Hufeisentheorie (Politik) Blödsinn?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Blödsinn 42%
Ja finde ich gut 37%
Weiß nicht 21%

10 Antworten

man muss es nur verstehen und vor allem verstehen, dass es nicht wertet sondern wie auch der politische Kompass eine abstrakte Darstellung des politischen Spektrums innerhalb dieses Spektrums ist

Das Hufeisen sagt aus, dass je weiter sich ein Spektrum an den Rand bewegt, desto ähnlicher wird es

Das gilt einmal für das extreme / extremistische und anderweitig antidemokratische Spektrum in Sachen Methoden, Rechtfertigungen, die dazugehörigen Regime , ihre Ergebnisse und ihre Ansichten.

Wenn man die Systeme von Nazi Deutschland, dem faschistischen Italien und Chile unter Pinochet mit der UdSSR , Kambodscha und Mao s China oder der DDR gegenüber stellt , dann wird man doch nicht Leugnen können , dass bei vielen der oben genannten Punkte ( welche bei weitem nicht alle sind ) erschreckende Parallelen bestehen .

Auch wenn man die entsprechenden Führer von Hitler über Stalin und Mussolini über Castro vergleicht und ihre Art , ihre Art zu regieren usw siehe oben - man wird sehen wie eng sie doch beieinander liegen obwohl sie immer wieder beschwört haben sich Ideologisch teils zu hassen was auch oftmals stimmte.

Auch hat die Geschichte gezeugt, dass Linksextremismus und Rechtsextremismus zur selben Zeit wunderbar Hand in Hand gehen kann.

Man nehme das System von Stalin an einigen Punkten , man nehme Tito während der Kriese oder Ceauscescu in Rumänien oder bis heute die NazBols in Russland.

Auch kann man beobachten, dass viele rechtsextreme Gruppen in wirtschaftlichen Fragen und der Sozialpolitik ziemlich weit links stehen, zwar auf einer völkischen Ebene aber fernab von Marktwirtschaft.

Das wiederspricht aber auch dem klar elitären Hierarchie Gedanken welche rechts in Form von Liberalen und Konservativen vertreten.

Klar, rechtsextreme vertreten diesen immer noch im Sinne von völkischer Lehre , Führerstaat etc aber in den Fragen nach Wirtschaft und soziale Hierarchie, worüber sich rechts definiert , lehnen sie sich teils weit nach links - Unterschiede ausgenommen wie zb Mussolini oder Pinochet

Und man wird bemerken, dass Linksextreme Systeme oftmals gar nicht mehr so sehr am egalitären Grundsatz von Gleichheit aller Menschen , keine Klassen, Freiheit von Unterdrückung und der Theorie von Frieden weil keine Gewalt von oben herab die Leute unterdrücken würde - anhängen

In der Praxis haben solche Systeme zum einen oftmals Bonzen an der Spitze gehabt und auch bei Linksextremen Gruppen gibt es klare Feindbilder und Menschen welche nicht toleriert werden und zur Rechtfertigung dieses Hasses schnell zu Faschisten , Klassenfeinden o.ä

Auch die Errichtung solcher Systeme war immer an die selben Mittel geknüpft. Bekämpfen des Gegners , oftmals paramilitärische Einheiten , Gewalt , Rechtfertigungen für Gewalt , anti Pluralismus, extreme Propaganda, schwarz weiß Denken , ,,erst mal muss es Unterdrückung geben damit das System seinen ganzen Glanz entfalten kann und die Leute es lieben lernen " als Grundsatz etc

Kommen wir nun zum normalen Spektrum.

Auch hier gilt , je weiter nach außen desto ähnlicher werden sie sich oftmals und desto ferner ist man sich oftmals im eigenen Spektrum

Liberale und libertäre sind rechts befürworten aber eine Ungleichheit und Hierarchie ohne Eingriff des Staates und sind dafür Gesellschaftlich auf eine Libertäre Art und Weise oftmals progressiv

Damit sind sie näher dran am linken Spektrum als die konservativen ( rechts ) an den liberalen dran sind .

Sozialdemokraten und Sozialliberale sind links und teilen den Grundsatz einer libertäreren Art von Fortschritt und Gleichheit so wie weniger Staat zb mehr mit den genannten rechten als zb mit radikaleren sozialdemokraten oder moderaten Sozialisten - also weiter links stehenden.

Der Hauptfokus liegt aber eher in Richtung Rand des Spektrums, also da wo das Hufeisen endgültig zusammenläuft aber grundsätzlich noch ein gutes Stück entfernt ist vom kleineren, extremen Spektrum.

Konservative zb stehen für mehr Staat , weniger für Wirtschaftsliberalismus ( obwohl es da unter Konservativen Unterschiede gibt , Thatcher zb war deutlich Marktliberaler als Orban zb ) und für einen deutlich authoritäreren Staat als liberale . Daher liegen sie auf dem Hufeisen näher an den radikaleren sozialdemokraten und moderaten Sozialisten dran , obwohl sie zu einem anderen Spektrum gehören . Denn auch die genannten im linken Spektrum sind in ihren Maßnahmen für deutlich mehr Staat , weniger für Liberale Wirtschaftspolitik und deutlich authoritärer als z.B. Sozialliberale.

