Bestimmte Vorstellungen von der Schöpfung gehen noch viel weiter zurück, nämlich mindestens auf das Gilgamesch-Epos. Da wir wissen, dass es im Zweistromland schon lange vor der Entstehung der Schrift große feste Siedlungen gab, ist davon auszugehen, dass diese Vorstellungen von der Schöpfung bereits über viele Generationen mündlich überliefert worden waren, bevor sie erstmals schriftlich festgehalten wurden. (Man geht heute davon aus, dass erste Fassungen des Gilgamesch-Epos so ca. im 24. vorchristlichen Jahrhundert entstanden.)

Natürlich verbreiteten sich diese Überlieferungen dann weiter und wurden von anderen Kulturen übernommen und teilweise adaptiert. Daher finden wir Parallelen in der Bibel, aber auch in der griechischen und römischen Mythologie.

Ovid konnte also auf einen ganzen Pool alter Überlieferungen zurückgreifen, wird sich aber wohl an der griechisch-römischen Tradition orientiert haben, die ja ihrerseits auf die genannten älteren Quellen zurückgreift.

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Viele der jetzt so chaotischen Länder Afrikas waren vor der Kolonialisierung große, gut organisierte Königreiche, mit einem ausgefeilten Beamtensystem und manchmal auch mit einer Art Berufsheer. So bestand beispielsweise die heutige Republik Kongo aus drei solchen Königreichen, deren System natürlich nicht auf den kulturellen Strukturen Europas, sondern auf jenen des eigenen Landes basierte, das sich auch über Jahrhunderte entwickelt hatte.

Den Kolonialmächten war das relativ egal. Sie hielten die Einheimischen grundsätzlich für Wilde und machten sich absolut nicht die Mühe, deren Kultur und Gesellschaftsstruktur zu verstehen, bzw. sprachen ihnen überhaupt das Vorhandensein jeglicher Kultur und Geschichte ab.

Um die absolute Kontrolle über ihre Kolonialgebiete zu erlangen, zwangen sie den Einheimischen die europäische Kultur und das Christentum auf, das denen natürlich völlig fremd war.

Außerdem wurden bestehende Gesellschaftsstrukturen systematisch zerschlagen und die Ausführung traditioneller Riten verboten, damit sich kein Widerstand bilden konnte. Außerdem sorgte man dafür, dass in dem neu eingeführten europäischen System Eingeborene keine höhere Bildung erhalten konnten. Dadurch verhinderte man, dass sich geistige Eliten bilden konnten, die ihrerseits wiederum einen Widerstand gegen die Kolonialherren organisieren hätten können.

Als die Kolonialherren dann irgendwann abzogen, hinterließen sie überall Länder und Völker, die in ihren Grundstrukturen zerschlagen und ihrer kulturellen Identität beraubt waren, und inden es niemanden gab, der von seiner Ausbildung her in der Lage gewesen wäre, die Führung der Länder zu übernehmen. Außerdem ließen sie keinerlei Infrastruktur zurück.

Daran kranken diese Länder heute noch. Wer es sich leisten kann, das Land zu verlassen und in Europa zu studieren, bleiben meist irgendwo im Ausland, weil sie dort bessere Zukunftsaussichten haben. Im eigenen Land schwingen sich dann immer wieder welche auf, die - oft zuerst mit den besten Absichten - Führung des Landes übernehmen wollen. Die meisten sind aber kaum dafür qualifiziert. Meistens endet das Ganze dann in Korruption und Diktatur.

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