An die Atheisten/Agnostiker unter euch: Seid ihr eher konservativ oder progressiv?
Grundlegend gilt:
Konservativ ist grundlegend jemand, der Neuem gegenüber eher skeptisch eingestellt ist. Zweitens, ist Religion immer ganz eng mit dem Bewahren verbunden, weshalb sehr viele Konservative - nach Volksmund zumindest - das Christentum wieder erstärken lassen wollen und es zwischen dem Konservativsein und einer Religion eine große Schnittmenge gibt.
Deshalb möchte ich hiermit ein kleines Meinungsbild haben, wie viele derjenigen, die keiner Religion zugehörig sind, trotzdessen konservativ sind. Gerne auch mit einer längeren Begründung.
Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen
Wird es diese Umfrage auch in umgedrehter Form geben? Ich wäre gespannt.
Gute Idee!
22 Antworten
Ich halte mich an eine alte Studentenregel: Radikal denken und rational handeln!
Ich denke, man sollte Vorhandenes (Dinge, Strukturen) bewahren, wenn man den Eindruck hat, dass sie sich so weit bewährt haben, dass man sehr unsicher sein muß, ob eine Änderung einen Vorteil darstellen könnte. Aber man sollte neue oder neuartige Gedanken oder Vorschläge nicht ablehnen, nur weil man sich an die alten gewöhnt hat.
Ich kann akzeptieren, dass Menschen die Ehe nicht mehr zeitgemäß finden. Aber ich kann Promiskuität nicht praktizieren.
Ich halte den Eigentumsbegriff an Grund und Boden in der BRD für überholt, aber ich würde keinen radikalen, sondern nur einen behutsamen Übergang zu einem dem schwedischem ähnlichem Modell vorschlagen.
Der Glaube an Gott ist für mich eine pubertäre Erscheinungsform aber ich mache für meine agnostisch geprägten Ansichten keine Reklame.
Ich weiß, dass es nicht möglich ist ein Rechtssystem aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen abzuleiten. Aber ich kann mir trotzdem kein anderes Rechtssystem als erstrebenswert vorstellen, als das, das näherungsweise der augenblicklichen Grundordnung der BRD entspricht.
Bin ich konservativ oder bin ich radikal? ich weiß es nicht.
Ich bin sozialistischer Buddhist und daher sehe ich mich als progressiv, allerdings bin ich auch nicht blind fortschrittsgläubig, nur weil es Neuerungen gibt.
"Konservativ ist grundlegend jemand, der Neuem gegenüber eher skeptisch eingestellt ist."
Nach dieser deiner Definition bin ich konservativ. Ich habe z.B. meine Feste Meinung, dass ich Homo-Ehe gut finde, selbst Polyamorie oder andere Formen finde ich vollkommen ok und bin skeptisch eingestellt, wenn das wieder rückgängig gemacht werden sollte.
Ich sagte ja nach Definition des Fragestellers. Zudem existieren LGTB und co. jetzt schon sehr lange und könnten auch als alte Werte betrachtet werden. Selbst im antiken Griechenland war Homosexualität normal.
Es kommt also immer ganz darauf auf welchen Zeitabschnitt man sich bezieht ;).
Das was du schreibst, macht schon Sinn. Man könnte den Zeitpunkt, ab dem sich Homophobie breitmachte als negativ-progessiv bezeichnen, weil sich etwas verändert hat, aber im negativen Sinne. Das widerum war rückschrittlich, und somit eigentlich nicht progessiv.
Ja genau. Schön, dass du verstehst was ich meine.
Natürlich ist klar, was man umgangssprachlich mit konservativ meint. Bei dieser Frage hatte ich aber mehr das Gefühl, dass es hier um Veränderung geht bzw. ob Atheisten offener für Veränderungen wären. Sogesehen wäre ich auch ein engstirniger Mensch, der seine Werte nicht mehr verändern möchte. Ich finde deine Bezeichnung mit "positiv"/"negativ" progressiv sehr anschaulich. Wobei natürlich ein echter konservativer Mensch positiv und negativ wahrscheinlich genau anders herum definieren würde. Es ist also ein recht komplexes Thema, dass sehr wahrscheinlich ganz vom Standpunkt der jeweiligen Person abhängig ist.
Wobei natürlich ein echter konservativer Mensch positiv und negativ wahrscheinlich genau anders herum definieren würde.
Denke ich auch. ^^
Kommt halt auf das Thema an.
Sozialpolitik: Konservativ was das Fördern & Fordern angeht; Progressiv eher bei der Schul-/Erziehungsförderung;
Naturwissenschaft & Technologie: Progressiv; kein Problem mit Gentechnik, Kernkraft etc...
Werte: Konservativ (Loyalität, Treue, Ehre, Zuverlässigkeit, Einsatz-/Leistungsbereitschaft usw. bedeute mir viel)
Politik/Gesellschaft: Eher konservativ, lehne aber jede Einschränkung bzgl. Geschlechtergemenge ab, bin für eine Abschaffung des Abtreibungsverbots (bzw. komplette Legalisierung von Abtreibungen) und für eine absolute Trennung von Staat und Religion. Für die allgemeine Wehrpflicht, aber für alle Geschlechter.... Gendersprech und -sprache halte ich für sinnlos und kontraproduktiv. Es müsste schon im Kindergarten gegen Rollenbilder erzogen werden... Political correctness ist weitestgehend Unsinn!
Wirtschaft: Überwiegend konservativ: Absolut für die soziale Marktwirtschaft, aber auch für Meritokratien und leistungsgerechte Entlohnung. Ob die Einhegung des überbordenden global Turbokapitalismus progressiv oder konservativ ist, bleibt Ansichtssache, ich bin jedenfalls dafür.
Die zeit läuft vorwärts und wir sollten nach vorne blicken und nicht zurück.
Das wäre eine Wiederherstellung alter Werte, als Konservativismus. Du bist gegen diese Wiederherstellung, also diesbezüglich nicht konservativ.