BTM Test positiv - welche Folgen?
Ich habe in der Nacht von Freitag auf Samstag „Speed“ und vier Flaschen Bier (0,5 l) konsumiert. Jetzt am Sonntag (Montagmorgen) wurde ich um 2 Uhr von der Polizei zur allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten und mich nun über mich selber aufrege. Naja, ich wurde gefragt ob ich einen Urintest mache. Der ist dann ganz leicht ausgeschlagen und infolge dessen wurde mir dann auf der Wache Blut abgenommen. Der Konsum lag da circa 15-20 Stunden zurück.
Kann hier jemand sagen was auf mich zukommt (zukommen kann), wenn der Bluttest negativ und „lediglich“ der Urintest durch die Abbauprodukte positiv ist? Macht das überhaupt einen Unterschied oder bin ich in jedem Fall dran? Die Polizeibeamten sagten mir bereits, das es eine Ordnungswidrigkeit sei. Ich habe im Bussgeldkatalog nachgeschaut und mich nach meiner Erkenntnis wenigstens auf 500,- Euro Strafe, 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot und Aufbauseminar einstellen kann.
Ich möchte gerne wissen welche Relevanz der Bluttest hat, vor allem was es für mich bedeutet wenn dieser negativ ausfällt. Bedeutet dass, das ich nicht unter BTM Einfluss gefahren bin oder steht das bereits durch den positiven Urintest fest? Strafen dafür sind richtig, wichtig und mir ja alles selber eingebrockt habe. Die Polizisten machen auch nur nur ihren Job und ich der Vollidiot bin, der es zu recht ausbaden darf. Ich bereue es schon jetzt und gerade angst um meinen Job bekomme. :(
Führerschein habe ich noch(!) und das Schreiben von der Bussgeldstelle eh abwarten muss. Mich aber trotzdem vorab informiere, damit es wenigstens beim öffnen des Briefs nicht so ein herber Schlag ins Gesicht ist.
Kurzfassung:
- Konsum von „Speed“ und Alkohol in der Nacht von Freitag auf Samstag
- Circa 15-20 Stunden nichts konsumiert
- Allg. Verkehrskontrolle am Sonntag (Montagmorgen) um 2 Uhr
- Urintest positiv auf „Speed“, Blutentnahme negativ – denke ich
- Strafe (Ordnungswidrigkeit) - Fahrverbot? Führerscheinentzug? MPU?
1 Antwort
Unter 24h zwischen Konsum und Blutentnahme? Dann wird das Laborergebnis wahrscheinlich positiv sein.
Konsequenzen:
- Straf- bzw. Ordnungswidrigkeits-Verfahren
- Strafverfahren: 30-50 Tagessätze, Sperrfrist idR 12 Monate
- Ordnungswidrigkeit: 500€ Bußgeld zzgl Auslagen und Gebühren sowie Laborkosten, insgesamt ca. 700€.
- Entzug der Fahrerlaubnis.
- Neuerteilung der Fahrerlaubnis frühestens nach 12 Monaten nachgewiesener Abstinenz und erfolgreicher MPU.
Einsicht ist in deinem Fall nicht nur der erste Schritt zur Besserung, sondern auch zwingend notwendig für die erfolgreiche MPU.
Im Moment kann ein Anwalt wenig bis gar nichts für dich tun - jetzt heißt es erst einmal abwarten, bis die Laborergebnisse vorliegen.
Vielleicht gehörst du ja zu den glücklichen Schnell-Metabolisierern und es kann weder Amphis noch Abbauprodukte nachgewiesen werden. OK, ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.
Dann gibt es keine Strafe, du behältst deinen Lappen, der Anwalt ist umsonst (aber nicht kostenlos) und du kannst so weiter machen - oder auch nicht, falls du daraus gelernt hast :)
Falls nur Abbauprodukte nachgewiesen werden, hast Du Dich gar nicht strafbar gemacht. Allerdings erlischt beim Konsum von "harten" Drogen deine Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen, dh die Fahrerlaubnis wird entzogen. Auch hier ist ein Anwalt machtlos.
Und selbst wenn der wahrscheinlichste Fall Eintritt und ein Verfahren eröffnet wird - Du bist nicht der erste mit Drogen am Steuer. Die Rechtsprechung ist so fest tradiert, dass ein Anwalt nur sinnvoll ist, wenn das Strafmaß deutlich über dem genannten Rahmen liegt.
Danke für deine präzise Antwort. Schon beim positiven Urintest wusste ich, das ich mich tief in die Sch** geritten habe. Das es mich so derbe trifft, habe ich nicht kommen sehen.
Ich jammere sicher nicht über meine eigene Dummheit herum und trotz zu erwartender Konsequenzen die Strafen richtig finde. Mich nichtsdestotrotz frage, wie es jetzt weitergeht. :( Ich bin selber schuld und es jetzt ist wie es ist. Macht es denn deiner Meinung nach sinn, einen Anwalt zu konsultieren?