Abgeschottet in der Natur leben?
Ich spiele mit dem Gedanken, mir nun endlich meinen Traum vom "abgeschotteten Leben" zu erfüllen. Ich würde mir gern ein kleines Häuschen bauen, mitten in der Natur, etwas abgelegen von potentiellen Nachbarn oder allgemein Menschen. Nach einiger Recherche bin ich nun ein wenig entmutigt, da "wildes Bauen" in Deutschland ja nicht erlaubt ist.
Die einzige Option, die ich nun habe (so habe ich es jedenfalls verstanden), wäre ein bereits stehendes Haus mit Fläche zu kaufen, dieses abzureißen und dort dann (gerne ein Tiny House) neu zu bauen.
Ist das so richtig oder habe ich da was falsch verstanden? Hat jemand Erfahrung mit dieser Lebensart oder allgemein Tipps oder Anregungen diesbezüglich? Ich habe nur eine grobe Vorstellung, bin aber offen für alles.
4 Antworten
Wieso willst Du das Haus (mit Fläche )abreißen? Das macht echt keinen Sinn. Im Gegenteil: Du entwertest das Grundstück enorm und in Der Regel darfst Du nicht mal neu bauen, da in so einsamen Lagen in der Regel allhöchstens der Bestandsschutz greift. Ich habe mir selbst mal so ein Haus angeschaut- war sogar nichtmal teuer , das Land dabei hatte schon fast den Wert, aber nur Bestandsschutz- ich habe mich dagegen entschieden, weil DAS Haus wieder herzurichten wäre teurer als ein Neubau geworden.
Solche Außenlagen werden immer rarer und sind, es sei denn, eine Straße ist dicht daran, mittlerweile geradezu unbezahlbar und mit Hauptverkehrsstraße dran entlang laufend, ist das auch nicht gerade eine schöne Lage.
Was ich jetzt habe , ist ein Haus eigentlich mitten im Dorf, aber abseits der Straße mit genügend Abstand zum Nachbarhaus und langer Auffahrt, habe nette Nachbarn, aber wenn ich niemanden sehen will, dann sehe ich niemanden. Baulich kann mir da auch niemand auf die Pelle rücken, weil das umliegende Land gehört mir.
Wenn ich niemanden sehen will , ist das Tor zu, dann wissen meinen Nachbarn, daß man mich nur im Notfall aufsuchen darf. Wenn das Tor auf ist, dann darf man mich auch einfach besuchen kommen.
Nur ist das halt in der Regel kein Bauland und scheitert dann daran.
Habe auch schon oft über so ein Leben nachgedacht.
Hier ist eine Seite wo etwas darüber steht: https://praxistipps.focus.de/huette-im-wald-bauen-infos-und-tipps_153545
Ist schwer.
Du bräuchtest ja Anschluss an Kanalisation.
Sickergruben sind meines Wissens nicht mehr erlaubt.
Und du musst trotzdem einen Bauantrag einreichen.
Nur weil da Mal ein altes stand, heisst das nicht, dass du ein neues bauen darfst.
Und dann ist die Frage, ob du das alte überhaupt abreißen darfst. Denkmalschutz ist ne merkwürdige sache
Wie du richtig erkannt hast, du lebst in Deutschland
Das sind natürlich die Dinge, die mir die Sorgen bereiten. Ich bin auch nicht davon abgeneigt, dafür ins Ausland zu gehen, aber da kommen dann natürlich stattdessen andere Probleme hinzu.
Daran sollte es nicht scheitern, dafür habe ich soweit ausgesorgt.
Wie in anderen Ländern die Rechtslage ist weiss ich nicht.
Ich hätte hier in Deutschland auch interessante Objekte im Auge.
Aber die stehen ja nicht ohne Grund leer. Und die bewohnten kriegste net
Klärgruben sind aber durchaus noch erlaubt, zumindest bei Bestandsobjekten. Mir sind da durchaus Häuser mit solchen bekannt, eines ist sogar ein Hotel.
Tiny-House ist der größte Schwachsinn den es gibt. Länger wie ein Jahr wohnst du da nicht drin - jede Wette!
Gebäude müssen ins Ortsbild passen oder es gibt einen Bebauungsplan und zum Glück passen diese scheiss Dinger nicht in ein Ortsbild und den B-Plänen entsprechen sie Gott sei Dank auch nicht.
Kommt drauf an. In meiner Gemeinde wird jetzt ein Neubaugebiet neu erschlossen, in dem vier kleine Grundstücke (unter 300qm) extra für ein Tiny-House vorgesehen sind - laut Bebauungsplan für Gebäude mit einer Grundfläche <50qm und einer maximal zulässigen Geschossfläche von 75qm.
Das gibt es bei uns sicher ganz oft. In wie weit das Sinn macht, werden die Eigentümer bald feststellen. Die Makler freuen sich jedenfalls jetzt schon.
50 qm sind keine Tiny-Houses mehr, und wenn dann sogar noch Obergeschoß erlaubt ist, sind das eigentlich schon normale Häuser., das ist die Fläche der Siedlungshäuser an meinem letzten Wohnort.
In den angrenzenden Wohnort hingegen waren die Häuser größtenteils kleiner, ein großer Teil mit sogenannten Mobilheime, die nur irgendwie nicht mehr mobil waren. Da wohnten aber auch Leute dauerhaft, das war/ist die Komfortvariante. Andere haben da nur einen Wohnwagen stehen mit Vorzelt - davon auch einige als 1. Wohnsitz.
Was genau, wenn ich fragen darf, stört dich denn so extrem an einem Tiny House? Sicherlich sind die nicht für jeden was, aber prinzipiell etwas zu verteufeln, weil es dem eigenen Geschmack nicht entspricht, finde ich auch fragwürdig.
Es hat nix mit meinem Geschmack zu tun. Ich plane jeden Tag für fremde Leute mit den seltsamsten Geschmäckern...
Sie sind - im Vergleich mit einem normalen Haus - viel zu teuer, sie verbrauchen im Vergleich dazu auch viel zu viel Energie und auf Dauer wohnt da niemand lange drin.
Wenn man sowas aus Umweltschutzgründen baut - Thema verfehlt!
Ich habe ja bestimmte Vorstellung, wie ich mein Eigenheim gerne hätte, dementsprechend wäre ich mit einem Haus, das ich nur Zwecks der Lage kaufe, wahrscheinlich nicht glücklich. Der Plan, ein Grundstück mit bestehendem Haus zu kaufen, entstand ja nur dadurch, dass es in Deutschland fast unmöglich ist anderweitig an solche Flächen ranzukommen. Und wie du schon selbst sagst, eine Renovierung ist meistens teurer als der Neubau, also macht das für mich mehr Sinn.