Auch neigt der Teil von links und das Konservative rechts ( jeder auf seine Weise ) eher zu Kollektivismus als der jeweils andere Teil des eigenen Spektrums

Das sagt das Hufeisen aus, politikwissenschaftlich vereinfacht

Blödsinn

Jede radikale politische Ansicht geht natürlich gegen das bestehende System.

Für Personen wird, wie du weißt, oft das Wort "Extremisten" verwendet.

Der Extremismusbegriff ist aber keine wissenschaftliche Bezeichnung, sondern eine grobe Generalisierung all dieser politischen Ideen als "Feinde der Mitte" und Bedrohung des Status Quo, und wird zur Diffamierung von diesen politischen Ideen verwendet. Bzw. "alles was so ist wie jetzt ist gut, alles was nicht so wie jetzt ist ist schlecht".

Bestimmt hast du das Beispiel schon gehört, aber zu Zeiten des Feudalismus wären wiederum bürgerliche Demokraten als Extremisten bezeichnet worden.

Siehst du jetzt einen bürgerlichen Demokraten irgendwie in der ideologischen Nähe des Faschismus, Kommunismus, Anarchismus, Salafismus...? Nein.

Um nochmal darauf zurückzukommen; der Extremismusbegriff diffamiert von der gesellschaftlichen Norm abweichende politische Bewegungen und ermöglicht es, dass man sich mit diesen gar nicht mehr wirklich richtig auseinandersetzen muss.

Meist wird sich dann auf die Gewalttätigkeit dieser Gruppen bezogen, aber vergessen, dass die französische Revolution durchaus blutig abgelaufen ist, oder dass unter dem Kapitalismus ca. 90 Prozent der Menschen entweder kein Geld in der Tasche, auf der Bank oder Dach über dem Kopf haben, wobei dann explizit an die 1 Milliarde Menschen am verhungern ist und weitaus mehr sich keine gesunde Ernährung leisten können. Teilweise wurden Kriege geführt um den Markt zu erweitern, und was denkst du wozu die USA Kriege im nahen Osten geführt haben? Sicherlich nicht aus Nächstenliebe.

Und dann werden noch die Hierarchien im Staat vergessen, die auch Gewalt nach unten ausüben. Oder etwa die Polizei, die ja auch Gewalt ausüben darf/muss - nur halt im Namen des Staates.

Ich hoffe ich konnte dir die Probleme der Extremismustheorie und der Hufeisentheorie bzw. das, was sie bewirkt, erläutern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Post-Linker Anti-Ziv Anarchist, lese mir gerne Wissen an.

Ich halte Politik generell für Blödsinn.

Sogenannte "Eliten" bereichern sich mit Steuern (Diebstahl) am Volk, und bestimmen über Leben und Tod wie Götter.

Bundestag/Parlamente für immer Zunageln, und diesen Quatsch unmöglich machen.

Das wäre richtig.

Rheinflip  25.03.2022, 07:55

wer sind denn diese Eliten? Sowas in Richtung rothschild?

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Ja finde ich gut

Ich finde immer wieder Beispiele dass sich die Feinde der Demokratie näher sind als sie es wahrhaben wollen

Knopperz  24.03.2022, 23:23

Das Wort "Demokratie" kommt aus dem griechischen.

dēmos = Menschen

kratía = Gewalt, Macht

"Alle Macht geht von den Menschen aus."

So wird es heute verstanden.

Es gibt da aber ein kleines Problem.

Im Antiken Griechenland gab es mehrere Schichten in der Bevölkerung.

Die Menschen oben in der Bevölkerung... die Gelehrten, die Sklavenhalter, die Buchhalter etc... nannte man "dēmos".

Die Menschen unten in der Bevölkerung... die Bauern, die Ungelehrten, die Armen nannte man ochlos (όχλος)... was so viel wie "Masse" bedeutet.

Demokratie bedeutet also nicht "Alle Macht geht von den Menschen aus", sondern Sinngemäß "Alle Macht geht von "denen da oben" aus".

Und wenn du sagst "Feinde der Demokratie" dann sagst du wirklich "Feinde von "denen da oben".

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juergen63225  24.03.2022, 23:49
@Knopperz

Jaja

Wie schon meine Lieblings- Definition vom kommunismus: im Kapitalismus werden Menschen von Menschen ausgebeutet.. im Kommunismus ist es umgekehrt

Alle sagen dass sie "das Volk" vertreten. Nur dass manche es nicht akzeptieren wenn das Volk mal jemand anders an der Spitze sehen will. Die bezeichne ich dann nicht als Demokraten ...

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Knopperz  25.03.2022, 07:40
@juergen63225

>> im Kapitalismus werden Menschen von Menschen ausgebeutet.. im Kommunismus ist es umgekehrt

Kenn ich :-)

>> Nur dass manche es nicht akzeptieren wenn das Volk mal jemand anders an der Spitze sehen will.

Warum will das Volk überhaupt jemanden an der Spitze?
Warum braucht das Volk jemanden an der Spitze?

Politik spaltet, Politik tötet, Politik kostet nur unsere Geld.

Weg mit dem Quatsch.

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Ja finde ich gut

Die Hufeisentheorie scheint klar (Wenn auch mit Abstrichen!) zu stimmen (Denken wir zB. an einige Regime des 20 Jahrhunderts unter anderem zB. Das Pol Pot oder Maoregime!).Allerdings gibt es auch Menschen die sich nicht klar dem Links-Rechts Schema zuordnen lassen!!