Aussi oder Border Collie?
Vorab: Don't Panik! Ich will mir weder heute, noch morgen einen Hund holen. Momentan bin ich sowieso noch in der Ausbildung und habe kein festes Standbein. Es wird erst in einigen Jahren wenn ich einen Sicheren Arbeitsplatz habe.
Wir haben selber zwei Hunde. Nach meiner Ausbildung möchte ich zwei Fernstudien machen zur Ernährungsberatung und Tierpsychologie. Eventuell einen Trainerschein und dann mit Hunden trainieren. Aber das ist erstmal ferne Zukunft.
Ich habe großes Interesse an der Arbeit mit einem Hütehund und habe schon super viel Vorab gelesen. Ich arbeite in einer Tierarztpraxis und habe daher viel Kontakt zu Hütehunden. Welche Aufgaben auf mich zu kommen ist mir bewusst, auch Gendefkte, Krankheiten etc.
Ein Alltag könnte so aussehen;
Morgen und Nachmittags lange spazieren 1,5-2h jeweils. Während des Gassis verschiedene Beschäftigungen (z. B Dummitraining), Fahrrad fahren,Hundeschule und Wochenende Agility (ich will es nicht übertreiben, dass der Hund mords Hindernisse überspringen muss, sondern ehr so das er Spaß hat und das seine Gelenke nicht überansprucht werden). Tägliches Kopftraining. Wie der Alltag letztendlich aufgebaut sein wird, weiß ich ja jetzt noch nicht. Das hängt dann von meinem Job irgendwann ab.
Ich habe jetzt öfters gehört das Aussi wohl einen "Knacks" hätten und "Gestört" seien. Mir wurde da ehr der Border Collie empfohlen. Aber auch ehr die Showlinie, weil die Arbeitslinie ehr für Leute mit Herde und auf dem Bauernhof geeignet sind. Aussis seien wohl etwas "ruhiger" als die Borders. Eigentlich habe ich schon vor langer Zeit ehr ein Auge auf die Aussis geworfen. Bevor ich mir überhaupt einen hole, würde ich erst mit verschiedenen VDH Züchtern sprechen und mir die Tiere angucken.
Mich würden einfach mal eure Erfahrungswerte mit einem Hütehund (Aussi/Border Collie) interessieren. Wie bekommt ihr die Beschäftigung bei einer normalen Arbeitswoche untergebracht und sind Australien Shepherds wirklich "verrückt"? Dann lieber Show oder Arbeitslinie? Wie lastet ihr eure Hunde unter der Woche aus? Vielleicht hat jemand von euch Lust über seinen Alltag mit seinem Hütehund zu berichten.
Ich danke euch schon mal im Vorfeld.
3 Antworten
Ich erlebe beide Rassen als ähnlich stessanfällig. Die beiden Rassen sind sehr aufmerksam und es fällt den Hunden schwer Dinge, die in ihrer Umgebung passieren, sie aber nicht betreffen, auszublenden.
Die Border Collies neigen eher dazu Autos, Fahrradfahrer oder andere Hunde zu hüten, die Australien Shepherd neigen dazu übereifrig zu sein und dadurch unkonzentriert.
Hütehunde neigen dazu auch dann noch zu arbeiten wenn sie eigentlich "drüber" sind und man muss das richtige Maß zwischen Auslastung und Pausen erkennen.
Stimmt das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen! Die Hunde müssen Ruhe erst erlernen! 👍🏻
Hallo,
ein Border Collie aus Standardzucht und ein Border Collie der rein auf seine Leistung an der Arbeit mit Schafen selektiert wurde, sind zwei Grundverschiedene Hunde. Für das Programm das du vorhast würde ich eher eine Hunderasse mit wirklich guten Nerven und wenig Reizempfänglichkeit wählen, denn es klingt nach viel ein bisschen, aber wenig so richtig. Einen Aussie aus reiner Leistungszucht wird man in D noch weniger finden als einen Border. Inzwischen gibt es auch einige Züchter die ihr Augenmerk auf den "Sport" gelegt haben, da sind häufig die Nerven aber wirklich, wirklich schlecht, weil nur auf hohe Geschwindigkeit und damit einer hergehend auf schnelle Erregbarkeit selektiert wird.
Agility hat seine Anforderungen nicht darin, dass der Hund ohne Fehler über ein Hindernis springt. Es geht um Zonen, um schwierige Abläufe im Parcour, Bremse und Gas. Wenn man einfach zum Spaß an der Freude am Wochenende mit dem Hund ein paar, kleine Parcours absolvieren will, aber als Endziel hat, dass der Hund halt einen hübschen Slalom läuft und eben ein bisschen springt, ist das sicherlich für Hund und Halter nett, fordert den Hund aber kaum. Und gerade mit eher speziellen Rassen, braucht man auch Trainer die mit diesen Hunden können. Sonst steht man am Ende mit einem dauerhaft schreienden Hund am Platz.
