Behinderung?

Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen

Gelähmt 39%
Blind 30%
Geistig 21%
Gehörlos 6%
Amputiert 3%
Butterling  10.09.2021, 10:30

Auch wenn es einen einfachen Eindruck hinterlassen soll finde ich solche Umfragen denen gegenüber die sich diese Frage leider nicht mehr stellen können, einfach pietätslos.

beate27 
Fragesteller
 10.09.2021, 13:27

Ich möchte auf keinen Fall pietätslos sein. Hätte vieleicht noch dazu schreiben sollen ob selbst Betroffene/r oder nicht Antwortet. Ich bin selbst betroffen mit QS

15 Antworten

Eine Behinderung ist nur dann schlimm, wenn ich sie als solche empfinde. Ich habe da mal eine Doku gesehen von einem jungen Mann, der weder Arme noch Beine hat. Der war soo dermaßen lebensfroh, dass man ihm seine Behinderung nicht wirklich angemerkt hat. DAS ist mal ein Vorbild!


beate27 
Fragesteller
 10.09.2021, 11:08

Ja das sehe auch so oder wenn man von der Umwelt auf die Behinderung hingewiesen wird.

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Ich bin durch Unfall beidseitig hüftexartikuliert, also vollkommen beinlos und bewege mich in einem Rollstuhl fort. Ich komme mit meiner beinlosigkeit gut zurecht und bin sehr aktiv mobil und vollkommen selbstständig.
Ich empfinde meine Behinderung deshalb auch nicht als schlimm, denn ohne Beine geht fast alles, zwar manchmal ein bisschen anders, aber es geht.

Schlimm wäre es für mich wenn ich blind wäre, denn dann könnte ich mein aktives selbstständiges Leben mit Autofahren, Sport im Rollstuhl, Kino, Film, Fernsehen etc. so nicht mehr leben. Die Einschränkungen sind viel größer als bei meiner beinlosigkeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

beate27 
Fragesteller
 10.09.2021, 14:20

Ich finde auch die Einschränkungen durch Blindheit höher als ein niedieriger Querschnitt.Ich sitze auch mit QS Th 12 im Rolli und bin vollständig selbstständig.

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Nolegs  10.09.2021, 16:20
@beate27

Ja, das kann ich voll bestätigen, auch Taubheit fände ich für mich schlimmer als meine beinlosigkeit.
Die vollständige Selbstständigkeit ist das wichtigste. Meine Beine fehlen mir inzwischen überhaupt nicht mehr. Mein chicer, wendiger und leichter Carbonrolli bringt mich fast überall problemlos hin und ich bin mit ihm sehr mobil

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beate27 
Fragesteller
 10.09.2021, 17:00
@Nolegs

Es ist wirklich schwer zu sagen. Nur Taub oder Taubstumm. Bei nur Taub ertappe ich mich beim Gedanken tauschen zu wollen, wenn es gehen würde. Darf ich fragen wielange dein Unfall her ist?

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Nolegs  10.09.2021, 17:05
@beate27

Mein Unfall ist inzwischen vier Jahre her, wie lange ist Dein Unfall her?
Nein, weder bei blind noch bei taub würde ich tauschen wollen, ich bin sehr kommunikativ und unternehmungslustig, es wäre furchtbar für mich wenn ich nicht sehen oder hören könnte. Das ist keine Beine mehr habe stört dabei eigentlich nicht.

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beate27 
Fragesteller
 10.09.2021, 22:59
@Nolegs

Meiner ist knapp 2 Jahre her. Es ist ja auch gut das man nicht tauschen kann.Es gibt nur noch wenige Tage an denen es mich stört das ich nicht mehr laufen kann.

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Ich fände blind vermutlich am schwierigsten. Bin aber gleichzeitig der Meinung, dass man es nicht so pauschal beantworten kann. Sitze selbst im Rolli (aber wegen Muskelerkrankung) und kann damit ganz okay leben. Zumindest ist der Rolli nicht schlimm, nervig ist eher die Erkrankung. Was die Blindheit abgeht, wäre für mich einfach schwierig, wenn ich z.B. nie wüsste wie Leute aussehen und wenn ich mir nie die Gegend ansehen kann. Auch die Orientierung stelle ich mir schwierig vor. Umgekehrt habe ich eine Bekannte, die seit Geburt blind ist und dir super zurecht kommt.

Bei der geistigen Behinderung hängt es vermutlich auch davon ab, inwiefern einem bewusst ist, dass man anders ist. Das dürfte bei eine leichteren geistigen Behinderung noch eher der Fall sein, als bei schweren Mehrfachbehinderungen. Gehörlos fände ich vermutlich mit am einfachsten, gerade auch, weil man mittlerweile in vielen Fällen schon schriftlich ans Ziel kommt.

Wobei ich ganz schwierig auch eine hohe Querschnittlähmung mit kompletter Abhängigkeit von dritten oder auch das Locked In Syndrom finde.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ex. Physiotherapeutin und im Medizincontrolling eines KH

beate27 
Fragesteller
 10.09.2021, 14:31

Man kann das Pauschal auch nicht so einfach vergleichen. Ich empfinde es ähnlich wie du , auch selbst Rollinutzerin.

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Zu den schlimmsten "Behinderungen" dürfte wohl das sogenannte Locked-in-Syndrom zählen. Man kann zwar noch alles wahrnehmen aber nicht mehr mit der Umgebung aktiv kommunizieren (manchmal noch nicht mal mehr ein Augenzwinkern). Der russische Schriftsteller Nikolai Gogol beispielsweise wurde drei Jahre nach seiner Beisetzung in völlig verdrehter Körperhaltung im Sarg gefunden. Historiker vermuten, dass er noch nicht tot war, als man ihn beerdigte.

Ähnlich dürfte das Cotard-Syndrom sein, bei dem manche Betroffene sogar meinen sie wären schon tot.

Wir sollten froh sein, wenn wir nicht zu obigem Personenkreis zählen und unsere tatsächlichen Handicaps mit Würde ertragen.

Amputiert

Hallo 🙋‍♀️

Für mich wäre das das schlimmste. So könnte ich nicht leben.

Liebe Grüsse 🔆💋🔆

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – BMed / Dezember 2021