1. Keplersches Gesetz warum ellipsenbahnen

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Die perfekte Kreisbahn ist ein Spezialfall der Ellipsenbahn. Sie ist von allen Ellipsenbahnen gleicher Energie, d.h. gleicher großer Halbachse, diejenige mit dem größten Drehimpuls. Andersherum ist sie von allen Ellipsenbahnen mit gleichem Drehimpuls diejenige mit der kleinsten Energie.

Nun gibt es bei Planetenbahnen, anders als in der Atomphysik, keine Eigenwerte, zu denen ein Planet aufgrund von Quantengesetzen gezwungen wäre. Die Proportion, in der seine Bahnparameter zueinander stehen, kann daher beliebige Werte aus dem physikalisch zulässigen Kontinuum haben. Unter der Annahme, daß die Bahnparameter wesentlich zufallsbestimmt sind, wird die Wahrscheinlichkeit dafür, daß dabei zufällig die Parameterkombination eines perfekten Kreises zustande kommt, zu Null. In diesem Sinne ist die perfekte Kreisbahn "unphysikalisch".

Das gleiche gilt für die bei Kometenbahnen theoretisch denkbare perfekte Parabel, den mathematischen Grenzfall zwischen Ellipse und Hyperbel.

Bluelemonss 
Fragesteller
 04.05.2014, 15:46

ok danke :D da stand ich ja echt auf dem schlauch :D

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Wenn physikalisch Ellipsenbahnen beliebiger Exzentrizität ԑ möglich sind, warum sollte dann in der Realität nur der Sonderfall ԑ = 0 (also die Kreisbahn) auftreten? Kopernikus glaubte noch an Kreisbahnen, Kepler bewies die Ellipsenbahnen.

Bluelemonss 
Fragesteller
 04.05.2014, 15:47

alles klar, danke :D

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rumar  31.10.2018, 12:03

"Kepler bewies die Ellipsenbahnen"

Nein, dazu war Kepler nicht wirklich in der Lage. Er fand aber heraus, dass sein Modell mit den elliptischen Bahnen besser zu den beobachteten Bewegungen der Planeten passte als Modelle, die auf Kreisen (und Epizykeln) beruhten. Erst aus den Newtonschen Gesetzen über Gravitation und Bewegungen kann man herleiten, dass die Bahn eines Planeten um die Sonne wirklich elliptisch sein muss (falls man mal von den kleinen störenden Wirkungen der übrigen Planeten absieht).

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