Aquaponic=Tierquälerei?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In Südostasien werden Betta splendens standardmäßig in Flaschen bis zur Verkaufsgröße aufgezogen, die bestenfalls 1 Liter Inhalt haben. Erstaunlicherweise entwickeln sie sich unter diesen Bedingungen normal und zeigen weder körperliche Schäden, noch Verhaltensstörungen.

Wenn man sich aber ansieht, was so ein Betta splendens den ganzen Tag macht, wenn er eine allgemein als artgerecht empfundene Umgebung hat, dann fällt auf, dass er in einer Flasche (oder einem Einmachglas) unmöglich sein arttypisches Verhalten ausleben kann. Da man heute allgemein davon ausgeht, dass zu guter Tierhaltung gehört, dass das Tier sich arttypisch verhalten können muss, kommen solche Minigefäße nicht in Frage. Zur Mindestbeckengröße, die für arttypisches Verhalten nötig ist, gibt es unterschiedliche Meinungen, die bei 6dm² Grundfläche anfangen und bei 18dm² noch nicht aufhören. Meist wird davon ausgegangen, dass es nicht weniger als 9dm² sein sollten.

Mir ist keine Fischart bekannt, die in so einer Pfütze leben möchte.

Versetze dich mal in die Lage des Fisches und sehe das in Relation:

Du lebst in einem Dixiklo, das du niemals verlassen kannst. Dort isst du, dort schläfst du, dort gehst du auf's klo usw. Du bist darauf angewiesen das dieses Dixiklo regelmäßig gereinigt wird da du sonst in deinen eigenen Hinterlassenschaften schwimmen darfst (wortwörtlich). Du hast grade genug Platz um dich ein paar mal um die eigene Achse zu drehen, für dein ganzes Leben. Du würdest irgendwann durchdrehen, nicht?

Selbst Fische wie der Kampffisch, die alleine gehalten werden sollten, brauchen viel mehr Platz, und zwar das 10fache. Sie brauchen (aller)mindestens 15-20L (mehr ist immer besser) um glücklich leben zu können, da auch diese Fische sich bewegen wollen.

Woher ich das weiß:Hobby

Hi

Es gibt keine klare Grenzlinie ab der man einen Betta splendens halten kann. Ein Gefäß von 2 Litern genügt idr um den Fisch am Leben zu halten, unter einigen Bedingungen. Jedoch ist die Bewegungsfreiheit dürftig und es ist ein weniger robustes System.

Normalerweise werden Becken ab 20 Liter empfohlen. zB Handelsübiche 40x25x25 Besser womöglich 40 Liter (zB 40x40x25, 45x30x30 oä) oder 54 l (60x30x30) wobei letzteres stabiler Möbel bedarf.

Ein anderes Problem ist das Aquaponic-System und seine Risiken selber. Hier kann man auch Fehler machen die das FIschwasser verschlechtern. zB gedüngte Erde etc.

Guck dir das mal an, ich finds ganz witzig. Das sind winzige 17 Liter.

https://www.youtube.com/watch?v=LUp2-DqEfOE


Biobauerben 
Fragesteller
 20.06.2019, 21:35

Ok danke für die Antwort. Das video kenne ich bereits und finde es ebenfalls sehr gut. Also wenn ich dann 5l größe nehme reicht das dann fpr einen Fisch?

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Grobbeldopp  21.06.2019, 01:00
@Biobauerben

Nein, meine Meinung ist dass die Bewegungsfreiheit damit bei weitem mutwillig eingeschränkt wird und die Wassermenge nicht ausreicht. Es kann zudrem sein dass du heizen müsstest für einen Betta. Ich würde ein Becken ab mindestens 18 l (30×30×20) verwenden, und empfehlen würde ich entweder 25l Standard oder 40 l Sonderausführung.

Ich sehe es so; Niemand zwingt dich den Fisch zu halten, ein 25 oder 40 l Becken ist zumutbar, bitte nichts kleineres verwenden. Es sind Heimtiere, entweder großzügig sein oder verzichten. Es gibt keinen guten Grund ein 5l Becken zu verwenden. Es gibt keinen guten Grund das Becken so klein wie möglich zu halten.

5 l Becken gehören nicht einmal annähernd zu den Standardbeckengrößen. Sie sind als Schneckenvasen geeignet.

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eieiei2  21.06.2019, 01:22

Ich hab ein 40x25x25 mit einem bepflanzten Sunsun Rucksackfilter laufen. Der Rucksackfilter ist (statt Filtermedien) wie ein Hydrokulturgefäß mit Blähton gefüllt und darin sitzt ein kleines Spathiphyllum. Da bei diesem Filter die Pumpe nicht am Filtergehäuse sitzt, sondern im Becken am Steigrohr, kann die Pflanze nicht in die Pumpe wurzeln.

Das Becken selbst ist stark und schnellwachsend bepflanzt und läuft einwandfrei. Das Spathiphyllum wächst viel zu gut. Ich muss den Filterbehälter leider regelmäßig durchspülen, weil er sich viel stärker mit Filtermulm zusetzt als erwartet. Wenn das Spathiphyllum zu groß ist und ich es austauschen muss, werde ich statt Blähton mal Siporax probieren, da bleibt dem Wasser mehr Durchströmquerschnitt als mit Blähton.

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Fische kann man nicht in einem kleinen Glas halten. Fische egal welche in einen kleinen Glas zu halten ist Tierquälerei und die Fische überleben auch nicht lange.

Das ist viel zu klein und wäre Tierquälerei.