Ausbildung Mediengestalter macht keinen Spaß, abbrechen? Pferdewirt Ausbildung machen?

16 Antworten

Das ist eine Sache, die du selbst entscheiden musst. Ich möchte dich aber nur warnen zu glauben, dass der Bereiter ein Traumjob ist. Ich kenne hier in der Gegend praktisch alle RL und Bereiter. Auffallend viele von ihnen sind Alkoholiker, mehrere sind psychisch krank und ein paar haben sich umgebracht.

Die KLuft zwischen dem, was man sich erträumt und dem, wie es wirklich ist, ist groß. Du wirst vermutlich keine tollen Turnierreiter unterrichten, jedenfalls nicht in den Anfangsjahren. Sondern unbegabte Reiterinnen auf unbegabten und verrittenen Freizeithopplern. Und wenn die Reiterinnen etwas Talent haben, dann machen viele von ihnen dir das Leben zur Hölle, weil sie überzogene Anforderungen haben, alles andere als tierfreundlich sind und dir für alles und jedes die Schuld geben und in den Reitställen über dich herziehen und lästern.

WEnn du glaubst, das auf die Dauer aushalten zu können, dann mach es. Ich würde es nicht tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anaschia  30.09.2019, 15:58

Genau das, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Alle Pferdewirte die ich kenne, sind nach einer bestimmten Zeit total gefrustet. Das ist ein mieser Job, der den Menschen die Ideale raubt, und sämtliche Energie aussaugt.

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Shiraunddati  30.09.2019, 16:35
@Anaschia

Es kommt drauf unser Stallbesitzer hat einen Sohn, der genauso wie er Pferdewirtachaftsmeister geworden ist. Und die verdienen zusammen schon gutes Geld

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Urlewas  30.09.2019, 16:44
@Shiraunddati

Das ist der große Unterschied - einen eigenen Betrieb und Kapital zu haben, oder für ein paar Euro von anderen verheizt zu werden. Als Chef eines gut laufenden Reitstalls geboren zu werden, oder „einfach so mit nichts“ diesen Beruf zu erlernen, sind zwei grundverschiedene Dinge.

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Meine Tochter lernte Pferdewirtin. Es gefiel ihr am Anfang sehr. Doch irgendwann schulte sie sich dann um und arbeitet nun im Sicherheitsdienst.

Und so würde ich dir vorschlagen, mach deine begonnene Ausbildung fertig und danach kannst du immer noch die Lehre als Pferdewirtin absolvieren.

Du hast dann zwei Standbeine und siehst wo du dich mit den Jahren tatsächlich wohler fühlst.

Zieh diese Ausbildung durch, dann hast du schonmal ein gutes Standbein zum Geldverdienen. Danach kannst du dann die Ausbildung zum Pferdewirt noch dranhängen, wenn du dann immer noch willst. Deine Trainerin wird jetzt wahrscheinlich eh noch eine Weile brauchen, bis sie den Meister hat und ausbilden darf. Bei den meisten Reiterfamilien die ich kenne, müssen die Kinder zunächst was "anständiges" lernen oder studieren und machen danach erst den Pferdewirt, auch wenn klar ist, dass sie mal den Hof übernehmen.

In welcher Fachrichtung soll den eigentlich die Ausbildung stattfinden?

Mit ziemlich großer Sicherheit würdest du dich spätestens in einem harten Winter zurücksehnen nach Deinem Platz am Schreibtisch.

Auch ich war jahrelang „im Reitstall“ daheim. Nach Feierabend, an den Wochenenden, in den Ferien... haben meine Eltern mich kaum zu sehen bekommen. Und nicht etwa, dass ich mich mit nur meinen Freundinnen auf einem Ponyhof vergnügt hätte, sondern ich hatte Schwielen an den Händen von Fabel und Besen, und war über den Sommer auf dem Feld zum Heumachen, im Winter ständig Füße wie Eisklötze und „lange Arme“ vom Wasserschleppen, wenn die Leitungen der Selbsttränken geplatzt waren. Ich wußte hatte auch erfahren, das es absolut nichts romantisches hat, im Stall zu schlafen, weil ein Pfed krank ist oder man auf Turnierheimkehrer warten muß. Das alles kannte ich gut, und habe dann irgendwann angefangen, vollzeitlich in dem ?Stall zu arbeiten. Aber nach etwa einem Jahr war mir dann klar, dass ich dies nicht ein Leben lang schaffen könnte.

