15 jähriger Teenager außer Rand und Band - Mediensüchtig, aggressiv und hochbegabt. Keine Hilfen in Sicht. Was tun mit Schulverweigerer?

Hallo, ich weiß mir kaum noch Hilfe. Mein Sohn (15) ist hochbegabt (IQ 140) und verweigert seit nun mittlerweile 5 Monaten die Schule. Das Jugendamt ist seit 2 Jahren mit im Boot. Wir haben es damals aufgesucht, um Hilfe zu erhalten. Diese kam in Form eines Erziehungshelfers, der Regeln mehr oder weniger strikt durchsetzen wollte. Was alles eigentlich noch schlimmer gemacht. Der Junge blockt jetzt völlig ab. Die Schulschwierigkeiten bestehen im Prinzip seit Einschulung. Er fand nie wirklich Anschluss zu Klassenkameraden obwohl er damals noch ein fröhliches, aufgeschlossenes Kind war. Über die Jahre erfuhr er viele Ausgrenzungen und soziale Isolation. Jetzt geht er leider gar nicht mehr zur Schule, vergräbt sich im Zimmer vor seinem PC. Dort ist er halbwegs glücklich - scheinbar findet er dort Menschen mit denen er reden kann. Ich lausche manchmal und die Gespräche finden auf einem netten Niveau statt. Uns gegenüber ist er verschlossen und auch aggressiv. Er hat seine Wut nicht immer unter Kontrolle, sagt schlimme Dinge und macht auch mal etwas kaputt. Ich gehe davon aus, dass er auch mediensüchtig ist. Das Jugendamt hilft uns aber nicht weiter. Jetzt meine Frage: Welche Möglichkeiten gibt es noch, das Kind wieder in die Spur zu bringen? Sämtliche Therapien hat er abgebrochen. Sämtliche Hilfeangebote - wie einen Auslandsaufenthalt, alternative Beschulung uws. schlägt er aus. Mittlerweile droht Jugendarrest. Weiß jemand Hilfe? Vielen Dank für Rückmeldungen.

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Den Vorschlag meiner Vorrednerin finde ich sehr gut, da die dort tätigen ehrenamtlichen Berater oftmals viel Erfahrung aus dem persönlichen Bereich mitbringen.

Bezüglich der Therapien würde ich den Weg über einen Psychologen gehen, der mit dem Thema "Hochbegabung" vertraut ist - Hochbegabte spüren ganz genau, wie gut sich jemand mit gewissen Problemstellungen auskennt. Hierfür als eine Anlaufstelle die vorgenannte DGhK zu nennen, zum anderen gibt es auch die Kargstiftung über deren Internetportal man sich auch den ein oder anderen Psychologen rausfischen kann:

http://www.fachportal-hochbegabung.de/beratungsstellen/#suchergebnis

Hier ist kompetente Betreuung für die ganze Familie gefragt.

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Eine Option wäre das Überspringen einer Klasse ins Auge zu fassen. Erste Ansprechpartnerin hierfür ist die Klassenlehrerin. Das Überspringen wird aber nur funktionieren wenn alle Parteien (abgebende Klassenlehrerin, annehmende Klassenlehrerin, Rektor, Eltern und Schüler) an einem Strang ziehen. Vor dem endgültigen Überspringen ist es ratsam, einen Probelauf von 4 Wochen zu machen um abschätzen zu können ob es funktionieren wird.

Alternativ ist auch die Klassenlehrerin gefragt für die Leerlaufzeiten Zusatzangebote zu machen. Sich in Leerlaufzeiten beschäftigen zu können ist sicherlich eine Fähigkeit die man lernen muss, kann aber gerade in der Grundschule nicht nur Aufgabe des Kindes sein. Hier sein meines Erachtens die Lehrer stark gefordert.

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Vieles haben meine Vorredner schon angeregt. Ich würde empfehlen, bei Förderungen auf Themen zurückzugreifen die nicht Bestandteil des Schulunterrichtes sind z.B. Chinesisch als Fremdsprache, Erlernen eines Instrumentes, Sport.

Ansonsten rate ich Euch als Eltern den Kontakt zu Gleichgesinnten zu suchen z.B. Anschluss an eine Elterngruppe. Fündig werden kann man hier beispielsweise bei den Regionalvereinen der DGhK Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V.

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Freizeit halte ich generell für sehr wichtig. Ich würde Euch als Eltern empfehlen, Euch einer Elterngruppe anzuschließen (wird von vielen Regionalvereinen der DGhK Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V.) angeboten. Dort werden oft auch Freizeitangebote für die Kinder gemacht, sodass er die Möglichkeit hat sich mit Kindern auf seinem geistigen Level auseinander zu setzen.

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Diese Einstellung ist mit grosser Vorsicht zu geniessen. Alles hat sein Vor- und Nachteile. Wenn man eine Klasse übersprungen hat (egal in welcher Schulart), heisst das noch lange nicht, dass man auch im sozialen Bereich gut zurecht kommt.

Ich bin Mutter zweier hochbegabter Kinder und bin der Meinung, dass man auch ohne Überspringen sehr intelligent sein kann. Für mich zeigt die geschilderte Einstellung ein gutes Mass an Arroganz den Mitmenschen gegenüber und damit wird man im Alltag nicht sehr weit kommen.

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