Sehr gute Idee - das ist mal was Besonderes, genau wie diese Zeit in der eine ganz besondere Bewegung entstanden ist :) !
Da ich ebenfalls ein Relikt aus der Zeit bin, kann ich noch hinzufügen, dass Rebellion gegen Spießigkeit in jeder Hinsicht ein wichtiger Aspekt war.
Lange Haare und sehr kurze oder ganz lange Röcke waren also nicht nur eine Geschmacksfrage sondern auch ein Statement und wurden nicht selten mit wütenden Schimpftiraden der BürgerInnen bedacht.
Ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl führte dazu, dass Standesunterschiede keine Rolle mehr spielten und niemanden interessierte ob jemand aus einem armen oder reichen Elternhaus stammte, katholisch oder evangelisch, dick oder dünn, schwarz oder weiß, hetero, bi oder schwul oder was auch immer war - der Freundeskreis war buntgemischt und jeder Mensch wurde so akzeptiert wie er war, d.h., nach Ausstrahlung und Charakter anstatt nach der Herkunft und Äußerlichkeiten beurteilt.
Nicht nur die Geschichte wurde hinterfragt nachdem die Nazizeit lange totgeschwiegen worden war, auch die Kirchen schienen fragwürdig und es wurde mehr Wert auf die Erweiterung des eigenen Bewusstseins gelegt.
Beliebte Autoren waren Aldous Huxley, Castaneda, Timothy Leary, aber auch Dichter die sich nicht direkt auf Drogen bezogen wie vor allem Hermann Hesse und der Psychoanalytiker C.-G. Jung.
Harte Drogen, wozu auch Alkohol zählte, waren zumind. in den ersten Jahren verpönt (später änderte sich das leider woran Vieles kaputtging - die Gründe dafür wären Stoff für ein weiteres Referat...).
Auch hatte niemand mehr Lust, sich irgendeinem Modediktat zu unterwerfen - so kleideten sich die Flower-Power-Infizierten bevorzugt in Second-Hand-Läden ein und das möglichst bunt und phantasievoll wobei auch Eigenkreationen keine Grenzen gesetzt waren, ebenso beim Schmuck, der oft aus Silberdraht gerfertigt eine willkommene Einkommensquelle bot, gleichzeitig ebenfalls ein Statement dafür war, dass Phantasie mehr bedeutet als materielle Wertsachen vom Juwelier. Künstlerisch Kreative empfanden es außerdem als lebenswerter, sich mit Straßenmusik, Pflastermalerei u.ä. zu ernähren als täglich acht Stunden den gleichen Job zu machen. Reisen ohne Geld war leicht durch´s Trampen möglich.
Beim sommerlichen Baden wurden Baggerseen gegenüber öffentlichen Bädern bevorzugt wobei "Bademoden" auch keine Rolle spielten weil keiner was dabeifand, nackt zu baden - nächtliches "Einsteigen" in Freibäder war aber auch ein beliebtes Vergnügen. Dadurch, dass die Prüderie der 50er abgeschafft war, gab es keine Spanner, Anzüglichkeiten oder Übergriffe - verklemmte, aufdringliche Typen wurden gleich erkannt und verjagt.
Landkommunen gründeten sich um eine autarke Lebensweise mit Respekt vor der Natur auszuprobieren - viele scheiterten schon an Kleinigkeiten wie dem Abwasch, andere haben sich zu Bio-Bauern weiterentwickelt oder leben weithin ihre eigenen alternativen Projekte und wieder andere wanderten in andere Länder aus wo sie sich mehr Freiheiten versprachen. Angesagte Ziele waren ganz früher noch Afghanistan und dann Indien, vor allem Goa oder auch Poona wo sich einige dem Baghwan anschlossen, nähere Hippietreffpunkte waren auf Kreta (Matala), Gomera oder Ibiza, aber natürlich auch Amsterdam und Christiania in Kopenhagen wo sich bis heute ein Freistaat von Freidenkern gehalten hat.
Eine Zeit lang war das Gefühl verbreitet, dass wir im Paradies leben können wenn wir alle auf der Basis von Respekt und Toleranz miteinander umgehen - das war ein wunderschöner Traum, aber wie sich mit den Jahren herausstellte leider nur eine Illusion weil der Egoismus der Menschen wohl doch zu groß ist.
Trotzdem gibt es immer noch viele Menschen die dieses Ideal leben und eine Idee davon kann man auf diversen Open-Air-Festivals bekommen, in Deutschland vor allem bei dem jährlichen Hippiefestival Burg Herzberg bei Fulda.
Ganz wichtig und entscheidend für dieses Lebensgefühl ist und bleibt natürlich die Musik, die im Bereich Folk, Prog.- Rock, Blues und Psyc.- und Southern Rock, aber auch Reggae und Weltmusik unglaublich vielseitig ist, genau wie die Menschen :).
Ich hoffe, du kannst aus all diesen Aspekten etwas für deine Präsentation rausziehen und wünsche dir viel Erfolg :) !