Begrüßung im Karate/Judo/ Sumo Ringen?

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Das Hinknien kommt daher, dass die Häuser im antiken Japan sehr niedrig waren. Man konnte nur sehr selten überhaupt stehen. In den Zimmern der feudalen Paläste konnte man schon stehen, aber man durfte nicht. Man musste sich auf den Tatamis nur auf den Knien fortbewegen. Das deshalb, weil der Daimyo auf einem erhöhten Podest sass und man ihn stehend überragt hätte.

Nun, die Begrüssung geht so: Man kniet sich also am Rand der Matten nieder und bewegt sich dann auf den Knien bis an seinen Platz. Je höher der Rang, desto näher zum Daimyo. Die Besucher bilden eine Gasse, links und rechts und in der Mitte frei. Derjenige, der spricht, bewegt sich auf seiner Höhe der Reihe in die Mitte und dreht sich zum Daimyo. Die höher Rangierten durften manchmal ihr Schwert behalten. Fremde Besucher mussten es am Eingang abgeben. Zur Begrüssung legte man zuest die rechte hand vor sich auf die Tatamis. Die Linke blieb einen Moment länger am Schwert. Durch das Ablegen der rechten Hand konnte man das Schwert schon mal nicht mehr plötzlich ziehen, denn es befindet sich immer links und wird rechts gezogen. Sobald die rechte den Boden berührt, folgt die linke Hand und man bildet ein Dreieck mit den Daumen, die sich berühren und den Fingerspitzen. Dann verneigt man sich, bis man seinen Atem auf dem Handrücken spürt. Niedrig Rangierte tiefer, höher Rangierte durften etwas höher verbleiben. Der Blick muss gesenkt werden und durfte niemals auf dem Gastgeber ruhen. Auch hoch schielen durfte man nicht, niemals! Damit würde man Misstrauen ausdrücken und der Besuch wäre sofort beendet. Zum Aufrichten ging es in umgekehrter Reihenfolge: erst die linke Hand anheben und an den Gurt zurück führen, dann die rechte. Dann konnte man sprechen. Nach Beendigung des Gesprächs dasselbe nochmal: rechte Hand, linke Hand, Verneigung, Aufrichten und rückwärts aus der mittleren Gasse zurück an den angestammten Platz.

Durch das Verneigen drückt man seinen Respekt und Achtung aus. Denn man entblösst seinen Scheitel gegen den Herrn, der durchaus eins draufschlagen konnte. Oder seine Leibwache tat es, wenn Gefahr in Verzug war. Dadurch, dass man die Handflächen auf den Boden legt, konnte man auch keine Waffe darin verstecken. (das ist bei unserem Händeschütteln mit der rechten Hand dasselbe. Man hält die Rechte hin, damit der andere reinfassen und prüfen kann, ob man eine Waffe bei sich hat.).

Die Verneigung wird stehend ebenso ausgeführt: Rechte Hand dann die linke vorne auf die Oberschenkel oder seitlich an die Hosennaht; Verneigung mit Blick senken so tief, dass man tiefer ist, als das Gegenüber. Man richtet sich als zweiter wieder auf.

Das ist in Japan heute noch so und hat nichts religiöses an sich. Man verneigt sich eben, statt sich die Hand zu schütteln. Es ist übrigens hygienischer, als sich anzufassen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung