Also eine kleine HiFi Anlage statt Soundbar, wenn ichs recht verstehe?
Ja, für normale Lautstärken reichts allemal.
Die meisten Verstärker haben ja "Reserven", also Neben der Dauerbelastbarkeit auch "Musikleistung", in den 80ern und 90ern waren "PMPO"-Angaben sehr beliebt (die Leistung, wo der Verstärker in Rauch aufgeht). Hinweise geben die Leistungsangaben aber immer.
Hinzu kommt, dass die Leistung impdanzabhängig ist (leider ist die Impedanz einer Box wieder frequenzabhängig).
Die Impedanzangaben der Lautsprecher sind "Richtwerte", die dazu dienen, empfindliche Röhrenverstärker zu schonen. Oft wird hier "geflunkert". Die alte Faustregel besagte, dass bei "8 Ohm", die Impedanz nicht unter (N/2 +1=) 5 Ohm fallen darf und das an maximal 2 Schittpunkten. Ich kenne heute nur ganz wenige, "echte" 8 Ohm Boxen. "8 Ohm kompatibel" wird aber gerne ausgegeben, da viele Verstärker danach verlangen.
Beispiel.1: Ein Verstärker liefert 2x30Watt an 8 Ohm (DIN), 2x50W an 4 Ohm (DIN) und hat eine "Musikleistung" von 2x100W (die halt immer nur für einzelne Bass-Beats) bei 3 Ohm. Hinten am Gerät ist (sollte sein) die max. Leistungsaufnahme angegeben. Hier müsste wohl was um die 200-250W angegeben sein
Beispiel.2: Ein Verstärker ist mit 2x30W angegeben und hinten steht 30W drauf. Hier kannst Du davon ausgehen, dass 2x15W an 2 Ohm, also etwa 2x7W an 4 Ohm, etwa 3W an 8 Ohm zur Verfügung stehen...
Lautsprecher haben idR. einen recht ungleichmäßigen Impedanzverlauf über ihren Frequenzbereich.
@darkhouse hat uns schon den Kennschallpegel der B&W rausgesucht 84dB/Wm und festgestellt, dass es "eigentlich" 4 Ohm Lautsprecher sind (Impedanzminimum bei 3 Ohm) und uns die Formel für Leistung zu Pegel vorgelegt.
Aus den Beispielen setzen wir ein: 84dB @1W = 87dB@2W=90dB@4W.... 99dB@32W...102dB@64W...~103,5dB@100W
Alles rein theoretisch, so die Angaben stimmen.
Zufällig hatte ich vor einigen Wochen das "Vergnügen" mit den 607 S3 (Signature) im Vergleich mit zahlreichen anderen LS. Die aktuellen B&W sind allesamt etwa blass, wenn nicht wirklich Dampf dahinter ist. Ich hatte das Gefühl die Formeln alle aufdoppeln zu müssen. Richtig gut, auf kurze Distanz klangen sie erst ab höheren Pegeln. "Leise" gut zu klingen ist eine Kunst, die nur wenige LS beherrschen (Es muss ja immer erstmal die Masseträgheit der Chassis überwunden werden).
Aber ja, dort im HiFi Studio hat dafür auch ein (guter) 2x40W Verstärker gereicht um die Pegel zu erreichen.
Ich selber betreibe z.B. Dali Spektor 1 an einem "etwa 2x5W Küchenradio" wobei mir ~85dB schon mehr als genug sind...
Womit ich gute Erfahrungen gemacht habe in den letzten Jahren: chinesische Class D Verstärker. SMSL und FOSI bieten um wenig Geld gute, heutzutage klanglich nicht nachteilige, hocheffiziente Verstärker. Erwähnenswerte Highlights fand ich SMSL A50Pro (2x50W+1x100W AV Amp), Fosi V3 Mono Set (2 Monoblöcke á~240W), Fosi V3 Stereo Mini (2x160W).
Den Wechsel von meinen alten Luxman Class-A Endstufen zu den Fosi V3 monos hatte ich übrigens nach zwei Monaten in der Stromrechnung eingespart (die Luxmänner brauchten 2 Stunden zum Warmlaufen und immer, Lautstärkeunabhängig um die 2800W).
Beim Preis der B&W wär so ein Fosi um €95,- auf Amzn. schon ggf. eine überlegenswerte Investition, wenn Du Dir bei Deinem Verstärker nicht sicher bist.