Was ist schlimmer: geistige Behinderung, psychische Behinderung oder körperliche Behinderung?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

geistige Behinderung 56%
körperliche Behinderung 25%
Psychische Behinderung 19%

19 Antworten

Psychische Behinderung

Meine Antwort soll nicht heißen, dass psychische Behinderung die "schlimmste" von allen ist. Das vermag ich nicht zu beurteilen - das können nur Jene, die selbst davon betroffen sind und es selbst erleben. Angekreuzt habe ich es dennoch, weil seelische Behinderung (so vermute ich es) noch ein paar zusätzliche nachteilige Merkmale haben:
- man sieht diese Behinderung nicht
- psychisch Kranke haben generell 'nen schlechteren Stand in der Gesellschaft (Ihnen wird z.B. alles mögliche negative wie Faulheit, etc. angedichtet).
- ps. Kranke werden meistens als unsymphatisch wahrgenommen, wohin gegen z.B. Menschen mit geistiger Behinderung noch den Status "freundlich, liebenswürdig, angenehm" genießen können; es gibt auch z.B. Borderliner die sich "nur ritzen, um sich wichtig zu machen und sich aus Langeweile aufregen", während die "normalen" nicht wissen, dass das SVV meistens nur ein Weg ist, sich nicht umzubringen oder mit Vergangenheit zurecht zu kommen;
- ps. Kranke werden nicht ernst genommen. Z.B. hat jemand 'ne Psychose, wo Wahnvorstellungen vorkommen, ist dann alles, was aus deren Mund kommt ein "Wahn", auch wenn sie es (negative Erlebnisse) tatsächlich erlebt haben
- seelisch Behinderte leben oft auch isoliert, weil zur Ausgrenzung noch die eigenen Probleme wie Depression, etc. dazu kommen

Aber wie gesagt, das sind nur ein paar wenige Beispiele, weshalb ich das angekreuzt habe. Selbstverständlich sind Leute mit anderen Behinderungen ebenso auch von Machtmissbrauch und gesellschaftlichen Unsinnigkeiten betroffen.


Steht ein Mensch mit Trisomie 21 neben mir, so sagen viele über mich, so wie der, der kann ja gar nichts, das ist schlimm. Genau so schreibt Sarahxx.

Steht der Mensch mit Trisomie 21 aber neben Aaron Fotheringham, sagen viele, so wie der mit Trimsomie, das wollte ich nicht, das ist schlimm.

Die Behinderung liegt also oft im Auge des Betrachters.

Dabei machen die Nichtbehinderten meistens den Fehler, die Behinderung des Anderen von sich aus zu betrachten. Weil das eine oder das andere für einen selbst schlimm wäre, muss also auch der Behinderte maximal darunter leiden.

Nur weil sich jemand ein Leben wie meines nicht vorstellen kann, bedeutet es nicht das ich mein Leben genieße wie es ist.

Eine körperliche und eine geistige Schwerbehinderung bemerkt man recht schnell. Eine Sinnesbehinderung kann lange verborgen bleiben. Eine psychische Behinderung bleibt solange es keine Auswirkungen nach Außen gibt, völlig unbemerkt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finde es zu schwierig, die Frage zu beantworten, weil es für jede der Behinderungen eine viel zu große Bandbreite an möglichen Krankheiten / Beeinträchtigungen gibt.

Wenn man geistig noch voll da ist, aber sich wegen einer körperlichen Behinderungen nicht mehr bewegen kann und so im eigenen Körper gefangen ist - das stelle ich mir schrecklich vor. Habe solche Menschen auch schon kennengelernt und das muss wirklich, wirklich schlimm sein.

Aber andererseits gibt es natürlich viele physisch eingeschränkte Menschen, die dennoch ein glückliches, selbstbestimmtes Leben führen können. Manchen geistig Behinderten ist das niemals möglich, was auch traurig ist. Wobei sich da auch wieder die Frage stellt, wie schwerwiegend die Einschränkung denn ist und entsprechend, ob die betroffene Person sich ihrer Behinderung überhaupt bewusst ist.

Aber generell gefragt, was ist der Unterschied zwischen geistiger und psychischer Behinderung?

buby1234 
Fragesteller
 29.03.2020, 03:48
Aber generell gefragt, was ist der Unterschied zwischen geistiger und psychischer Behinderung?

Rein vom Gehirn ist ja beides eigentlich gleich, ABER unter geistiger Behinderung versteht man meist Menschen mit ziemlich geringer Intelligenz, wie es zB oft beim DownSyndrom der Fall ist, unter psychischer Behinderung versteht man meist "Wahnsinn", Persönlichkeitsstörungen und Zwänge zB Borderline, Schizophrenie.

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Saharahxx  29.03.2020, 03:50
@buby1234

Ach so, darauf hätte ich sogar getippt, war mir aber nicht sicher. Danke!
Hm, ich finde aber das macht die Auswahl nicht gerade leichter haha. Würde ehrlich sagen, man kann da so nicht entscheiden. Manch psychische Krankheit ließe sich vielleicht eher mit Medikamenten therapieren als einige geistige oder körperliche Behinderungen, aber ob das denn Stress und das Leid gleich weniger „schlimm“ macht...

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buby1234 
Fragesteller
 29.03.2020, 03:52
@Saharahxx

Psychische und Geistige sind aber halt auch für die Angehörigen sehr schlimm, vor allem wenn man als solche Person auf Kinder aufpassen muss.

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Saharahxx  29.03.2020, 03:53
@buby1234

Eben ja 👍🏻 Wobei man dann die Kinderbetreuung nicht übernehmen sollte... aber manchmal geht’s eben anders nur sehr schwer oder es hat andere Gründe

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georg86  02.05.2020, 09:00
@buby1234

Das würde ich so pauschal nicht sagen, sondern wichtig u. entscheidend sind, ob die Personen zurechnungsfähig sind, ob sie selber damit klarkommen u. ob sie ihre Sachen bewältigen können. Psychische Behinderungen können z.B.: Eine Sozialphobie bedeuten, kommt halt auf die Ausprägung an. Pointierte Intelligenzmängel, ja pointierte Intelligenzmängel gibt es bei geistiger Behinderung, u. das Problem sind zu 90% nicht die Menschen mit Behinderung, sondern deren Umgang u. Bezugspersonen. Wer wird schon gerne in eine Schublade gesteckt

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körperliche Behinderung

Ich behaupte tatsächlisch mal körperliche.

Aus folgendem Grund:

ich habe mal als Betreuer / Begleiter in einer Arche mitgewirkt. Dort waren Kinder mit Down-Syndrom und anderen geistigen Behinderungen. Es waren trotzdem alle Glücklich und hatten Spaß. Sie genossen ihr Leben und es wurde für sie gesorgt.

Sie realisieren vielleicht auch garnicht wirklich ihren Zustand oder nehmen ihn nicht so sehr wahr. Vielleicht ist es ihnen auch sogar egal.

Eine körperliche Behinderung aber ist nicht immer angeboren und der Geist kann top fit sein. Derjenige weiß es wird nie wieder werden wie früher oder wird nie so werden wie andere und macht sich da seine Gedanken und ist je nach Schwere stärker beeinträchtigt.

Deshalb stelle ich mir körperliche schlimmer vor für den betroffenen.

körperliche Behinderung

Ich denke allerdings das es individuell auf die Behinderung und dessen Schwere ankomt