Bei einem zugunglück springen?

9 Antworten

Ich glaube, dass das ähnlich wie beim Fahrstuhl ist. Da soll man sich ja bei sowas anscheinend auch auf den Boden legen. Ich würde wahrscheinlich versuchen mich irgendwo festzuhalten, um stabilen Halt zu haben im Moment des Aufpralls, sodass ich nicht herumgeschleudert werde. Im schlechtesten Fall könnte ich mich nicht mehr festhalten und musste hoffen.

Nein, im Gegenteil. Wenn Du von einem Aufprall vorher weisst, dann ist es am günstigsten dich aufrecht an eine stabile Wand zu stellen damit möglichst viel von der Aufprallenergie von der Karosseriestruktur aufgenommen wird. - Wenn du aber springst, dann bewegst du dich mit unveränderter Geschwindigkeit weiter vorwärts, während die Karosserie im schlimmsten Fall schon steht. Du prallst dann im schlimmsten Fall mit Reisegeschwindigeit gegen die nächste Bewandung.

Aber es kommt ohnehin immer anders als man es denkt. Wenn du auf Sicherheit bedacht bist, dann setz dich am besten immer in einen Waggon in der Nähe der Lok und mit dem Rücken in Fahrtrichtung. Die Massenträgheit der Lok könnte mehrere Hauswände durchbrechen ohne große g-Kräfte an die Insassen weiter zu geben, während weiter hinten liegenden Waggons meistens gegeneinander aufgefaltet werden. Hier kommen dann plötzlich unvorhersagbare Seitenkräfte ins Spiel denen man schutzlos ausgeliefert ist.

Aber auch dieser Tipp ist unpragmatisch, weil bei einer normalen Zugreise der Zug mehrmals die Fahrtrichtung wechselt.

KaffeemitMilf  07.07.2023, 09:02

Die sichersten Plätze sind wie im Flugzeug die hintersten.

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DerRoll  07.07.2023, 09:25
@KaffeemitMilf

Du hast das mit dem Falten der Wägen gelesen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Eschede

Durch das Zerreißen der Hauptluftleitung und den daraus resultierenden Druckluftverlust im Bremssystem sprangen die selbsttätigen Bremsen an und die weitgehend unbeschädigten Wagen 1 und 2 sowie der an seinem Ende schwer beschädigte Wagen 3 blieben wenige hundert Meter hinter der Brücke in Richtung Bahnhof Eschede auf dem Gleiskörper stehen.
...
Die ungefähr 200 Tonnen schwere Brücke brach über der zweiten Hälfte des fünften Wagens zusammen und beschädigte den hinteren Teil des Wagens. Der sechste Wagen wurde unter den Trümmern begraben.[7] Die folgenden Wagen schoben sich im Zickzack auf engem Raum, etwa der Länge eines einzigen Waggons, zusammen. Wagen 6, 7, der Servicewagen, der Speisewagen (Bordrestaurant), der von den herabstürzenden Trümmern der Brücke getroffen und teilweise auf eine Höhe von ca. 15 cm gequetscht wurde, sowie die drei Wagen 10 bis 12 der ersten Klasse wurden schwer beschädigt; der hintere Triebkopf entgleiste ebenfalls und fuhr auf den Trümmerberg auf.
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Nein. Man fliegt gegen das nächste Hindernis, ob die Füße auf dem Boden sind oder nicht.

Fire5 
Fragesteller
 07.07.2023, 08:26

Man wird aber nicht geschleudert

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W00dp3ckr  07.07.2023, 08:41
@Fire5

Wieso nicht? Du hast die Geschwindigkeit vom Zug. Da braucht nichts geschleudert zu werden.

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Du hast ja eine Geschwindigkeit in x-Richtung, längs der Schiene. Wenn Du nicht mit 100km/h in Gegenrichtung springst sondern hochspringst, behältst Du diese Geschwindigkeit auch. Du prallst dann halt im Flug auf die nächste Wand.

Wenn Du die Kraft hast, in einem Sprung 100km/h zu erreichen (also Dich mit ca 50g aus eigener Kraft zu breschleunigen), dann macht Dir der Unfall auch nix aus.

Zum Vergleich, Malaika Mihambo hatte beim Absprung zu ihrem Olympiasieg 37km/h mit Anlauf. Viel Anlauf.

Nein, die Überlebenschancen werden leider nicht größer. Im Moment des Springens (im Zug) bewegst du dich ja trotzdem so schnell wie der Zug. Und prallst dann trotzdem gegen die nächste Kante oder Wand, wenn der Zug stillsteht.