Artbildung Evolution?

1 Antwort

Moin,

das ist das Phänomen der sogenannten Ringarten (Ringspezies, auch Rassenkreis genannt). Ich zitiere mal aus Wikipedia:

»Eine Ringspezies, auch Rassenkreis genannt, besteht aus mehreren meist morphologisch deutlich unterscheidbaren Populationen (welche unter Umständen formal als eigenständige Arten klassifiziert werden), bei denen Individuen benachbarter Populationen sich kreuzen und Gene austauschen können, dies jedoch zumindest bei einigen der nicht-benachbarten Populationen nicht mehr möglich ist. Ringspezies illustrieren, dass das gebräuchliche biologische Artkonzept nach Ernst Mayr nicht immer eindeutig angewandt werden kann.«

Weitere Beispiele sind die Möwen rund um den Polarkreis oder die Ensatina-Salamander rund um das Death-Valley in Amerika.

Manchmal werden aber Zweifel an dem Konzept der Ringarten aufgeworfen. Guckst du zum Beispiel hier:

http://www.weloennig.de/AesIV2.A.3.Mei.html

Wie seriös das alles (in der einen oder in der anderen Richtung) ist, wage ich ohne nähere Prüfung nicht zu beurteilen.

Grundsätzlich ist die Idee, dass sich eine Art über ein großes Areal ausbreitete und es dabei in den einzelnen Populationen zu mehr oder weniger großen Variationen kam. An den Grenzen von Überlappungsgebieten führt das mitunter zu einer Kontrastverstärkung von Unterschieden, um Bastardisierungen zu erschweren. Wenn sich dann die Ausdehnung der Populationen ringartig wieder schließt, kommt es vor, dass sich die „wiedervereinten” Teilpopulationen mittlerweile genetisch so weit auseinander entwickelt haben, dass Isolationsmechanismen eine Bastardierung verhindern. Dann sind die Endpunkte des Kreises als eigene Arten anzusprechen, obwohl sich die Individuen in den Grenzgebieten der anderen Teilpopulationen paaren können.

LG von der Waterkant