Asbildung Pferdewirt?

7 Antworten

Ich kann Dir nur raten, wenn es keinen wirtschaftlich tragfähigen Hof und oder weitere Einnahmequellen gibt, eine andere Ausbildung oder Studium, vor dem Pferdewirt anzusetzen.

So hat man immer einen Plan B, nicht wenige scheitern schon in der Ausbildung, kann einen Teil seines Einkommens unabhängig von der Pferdewirtschaft erzielen.

Kaufmännischen, und oder technischen Part kann nicht schaden!

Wenn Du nicht deutlich über dem Durchschnitt der Azubis abliefern kannst, von der Reitweise, wird es über die Schiene Turniervorstellung nichts werden, mit dem Namen. Ist nicht genügend Kapital vorhanden, wird auch die Zucht nichts, dort muss dann aber auch noch das Glück mitspielen.

Einen Hof zu kaufen und auszurüsten? Bist Du mit einem wirtschaftlichen landwirtschaftlichen Reitbetrieb bei 2 500 000 Millionen für den Acker und nochmal 750 000 Euro für eine einfache Anlage, zuzüglich 200 000 für die einfachen Geräte der Bewirtschaftung. Gute Lagen für Privatställe und gewerbliche Ställe die modernen Haltung entsprechen sind kaum noch zu finden. Da haben schon gewisse Leute ihren Daumen drauf.

"Arm" ist relativ, meine Leute verdienen Tariflohn, damit kann man hinkommen. Reich werden die nicht. Da alle auch selbst was mit Pferden zu tun haben, oder mit Landwirtschaft, relativiert sich für die der "geringe" Lohn. Zugriff auf Möglichkeiten und Ressourcen hat auch einen finanziellen Vorteil. Sei es das bessere Pferd, für einen günstigeren Preis, der Anhänger der nicht gekauft werden muss oder einfach der Schlepper, LKW der bei dem eigenen Hof mit eingesetzt werden kann zum Selbstkostenpreis.

Grundsätzlich ist es egal wie man sich als Betrieb aufstellt, am Ende muss das Geld stimmen. Denn den Lieferanten ist es egal ob man besonders pferdefreundlich, kundenorientiert ist, wenn man die Rechnungen nicht bezahlen kann.

Gerade artfremde Betreiber oder "einfache" Pferdewirte neigen dazu sich ihren Traum schön zu rechnen und ihre eigene Leistung zu überschätzen. Nicht selten scheitern diese Anlagen und die Betreiber kommen nur mit sehr hohen finanziellen Belastungen aus den Geschichten raus.

Selbst einheiraten und selbstständig? Wollen zwei das selbe, ist oft das Scheitern vorprogrammiert! Für jemanden artfremdes ist es eh eine gänzlich andere Welt, 24 h 365 Tage da sein, immer die Verantwortung haben. Gleichzeitig aber immer ein Spielball der Politik und der Kunden zu sein, ist nicht für jeden was. "Normale" Selbständigkeit ist schon nicht mit jedem kompatibel, dieses in der Landwirtschaft und das auch noch mit Viehwirtschaft mit Pferden macht es noch viel spezieller.

Bei den Banken in der Kreide zu stehen gehört zum guten Ton, macht einen aber auch oft recht unfrei.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Dann musst du wirklich gut sein, erfolgreich Pferde auf Turnieren vorstellen, erfolgreich züchten, mit/für die richtigen Leute arbeiten. Ein gutes Händchen für das richtige Pferd zur richtigen Zeit haben.

Aller Anfang ist schwer. In der heutigen Zeit ist zwar der Ton nicht mehr ganz so rauh, trotzdem musst du einiges ab können. Und die Arbeit ist nun mal hart. Im Vordergrund steht Geld verdienen, da bleibt das Tierwohl auch mal auf der Strecke. Muss man abkönnen. Und leider wird es auch immer schwieriger, sich mit wirklich guten Pferden abzuheben u. einen Namen zu machen, da gerade Warmblüter immer mehr ein einziger Einheitsbrei sind.