Die Aussies die ich kenne (und das sind inzwischen eine Menge) haben nicht viel mit Border gemein. Weil eher auf hübsche Farbe und Plüsch gezogen wurde, sind die Arbeitseigenschaften vielfach hinten runter gefallen. Viele sind sehr außenfokussiert ohne die Reize verarbeiten zu können, wenig Frustresistenz, Frust wird gerne vokalisiert oder nach vorne umgesetzt, erschreckend geringe Arbeitsmotivation, aber auf Bewegungsreize erstmal mit Beutefangverhalten reagieren und sich in der Erregung hochschrauben.
Hm, schwierige Sache. Also ich spreche nun einfach mal aus meiner Erfahrung raus.
Beide Hunde sind logischerweise sehr aktiv, selbst Showlinien dieser beiden Rassen sind dennoch absolut arbeitswillig. Allerdings muss man sagen dass Arbeitslinien oft gesünder sind. Denn da geht es weniger um Aussehen und mehr um Effizienz. Damit die Hunde also effizient arbeiten können, müssen sie gesund sein! Allerdings sind beide Rassen, Aussie und Border Collie, eigentlich noch ziemlich gesunde Hunde. Heißt da würde ich mir weniger Gedanken machen. Aber eben da ist es wichtig zu wissen was du mit dem Hund machen willst. Wenn du wirklich Hütearbeit machen möchtest mit den Hunden und das regelmäßig, dann ist eine Arbeitslinie natürlich geeigneter.
Wenn es nur etwas Arbeit auf dem Platz ist dann wird eine Showlinien völlig ausreichen, die sind nämlich trotzdem noch sehr aktiv.
Und ja es stimmt, Aussies sind oft etwas gelassener. Ich habe beide Hunde schon in Action gesehen beim Hüten und der Border Collie hat da definitiv noch mehr Feuer im Hintern. Die meisten Aussies die ich kenne sind total zufrieden mit Arbeit auf dem Platz, Wanderungen, usw. Bei den Border Collies kenne ich allerdings ein paar welche wirklich nur ausgelastet sind wenn sie hüten waren. Die Besitzer dieser Border Collies bemühen sich zum Glück auch darum und gehen mit ihren Hunden regelmäßig zu Hütekursen und Schäfer. Natürlich gibt es auch Bordercollies welche ruhiger sind, genau so gibt es auch Aussies welche so aktiv sind wie Border Collies!
Der Grund weshalb manche Menschen meinen dass der Aussie einen Knacks hätte ist eben genau der dass man meint die Hunde seien viel ruhiger und gelassener als der Border Collie und somit werden sie viel zu wenig ausgelastet. Denn wie gesagt, auch wenn sie oft nicht ganz so aufgedreht wie Border Collies sind, sind sie trotzdem noch sehr aktiv und brauchen unbedingt Arbeit! Sind eben auch sehr intelligente Hunde.
Ich selbst habe keinen Hütehund, arbeite aber fast täglich an einem Hof auf dem mehrere Hütehunde rum laufen, hauptsächlich Aussies, und kenne eben auch mehr als genug Leute im Freundes und Bekanntenkreis welche Aussies und Border Collies haben. Von denen weiß ich eben dass diese Hunde wirklich Arbeit brauchen, manche spezifische Arbeit, andere lassen sich auch alternativ auslasten. Hatte auch schon einen Border Collie Mix in Pension...selbst im Alter laufen die doch gerne ihre großen Runden.
Sei dir einfach bewusst dass das keine Hunde für Stubenhocker sind.
LG
Nun ein Aussie wird meist mehr Auslauf bzw Arbeit und Bewegung brauchen als viele anderen Hunde. Aber eben das mit der Ruhe müssen diese Hunde erst lernen.
Du kannst natürlich mal auf einen Hund aufpassen. Aber ein eigener ist meist immer etwas anderes 😅
Also wenn du etwas mehr Ruhe willst und nicht unbedingt Hütearbeit machen möchtest, finde ich Erfahrungsgemäß den Aussie passender.
LG
Genau aus diesem Grund versuche ich viel über diese Hunde zu lernen um eines Tages die richtige Entscheidung Fällen zu können. Ich denke mir nämlich auch, daß der Aussi eigentlich ein Hund wie jeder andere ist und das die Leute einfach zu viel/wenig mit ihnen machen und den Hunden nicht beigebracht haben, dass es auch mal Ruhe Phasen gibt. Eine Idee wäre sicher bekannte zu fragen ob man mal eine Woche deren Hütehund ausleihen darf während sie verreisen um zu gucken ob das so klappt wie man sich das vorstellt oder ob ein anderer Hund besser in den Alltag passt. Du hast mir auf jeden Fall schon mal gut weiter geholfen.