen lassen... immer eine Seite - auch hier nicht ausgleichen und ggf. am Sattel festhalten. Das wird am Anfang nicht direkt klappen und evtl. auch etwas ziehen - mit der Zeit sollte es aber einfacher gehen und die Sitzprobleme bessern sich;
- Beim Reiten die Oberschenkel für ein zwei Takte wegnehmen vom Pferd und sich ins Pferd ziehen lassen. Wenn du die Oberschenkel weg bekommst und neu ans Pferd legen kannst, dann kommst du insgesamt besser zum Sitzen und die Problemlage des "festen" Beines bessert sich;
- Grundsätzlich: Bügellänge prüfen und den Absatz NICHT bewusst nach unten drücken lassen - die Absätze federn durch den Schwung des Pferdes und die Begrenzung durch den Bügel am Ballen nach unten und sind nicht statisch nach unten gedrückt.

Aber noch einmal der Hinweis: Da muss ein Trainer vor Ort gucken, analysieren und dir helfen - Sitz und Sitzfehler sind so individuell, da muss man genauer hinschauen und den Einzelfall betrachten. Ggf. helfen dann auch Übungen ohne Pferd - schau ruhig auch mal nach Eckart Meyners bei YouTube oder nach Büchern von ihm!

Sitzlongenstunden nehmen bei einem fähigen Trainer und selbst auch mal die Bügel Überschlagen beim Reiten und üben, dass deine Beine vorn und deine Fersen unten bleiben. Da kommt kein Reiter drum herum. 

Dein Sattel passt dir? Oder wäre es besser die Kniepauschen etwas abzutragen?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dressur bis Klasse S*, über 30 Jahre Erfahrung

Hast du ein eigenes Pferd, oder stellst du dies bei verschiedenen Pferden mit unterschiedlichen Sätteln fest? 

Ich selber hane auf manchen Pferden das Bein zu weit vorn, auf anderen eher zu weit hinten.

Den Absatz aktiv runter drücken sollte man nicht, sondern lockerfecern lassen. Wenn er tendenziell etwas höher ist, das macht nichts. 

Aber eventuell sitzt du in der Mittelpositur nicht richtig? Da sollte ein guter Reitlehrer helfen; ergänzend gibt es allerhand gute Lehrbücher, in denen beschrieben ist, wie man " seine Mitte " findet. Das würde hier zu weit führen.

Und natürlich kannst du Waden, Obets henkel und Hüftbeuger dehnen, um das Bein besser lang machen zu können. Auch dazu googelst du besser nach Videos oder brsorgst dir Bücher mit Zeichnungen. So etwas mit ein paar Zeilen zu erklären, ist kaum möglich.

Viel Erfolg! 😊