Baby (10 Monate) alleine im Bett weinen lassen?
Guten Abend allerseits,
vor ein paar Tagen sind wir umgezogen damit sie endlich ihr eigenes Zimmer hat und für mich war das der richtige Moment um mit Einschlaftraining anzufangen. Sie ist fast 10 Monate alt, krabbelt und steht schon wie ein Profi. Dementsprechend ist sie vor dem schlafen auch sehr kaputt. Die ersten Nächte in ihrem eigenen Zimmer schlief sie super durch und deshalb hab ich bei ihrem ersten nickerchen um ca. 11Uhr morgens begonnen.
Ich hab sie in ihr Bett gesetzt, den Schnuller gegeben und gewartet ob sie ruhig ist. Als sie zufrieden schien ging ich aus dem Zimmer und sie fing natürlich direkt an zu weinen. Ich ging also nach ein paar Sekunden wieder rein und gab ihr den Schnuller. Sie war ruhig als ich rausging und kletterte noch etwas umher und schlief auch kurze Zeit darauf ein. Bei dem zweiten Schläfchen und als ich sie eben richtig ins Bett für die Nacht brachte weinte sie allerdings immer als ich den Raum verlassen hatte, nach ein paar mal Schnuller geben und beruhigen schlief sie aber auch ein als ich einfach draußen blieb und sie gelassen hatte. Mein Partner meinte ich soll nicht direkt wieder reingehen und sie schlief auch nach *insgesamt* 15 Minuten ein.
So lief es heute , ich fühle mich schlecht wenn sie weint und ich hab schlechtes Gewissen, da sie dadurch zu gestresst sein könnte..
Es würde mir den Alltag sehr vereinfachen wenn sie alleine einschlafen und sich daran gewöhnen würde, aber ist das der richtige Weg?
4 Antworten
Ich rate davon ab, das Kind weinen zu lassen. Ihr seid umgezogen, das ist auch für ein noch kleines Kind eine Umgewöhnung. Es braucht deine Nähe.
Ausserdem hat man inzwischen herausgefunden, dass sich in den Schlaf weinen für Kinder nicht gesund ist. Es verursacht Stresshormone und das ist nicht gut für das Immunsystem. Ausserem ist eine Viertelstunde weinen und alleine sein müssen lang für ein Kind - das noch dazu kein Zeitgefühl hat.
Ja, ich weiss, es ist anstrengend für alle Beteiligten ausser für das Kind, wenn man es in dem Schlaf begleiten muss. Aber du tust weder dir noch deinem Kind einen Gefallen, wenn du das verweigerst.
Im Kinderwagen schläft sie nicht ein (spazierenfahren)? Braucht sie wirklich noch zwei Schläfchen am Tag?
Vorher haben wir uns daneben gelegt und ihr einfach nur unsere Hand gegeben. Sie hat zwar nur relativ selten geweint aber es hat sehr lange gebraucht bis wir den Raum verlassen konnten, da sie ziemlich unruhig war. Meistens so 20-60 Minuten. Dann hatte sie auch weniger geschlafen.
Ich kann gut verstehen, dass der andauernde Schlafmangel als Mama mit kleinem Kind oder Kindern für einen selbst eine Herausforderung darstellt. Gleichzeitig gibt es deutliche Vorteile Babies und Kleinkinder bedürfnisorientiert in den Schlaf zu begleiten und gemeinsam zu schlafen, anstatt traditionelle Einschlaftrainings durchzuführen:
1. Bedürfnisorientiertes Begleiten fördert eine gesunde Bindung zwischen Eltern und Kind. Indem Eltern auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingehen und es in den Schlaf begleiten, fühlt sich das Kind sicher und geborgen.
2. Einschlaftrainings, wie das berühmte "Schreien lassen", können bei Kindern Stress auslösen und ihr Vertrauen in die Eltern-Kind-Beziehung beeinträchtigen.
3. Bedürfnisorientiertes Begleiten unterstützt die natürliche Entwicklung des Kindes. Babys und Kleinkinder haben unterschiedliche Schlafbedürfnisse und -gewohnheiten, die sich im Laufe der Zeit ändern können. Durch bedürfnisorientiertes Begleiten können Eltern besser auf diese individuellen Bedürfnisse eingehen. Schlafen Eltern bei ihrem Kind nachts, können Sie direkt auf deren Bedürfnisse eingehen und alle können schnell wieder ruhig weiterschlafen.
4. Einschlaftrainings können langfristige negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit des Kindes haben. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die Einschlaftrainings durchlaufen haben, häufiger unter Angststörungen und anderen psychischen Problemen leiden.