Wenn du einen „Traumjob“ schon nah so kurzer Zeit schmeißt, wirst du gewiß nicht das Durchhaltevermögen für einen derartigen Knochenjob aufbringen können. U d hinzu kommt: wenn du im Stall nicht „nur so“ arbeitest, sondern eine Ausbildung machst, wird da ein immenser Leistungsdruck auf Dir lasten. Hinzu kommt die mentale Stärke, die du brauchst, um einerseits Feingefühl für die Tiere zu haben, und anderseits mit unendlich viel Trennung, Leid, Tod, Krankheit und vor allem schrecklich viel Ungerechtigkeit klar zu kommen. Denn der Beruf heißt „PferdeWIRT“, weil es sich dabei in erster Linie um Wirtschaftlichkeit dreht.

Mach erst mal eine Sache zu Ende, dann hast du auf jeden Fall was in der Hand.

Was, wenn dir der Pferdewirt keinen Spaß mehr macht, weil du bei -20 Grad 2h lang die Koppeln vom eingefrorenen Mist befreien musst? Was, wenn du Knietief im Durchfall eines Pferdes stehst und den vom Boden der Box kratzen darfst, ausrutscht und deinen Job komplett verfluchst?
Macht dir der Beruf bei Wind und Wetter und jeder Laune des Pferdes Spaß, oder wirst du deinen Frust an den Tieren auslassen, bzw. den Frust übertragen?

Zieh erst mal den Mediengestalter durch, dann kannst du weiter schauen.

keenny  30.09.2019, 10:05

Gute Ansatz, schlechter Inhalt, wie ich finde.

Sitzt man den ganzen Tag im Büro, kann man sich den Rücken kaputt machen, den Augen tut es auch nicht gut täglich 8h Stunden vor dem Pc zu sitzen, außerdem tut Bewegungen dem Körper wesentlich besser, genauso wie frische Luft.

Also du siehst, jeder Job hat seine Pro und Contras, das sollte dann eher wegfallen als Auswahlkriterium.

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SouthernCowgirl  30.09.2019, 10:07
@keenny

Ich sitze 10h am Tag im Büro, habe weder Rücken noch Augenprobleme (dank Bildschirmarbeitsplatzverordnung...) und komme auch so zu meiner Bewegung. Das liegt aber an jedem selbst.

Klar, kann ich auch 10h lang in den Stuhl fletzen wie ein Schluck Wasser in der Kurve, ohne Brille viel zu nah am Monitor kleben und die Raumbeleuchtung aus lassen und abends meckern, wie schlecht es mir geht.

Ist halt immer eine Sache der eigenen Motivation.

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keenny  30.09.2019, 10:10
@SouthernCowgirl

War auch eher eine Verallgemeinerung meinerseits. Aber wenn die Fragestellerin, wie sie ja beschreibt, dazu keine Motivation hat, ist es eben auch verkehrt ihr ans Herz zu legen diese Ausbildung fortzusetzen und das andere schlechter zu reden als es letztendlich ist.

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SouthernCowgirl  30.09.2019, 10:19
@keenny

Ich finde, etwas das man angefangen hat, sollte man auch zu Ende durchziehen und nicht ständig wechseln. Was, wenn ihr der Pferdewirt keinen Spaß mehr macht, weil es eben mal nass, kalt und eklig wird? Mit dem Mediengestalter hätte sie halt wenigstens was auf der Hand um zur Not doch Geld zu verdienen.

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keenny  30.09.2019, 11:18
@SouthernCowgirl

„Was wäre wenn?“ hat noch nie zu Entscheidung geführt, aber jeder hat seine Ansicht, du deine und ich meine, das ist auch gut so.

Schönen Start in die Woche dennoch.

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Urlewas  30.09.2019, 22:26
@keenny

Klar, darf hier jeder seine Ansicht äussern, es wurde ja darum gebeten. Aber „schlechter reden, als es tatsächlich ist“, tut hier niemand was. Pferdewirt ist ein Zwischending zwischen Landwirt und Profisportler. Dafür muß man geboren sein, sonst geht man dabei vor die Hunde. Ich kenne einige, die es nicht geschafft haben, und andere, die hinterher ein recht armseliges Leben führen, weil sowohl die Gesundheit als auch der Idealismus zugrunde gegangen sind. Im Gegensatz zu einem Fußballprofi hat ein Berufsreiterverband zwar auch mit gebrochenen Knochen zu rechnen, aber nicht mit den Millionen auf dem Konto, um dann sein Dasein weiter zu fristen. Und was den Idealismus angeht, ist nicht viel damit - denn es geht fast immer mehr um Wirtschaftlichkeit als um das Wohl der Tiere; und auch damit muß man klarkommen können.

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