Angst und Ekel vor Menschen mit Behinderung?

10 Antworten

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Du hast im Prinzip aber Recht, es gibt keine rationale Begründung für solche Ängste und Gefühle!

Vielleicht, wenn Du Dir einfach sagst, dass so eine "Behinderung" nicht ansteckend ist. Man kann das nur mit dem gesunden Menschenverstand überwinden.

Und es ist gut, dass Du überhaupt so etwas fragst!

Hinter jeder Angst steht irgendein Hintergrund, egal, ob sie auf den ersten Blick rational oder nicht nachvollziehbar erscheinen. Vielleicht hast du in deiner frühen Kindheit eine sehr prägende Erfahrung gemacht, bei der dich ein Behinderte angewidert hat und dass hat sich tief in dein Unterbewusstsein gegraben. Oder du hast von irgendwem eine derartige Einstellung übernommen, da du so viel mit ihm zu tun hattest, den Menschen vertraut hast und es dir daher als richtig erschien, dass müssen ja nicht grade die Eltern gewesen sein.

Konfrontationstherapie ist schwer, aber z.B. bei Leuten mit Platzangst oder Angst vor Tieren hat sie sich sehr bewährt und viele konnten sich von ihren Ängsten dadurch befreien.

Wenn du mehr mit Behinderten zu tun hast, kannst du auch deine Ansicht über sie ändern. Auch da sind ja nicht alle gleich. Es gibt unterschiedlich ausgeprägte Behinderungen. Und nicht zuletzt kann es einem natürlich selber blühen, als Folge von Krankheit, Unfall etc. oder einfach als Alterserscheinung pflegebedürftig zu werden. Dadurch, dass du deine Ängste vor sehr vielen Menschen präsentierst, hast du schon sehr viel Mut bewiesen. Den Rest um deine Ängste zu besiegen, bringst du auch noch auf. Viel Glück und Erfolg dafür!

angst entsteht unter anderem durch unsicherheit, du bist mit sicherheit nicht der einzige der in gesellschaft solcher menschen verunsichert ist.

wie bei fast allen ängsten hilft die konfrontation und das intensive beschäftigen mit diesem thema.

Das soll eine Phobie sein. Suche deinen Arzt auf!

In meiner Jugend gabs da einen Menschen in der Gegend im ebenfalls jugendlichem Alter mit Down Syndrom - zu der Zeit hat man das Mongoloid genannt.

So richtig auch nicht, der hatte die "typischen Gesichtszüge", war geistig sicherlich auch eingeschränkt, jedoch in seiner Beweglichkeit nicht .

Dieser war zudem "etwas aggressiv" und hat auch öfters draufgehauen, nicht nur ein bischen sondern andere richtig ernsthaft verdroschen.

Das mag selten vorkommen, aber der war so, keine Ahnung warum.

Und das ohne Vorwarnung, aus heiterem Himmel hat man auf die Fresse bekommen. Der kam ums Eck und hat angefangen, um sich zu schlagen. Und auch hemmungslos, also getreten trotz am Boden liegend......

Seine Eltern meinten nur, man solle ihn halt nicht ärgern.... niemand von uns hat ihn geärgert..... wir sind nur nicht schnell genug weg gekommen.

Geglaubt hat uns niemand, dass wir da nicht auslösend waren.

Unsere Eltern meinten nur, wenn der kommt, mach halt das Du weg kommst - so richtig gekümmert hat die das auch nicht, mach eure Streitigkeiten unter euch aus........ war damals so. Verzieh Dich oder wehr Dich anständig. Das war die Sichtweise.

Man hat auch bei anderen Begebenheiten nicht unbedingt Stuhlkreise gebildet zu dieser Zeit.

Man hatte zudem Hemmungen sich anständig zu wehren, man konnte nicht einfach einen Behinderten verdreschen......., auch wenn der angefangen hat nicht.

Also war man Opfer und schaute, dass man irgendwie weg kommt, wenns einen erwischt, was gar nicht einfach war, der hat einen festgehalten, dass man nicht weg kommt.

So lebte eigentlich alles außen herum in Angst und Schrecken vor ihm in unserem Alter. Wenn der nur in der Nähe war, hat man sich vom Acker gemacht, und zwar möglichst pronto und umgehend.

Und ganz ehrlich, das hat sich bei mir auch etwas bis heute gehalten. Ich verspüre bei Menschen mit Down - Syndrom, ohne nachzudenken, das ist einfach irgendwie drin, ein Bedürfnis, möglichst bald auf möglichst viel Abstand zu gehen, ich muss richtig dagegen angehen, um es nicht zuzulassen.

Was will ich damit sagen - es hat irgendwie einen Grund und den muss man heraus bekommen.

Irgendwas ist geschehen bei Dir oder irgendwer hat Dich so geprägt über lange Zeit, einfach so kommt sowas nicht.

Und wenn man die Ursache kennt, kann man dagegen angehen, sich der Sache stellen.