Autos mit Motor im Kofferraum?

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Motoren transportiere ich öfter mal im Kofferraum.

Was du wahrscheinlich meinst, sind Fahrzeuge mit Heckmotor. Nahezu jeder Stadtbus ist so aufgebaut, bekanntester aktueller Pkw dürfte Porsche 911 sein. Bei vielen Supersportwagen steht der Mittelmotor auch hinter dem Fahrer.

Früher gab's das häufig, z. B. VW Käfer, Renault, Skoda, Saporoshez, NSU....

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – KFZ-Meister

ja, wie früher der VW-Käfer (auch andere), heute sind Autos mit Heckmotor selten, aber immer noch zu haben, Beispiel der Smart ForFour/Renault Twingo der letzten Jahre.

Motor hinten und Antrieb hinten bringen den Vorteil, dass du Gewicht auf die Antriebsachse bekommst.

quickstarter  24.02.2020, 12:41

der Vorteil liegt bei dem Autohersteller, günstiger kann man einen Antrieb nicht haben.

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Salue

Früher gab es sehr viele Kleinwagen die den Motor hinter der Hinterachse hatten (Heckmotor). Darunter der berühmte VW Käfer, der Bulli und andere VW's, aber auch der NSU Prinz, und auch von Simca und Renault. Bei den US-Wagen war es der üppige motorsisierte Chevrolet Corvair und selbst der Tatra aus der Tschechei hatte sogar einen V8-Motor im Heck.

Der Smart hat sogar heute noch den Motor hinten.

Der Citroen 2CV6 gab es unter der Bezeichnung Sahara auch mit zwei Motoren, einer vorne und einer hinten.

Heckmotoren hatten den Vorteil, dass die Traktion auf den Antriebsrädern sehr gut  und der Lärm des Motors etwas weiter weg war. Das Fahrverhalten ist schlicht katastrophal. In Kurven drängt das Heck wie ein Pendel nach aussen. Heutige Autofahrer wären schlicht überfordert.

Ich bin alle diese Modelle seinerzeit gefahren. Das war noch der "Ritt auf der Kanonenkugel", denn  Stabilitätssysteme (wie beim Smart) gab es damals noch nicht.

Tellensohn  

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
checkpointarea  23.02.2020, 15:21
Das Fahrverhalten ist schlicht katastrophal. In Kurven drängt das Heck wie ein Pendel nach aussen. 

Dazu muss man allerdings auch erwähnen, dass die damals schlichtweg primitiven Fahrwerke ihren Teil dazugaben. So hatte zum Beispiel der VW Käfer hinten eine Pendelachse, welche den Radsturz bei jedem Einfedern stark negativ werden ließ. Dann lief der Reifen nur noch auf einer kleinen Fläche auf seiner Innenseite, was dessen Seitenführungskraft stark verringerte. Ein modernes Fahrzeug mit Heckantrieb und zeitgemäßer Einzelradaufhängung fährt sich einigermaßen gesittet.

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Tellensohn  23.02.2020, 16:45
@checkpointarea

Ja, Du hast Recht. Auch die Fahrzeuge mit Heckantrieb und Frontmotor waren für heutige Begriffe ziemlich lebendig auf der Strasse. Vielfach waren ja noch Diagonalreifen, auf jeden Fall aber sehr schmale Reifen montiert.  

Der Käfer reizte schon gar nicht zum Kurven ausloten. Die Simcas waren allerdings, je nach Version recht sportlich zu fahren, aber das Übersteuern war extrem und kam geradezu schlagartig. Viel besser war der NSU, dieses Auto liess sich, trotz Heckmotor, recht gut beherrschen.

Ich träume vom NSU TT immer noch. Schade musste diese Marke "sterben".

Tellensohn

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checkpointarea  24.02.2020, 11:12
@Tellensohn
Auch die Fahrzeuge mit Heckantrieb und Frontmotor...

Du meinst Hinterradantrieb. Gleichzeitig Front, - und Heckmotor geht nicht. ;)

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Tellensohn  24.02.2020, 11:41
@checkpointarea

Selbst dies gibt es. Zumindest als Allradantrieb. Als Beispiel der Subaru E10 oder E12. Das kleine Motörchen liegt hinter der Heckstossstange und treibt im Normalfall die Hinterachse an. Die Vorderachse wird im Bedarfsfall zugeschaltet.

Ansonsten wäre ein reiner Frontantrieb mit dem Motor im Heck sinnlos. Man hätte nur Nachteile bei der Fahrdynamik und bei der Traktion.

Tellensohn

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Das ist wahr seit, den 1920er Jahren, wo die ersten Autos mit Mittelmotor gebaut wurden. Mittelmotor nennt sich das Konzept, wo der Motor zwischen Vorder- und Hinterachse liegt. Daneben gibts auch noch das Konzept des Heckmotors. Dabei liegt der Motor auf oder hinter der Hinterachse. Im Grunde ist erst das Heckmotorkonzept das, was du meinst wo der Motor im Kofferraum liegt.

Der Vorteil des Mittelmotors ist es, dass damit die Gewichtsverteilung, also wie viel Gewicht jeweils auf der Vorder- und Hinterachse liegt, ziemlich ausgeglichen ist. Es wird angestrebt das 50% des Gesamtgewichts vorne, und 50% hinten liegt, weil sich damit die Fahreigenschaften (massiv) verbessern.

Im Sportwagenbau findet dieses Konzept deswegen breite Verwendung. Bei normalen PKW (bis auf einige Ausnahmen) hingegen gar nicht, da dadurch die hintere Sitzreihe wegfällt, das Auto aufwendiger zu bauen ist (ergo also teurer wird), und die Vorteile der besseren Fahrdynamik nicht relevant sind.

Der Vorteil eines Heckmotorkonzepts ist, das damit viel Gewicht auf der Hinterachse lastet. Dadurch erhöht sich die Traktion auf der Hinterachse und dadurch ist ein Heckmotor nur dann sinnvoll, wenn die Hinterachse angetrieben wird (oder auch beim Allradantrieb). Durch mehr Traktion auf der Hinterachse, wird das Beschleunigungsvermögen des Wagens verbessert. Der Nachteil davon ist aber, dass hierbei das Gewicht auf der Vorderachse fehlt, was man aber teilweise ausgleichen kann.