Wer neigt eher dazu, in die "Opferrolle" zu schlüpfen?
Männer oder Frauen?
Also nicht online.
11 Stimmen
1 Antwort
Männer haben dabei nichts zu gewinnen. Ein Mann, der sich als Opfer geriert, wird ausgelacht und erhält eher keine/weniger Hilfe. Warum sollte ein Mann das also tun?
Frauen dagegen wird eine viel größere Hilfsbereitschaft entgegengebracht.
Das zeigt sich zum Beispiel am "Gamma-Bias": Bei Frauen wird die Opferrolle betont, bei Männern eher die Täterrolle. "Moral Typecasting" zeigt, daß Menschen oft anhand ihrer Gruppenzugehörigkeit in "verantwortlich" (moral agent) oder "nicht verantwortlich" (moral patient) eingeordnet werden, und Männer werden üblicherweise als verantwortlich betrachtet, selbst wenn sie tatsächlich gar keinen Einfluß nehmen konnten (Male Hyperagency), Frauen dagegen als nicht verantwortlich, selbst wenn sie Einfluß auf ihre Situation hatte (Female Hypoagency).
Insofern wäre es für Männer also gar nicht zielführend, das Opfer zu spielen. Tatsächlich ist es ja (auch hier in den Antworten schon zu sehen) eher so, daß selbst Männern, die über objektive Probleme sprechen, die sie haben, vorgeworfen wird, sie würden eine Opferideologie vertreten, während Probleme, die Frauen beschreiben, in der Regel ernst genommen werden.
"Sei ein Mann und reiß' Dich zusammen!" hört man oft, "Sei eine Frau!" habe ich noch nie gehört, außer als Witz. Ständig hört man von "Gewalt gegen Frauen", dabei ist die Mehrzahl der Gewaltopfer männlich. Männer haben von der Opferrolle nichts zu gewinnen und das wissen sie auch: Male Disposability ist in der Gesellschaft fest verankert.
(Wetten, daß mir in den Kommentaren gleich jemand vorwirft, ich würde das Opfer spielen, obwohl ich nirgends von mir selbst gesprochen habe?)
Männer haben dabei nichts zu gewinnen. Ein Mann, der sich als Opfer geriert, wird ausgelacht und erhält eher keine/weniger Hilfe. Warum sollte ein Mann das also tun?
Frag die Incel.