Ich bin seit einigen Jahren selbstständig u. habe einen eigenen Stall, der Weg dahin war nicht leicht u. erforderte viel Verzicht u. Disziplin. Das muss einem bewusst sein. Geschenkt bekommt man gerade in dieser Branche, dazu ohne entsprechend Geld u/o. "Namen" im Hintergrund nichts.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Urlewas  24.07.2021, 14:52

Dann hattest du gewiß aber auch andere Quellen? Wenn man bei Null anfängt, wird man doch wohl kaum in der Lage sein, nur mit Fleiß und Können einen eigenen Betrieb aufzubauen..?

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Hjalti  24.07.2021, 14:59
@Urlewas

Ja, sicher hatte/habe ich die. Aus dem "Nichts" funktioniert das nicht, auch wenn man der beste Reiter u. der fleißigste Mensch ist.

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Urlewas  24.07.2021, 15:03
@Hjalti

Danke, es war mir wichtig, dass dies betont werden muß. Ohne Startkapital oder geerbtem Hof wird man nie etwas anderes sein als eine billige Arbeitskraft, die „für wenig Lohn die Knochen hinhält“. So hat es mir gegenüber mal ernüchtert eine „Pferdewirtin Fachrichtung klassische Reitausbildung“ nach Abschluß ihrer Ausbildung ausgedrückt, und gemeint, nun besser doch noch irgendwas zu studieren.

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Das ist schlicht und einfach unrealistisch. Solche „vom Tellerwäscher zum Millionär“ oder „vom Schuhputzer zum Präsidenten von Amerika“ Geschichten sind äußerst selten, und dafür gibt es kein Patentrezept.
Als Pferdewirt ohne entsprechende Lobby wirst du kaum eine Chance haben, für einen Knochenjob mehr zu verdienen, als du unbedingt zum Leben benötigst - mit dem Risiko, in derArmut zu versinken, wenn Unfall oder Verschleißerscheinungen deinem Tun ein Ende setzen.

Einzige Möglichkeit ist, vor Beginn der Ausbildung einen guten Schulabschluss zu machen, um nachher umsatteln oder zweigleisig fahren zu können. Zum Beispiel durch ein Studium in Betriebswirtschaft, und dann ein großes Gestüt zu leiten.

was denn für einen Schwerpunkt willst du denn dann machen? Aber egal, als Angestellte verdienst du immer mäßig bis saumäßig. Oder du arbeitest dich tot und bist zugleich erfolgreich. Mit Hobbypferden und Hobbyreitern wird man das nicht.

Meine RL ist regional bekannt, die Schüler rennen ihr die Bude ein, sie stellt Kundenpferde in M und S Dressuren erfolgreich vor. Aber soweit musst du erst mal kommen. Sie dürfte ganz gut verdienen, wenn man ihre Wohnung betrachtet und das gute Auto, das sie fährt. ABER sie arbeitet auch 7 Tage in der Woche von früh bis spät. Und hat noch eine viertel Stelle als Humanphysiotherpeutin. Das war mal ihre erste Ausbildung nach dem Abi. Das macht sie aber nur, damit die krankenversichert ist und in die Rente einzahlen kann.

Ich könnte das nicht.


Dahika  24.07.2021, 15:33

ÄHem...Nachtrag: Ich wollte nicht soviel arbeiten, auch nicht mit Pferden. Und ich könnte mangels Begabung es auch nicht so weit bringen, dass ich erfolgreich - plazierung und siegreich - ein Pferd in M oder S vorstellen könnte. Meine Begabung würde für eine "kleine" lokale Reitlehrerin reichen, denk ich mal. Also um Kunden eine anständige E und A Dressur beizubringen. Das würde ich mir nach der Ausbildung zutrauen. Aber mit den Voraussetzungen bleibt man arm.

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Urlewas  24.07.2021, 18:58
@Dahika

Das würde auch nicht reichen, um eine Ausbildung erfolgreich zu beenden. Ausbildungsziel eines Pferdewirt Fachrichtung klassische Reitausbildung ist es, Pferd und Reiter bis L ausbilden zu können…

Aber wie dem auch sei: wir sind uns völlig einig, dass ein zweites Standbein her muß, um nicht im Armenhaus zu enden..

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Dahika  25.07.2021, 16:27
@Urlewas

ich weiß. Ich meinte auch eher den Trainer C.

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wenn das möglich wäre, hätten wir eine wahre pferdewirt-schwemme.

jemanden heiraten, der schon einen stall oder ein gestüt hat, wäre eine möglichkeit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Mariiaaca  24.07.2021, 13:25

Damit ist alles gesagt...

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