Als erstes: Es ist ein riesiger Unterschied, ob wir vom hohen Norden (Norrland/Lappland) reden, oder vom tiefsten Süden (Skåne/Blekinge).
Ich nehme daher mal typisches Mittelschweden so ungefähr auf der Höhe von Stockholm:
Sommer = sehr hell, oft "växlande målnighet med enstaka regnskur", was ungefähr so viel bedeutet wie "ein Mix aus Sonne und Wolken, mit ein paar Regenschauern, meist auch windig dazu". Es kommt aber auch praktisch jedes Jahr vor, dass es auch mal über 30° heiss ist. Nachteil: Es gibt mehr oder weniger Mücken.
Winter = Boden und Seen sind tief gefroren (Begräbnisse sind da z.B. immer eine Herausforderung :-)) Gefürchtet sind die eiskalten Nordwinde. Früher waren -20°C bis -30°C normal, das hat sich inzwischen aufgrund der Klimaerwärmung geändert und heute kommen Temperaturen unter -20°C in Mittelschweden immer seltener vor. Es kann sogar vorkommen, dass es im Januar ein paar Plusgrade hat!
Herbst = Beginnt schon im August und ist kühler, als hierzulande, aber sehr schön mit seinen bunten Farben und der klaren, frischen Luft! Es gibt dann auch keine Mücken mehr :-)
Frühling = der grösste Unterschied gegenüber hierzulande! Der Frühling beginnt sehr spät, weil erst der Frost (Boden und Seen) aufgehen muss, bevor das erste Grün zu wachsen beginnen kann. In Mittelschweden ist es meist erst Ende April so weit, dass die ersten Huflattich (tussilago) und Buschwindröschen (vitsippa) blühen. Der Frühling ist sehr "leise", es gibt nicht die Pflanzenexplosion wie hierzulande, wo man innerhalb weniger Wochen fast erdrückt wird von der plötzlichen Vielfalt an Blüten, Farben und Gerüchen.