Alle Steckdosen auf 1 Sicherung?

5 Antworten

Grundsätzlich ja.

In der Regel ist ein Unterverteiler in der Wohnung eingebaut mit mehreren Sicherungen.

In Eurem Fall anscheinend nur Sicherungen am Zähler ?!

Die Leitungsschutzschalter (Sicherungen) haben eine auslösecharakteristik (Stromgrenze über Wärme) die in der Regel zwischen 10 und 16 A liegt.

Das heisst, bei 2300W bis 3200W wäre das Limit erreicht.

Wenn in der Wohnung ein Unterverteiler mit den beiden Sicherungen sitzt, sollte es möglich sein weitere Leitungschutzschalter einzubauen und die abgehenden Leitungen zu Verteilen.

Nur als Frage: Ist die Küche mit Herd auch an diesen beiden Sicherungen angeschlossen???

Kommt auf die Sicherung an. Bei 10 Ampere gehen ca 2200 Watt, bei 16 Ampere ca 3500 Watt insgesamt.

Eventuell hilft es, wenn mehr als ein Kabel hinten aus der Steckdosensicherung herausführt, weitere Sicherungen nachzurüsten. Der maximale Gesamtstrom muss aber mit der Zuleitung zu Deiner Wohnung zusammenpassen. Das wird Dir aber der Elektriker sagen, den Du damit beauftragst (und lass da nur einen Profi dran, es geht im Zweifel um Dein Leben).

föhn und heizlüfter zusammen könnten schon recht knapp werden. aber wenn er auf 1 stehen bleibt, müsste es gehen. selbst dann, wenn hier und da was an ist AUCH der laserdrucker. denn selbst wenn er kurzzeitig sehr viel zieht, zieht er nur eben nur kurz viel... ein Leitungsschuztzschalter der charalteristik "B" sollte das mitmachen...

lg, Anna

germi031982  22.01.2016, 22:13

Wenn die Anlage aus den 1970ern ist, wie der Fragesteller schrieb, dann dürften da Leitungsschutzschalter der Charakteristik H oder L drin sein. B wird erst seit 1990 eingesetzt. H könnte problematisch sein, aber nur wegen dem Kurzschlussauslöser. L ist absolut unproblematisch in der Hinsicht, der Kurzschlussauslöser bei L hat die gleiche Charakteristik wie bei B.

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Chefelektriker  22.01.2016, 23:04
@germi031982

In den 70ern gab es weder B,H noch L Charakteristik,da gab es nur den Wert.L ist nicht gleich zu setzen,wie B.L steht für Last,grob gesagt für sehr träge,eben ein Lastautomat.B ist eher Mittelträge bis Flink und Du bist eher unwissend bis zu jung,um diese Frage zu beantworten.

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germi031982  23.01.2016, 00:52
@Chefelektriker

Sorry, aber das stimmt nicht. Bei meinen Eltern sind noch Charakteristik H Leitungsschutzschalter vorhanden, sind von 1963. Aber nur im ersten Stock, im Erdgeschoss wurden 1981 neuere Leitungsschutzschalter Charakteristik L eingesetzt.

H sind die Leitungsschutzschalter für Haushalt, wurden eingesetzt bis ca. 1976. Kurzschlussauslöser 2 bis 3-fache des Nennstromes. Thermische Auslösung 1,4 bis 1,75 fache des Nennstromes (1h, bei 1,75 Abschaltung in unter einer Stunde). Durch den niedrigen Wert beim Kurzschlussauslöser hat man mit den alten Teilen oft Probleme bei modernen Geräten die einen hohen Anlaufstrom haben (PC etc.).

L wurde später eingesetzt, steht für Licht. Kurzschlussauslöser löst beim 3 bis 5-fachen des Nennstromes aus. Thermische Überlast wie bei H.

Bei B löst der Kurzschlussauslöser beim 3 bis 5-fachen des Nennstromes aus (hatte ich ja geschrieben), thermische Überlast 1,2 bis 1,4 fache des Nennstromes (1h).


H und L gabs sowohl als Schraubautomaten als auch als Aufrastgeräte für die Montage auf einer Hutschiene.

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germi031982  23.01.2016, 01:05
@germi031982

Ich schrieb ja bereits in meinem ursprünglichen Kommentar: B gibts erst seit 1990. L steht für Leitungsschutz, ursprünglich wohl für Licht. H war "Haushalt" und wurde bis 1977 verwendet. Die waren ausgelegt für eine hohe Netzimpedanz. Und das verursacht auch das Problem bei Geräten die einen hohen Anlaufstrom haben.

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Peppie85  24.01.2016, 06:28
@germi031982

es gibt wohl einen Unterschied zwischen L und B, nämlich dass bei L der magnetische Auslöser bei einem hohen Gleichstromanteil schneller kommt. und da es hier ja wohl um schaltnetzteile geht, die einen entsprechend hohen gleichstromanteil im Netz verursachen, wäre hier B eher angebracht als L...

ganz zu schweigen davon, dass sicherungsautomaten bauartbedingt mit der Zeit "weich" werden.

lg, Anna

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germi031982  24.01.2016, 19:47
@Peppie85

Das sowieso, aber nach meiner Erfahrung sind die L nicht so ein Problem wie die alten H. Die machen weitaus mehr Ärger bei Geräten mit Schaltnetzteilen, wie zum Beispiel PCs, großen Monitoren oder modernen Fernsehern. Kann man bei meinen Eltern im Haus schön sehen, im ersten Stock sind noch H16 A verbaut. Man nehme einen PC der vom Netz getrennt war und wo sich die Elkos im Netzteil entladen haben. Schließt man den ans Netz an löst der Leitungsschutz aus. Der Strom der vom PC gezogen wird um die Elkos aufzuladen wirkt wie ein Kurzschluss, und bei der H-Charakteristik reicht ja schon das 2 bis 3-fache des Nennstromes.

Da bleiben dann nur die Optionen:

-Auswechseln der Leitungsschutzschalter

-Anlaufstrombegrenzer

-Damit leben

Und die H sind ja noch älter als die L, die sind also mit hoher Wahrscheinlichkeit eher defekt als die Letzteren.

Und die Charakteristik H hatte ja auch deswegen so geringe Schwellen beim Kurzschlussauslöser weil man im Netz oftmals hohe Impedanzen hatte, und anders hätte man die Abschaltbedingungen nicht erfüllen können. Da wurden aber auch teilweise so Sachen gemacht wie bei einem Herdanschluss im EG: L und N in 2,5mm² ausgeführt, von Verteilung im ersten Stock kommend, und der PE in 1,5mm² geht in den Keller direkt auf die Wasserleitung. Zudem hingen da sehr viele Räume direkt an einer Sicherung, gab ja höchstens ein oder zwei Steckdosen pro Raum, man hatte ja nicht so viele Elektrogeräte wie heute. Dadurch ergaben sich dann natürlich recht lange Leitungswege.

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Ist doch ok,mußt nur aufpassen,nicht zuviele leistungsstarke Geräte auf einmal zu benutzen.Sitzt da eine 16A Sicherung sind ohne Gefahr 3600W möglich.Maximal sind kurzzeitig auch 3680W möglich,aber nicht auf Dauer,denn dann kommt die Sicherung auch.

Wenn es so ist, dann kannst du deinen Stromkreis mit ca. 3500 Watt belasten.

Also nach einem Föhn und Heizlüfter ist schluss.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung als Elektroniker