5. Bedürfnisorientiertes Begleiten fördert einen respektvollen Umgang mit dem Kind und stärkt die Eltern-Kind-Bindung. Eltern lernen, auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen und ihm Sicherheit und Geborgenheit zu geben.
Insgesamt ist es also besser, Babys und Kleinkinder bedürfnisorientiert in den Schlaf zu begleiten, um eine gesunde Entwicklung und eine starke Eltern-Kind-Beziehung zu fördern.
Kleine Kinder sind abhängig vom Schutz der Erwachsenen und suchen entsprechend auch nachts deren Nähe, um Sicherheit zu erfahren. Das ist ein evolutionär begründetes ganz normales Verhalten. Kleine Kinder verstehen auch noch nicht, daß in der heutigen Zeit keine Gefahren von außen um uns rum sind wie es noch vor vielen Jahren war. Wir Erwachsene schlafen ja meist sogar auch noch gerne gemeinsam mit dem Partner, ohne Schutz zu brauchen - einfach nur aufgrund der Nähe und der Gemütlichkeit. Ich kann das gut nachvollziehen, dass gerade kleine Kinder gerne neben Mama und Papa ebenfalls schlafen möchten. Eigene Zimmer für Kinder sind auch erst seit ein paar Generationen modern und möglich während davor dass Familienbett oder Familienschlafzimmer gelebte Praxis war. Jeder darf da natürlich auch seinen eigenen Weg wählen.
Liebe Grüße Kati von LiebevollGrossWerden.de 🌷 🦋
Einschlagtrainings sind potentiell gefährlich und selten ein guter Weg. Kinder brauchen die Nähe meist einfach über einige Jahre.
Aber wie würde das denn laufen wenn sie in der Krippe schlafen würde? Würde sie dann nicht auch meine Nähe brauchen?
In der Regel sind Kinder zu lange in der Krippe und die Einrichtungen arbeiten mit viel zu geringen Betreuungsschlüsseln.
Davon abgesehen sollte das in der Krippe so laufen, wie es das Kind braucht. Sprich manche werden getragen bis sie schlafen, andere haben ein Einschlafritual oder kuscheln im Bett mit der Betreuerin oder Betreuer.
Kinder verhalten sich abseits ihrer Eltern in der Regel deutlich angepasster. Das bedeutet allerdings nicht zwingend, dass es ihnen gut geht damit.
Das hast du sehr schön gesagt. Da kann ich dir nur zustimmen.
Ich finde es immer schwierig am Kind "rumzumanipulieren", denn nichts anderes ist Schlaftraining, um sich selbst das Leben einfacher zu machen.
Was lernt dein Kind denn wenn es nach dir ruft und du nicht reagierst? Es lernt "Wenn ich Mama rufe, kommt sie nicht. Ich bin allein." Dein Kind gibt auf und schläft irgendwann ein. Nicht, weil es gelernt hat alleine einzuschlafen. Es hat resigniert und weiß, dass sein Weinen ignoriert wird. So kann ein unsicheres Bindungsverhalten entstehen weil dein Kind sich auch in anderen Situationen nicht sicher sein kann, dass du wieder kommst/reagierst.
https://www.instagram.com/p/C1xNljmtmrD/?igsh=dHNlNnZrMjcxNzB4
Und heute erst gelesen: wenn man seinem Kind Liebe entzieht, tut es ihm messbar weh.
https://www.instagram.com/p/C5k8rECtN8O/?igsh=dWNkYWN1emQ5amVw
Niemals würde ich mein Baby alleine lange schreien lassen, nach 1-2 min. bin ich allerspätestens dann auch wieder drin. Nur wenn sie nicht weint bleibe ich draußen. 💁🏼♀️
Sie braucht wirklich noch zwei Schläfchen. Sie steht ungefähr 8Uhr auf und schläft um ca. 10:30-11uhr das erste mal. Danach um 14:40-16:40. Abends geht’s dann um 20:30 ins Bett. (: Bei einem Schläfchen ist Sie tagsüber sehr quengelig und hat kaum Energie. Sie schläft dann meistens auch 30min nur mittags. 🙅🏼♀️
Sie schreit nicht insgesamt 15 Minuten. Ich meine der ganze Prozess dauert bis zu 15 Minuten (hinlegen, zudecken, Nuckel geben, kurz streichen und runter kommen lassen, etc. bis ich dann den Raum verlasse. Sobald sie schreit komme ich nach spätestens 2 Minuten in den Raum, weil sie dann sowieso ihren Nuckel verloren hätte. (: