Um klarer zu sprechen muss die Silbenkontur klar sein. Übungsmöglichkeit: sprich auswendig Texte mit einer Rassel im Silbenrhytmus.

dung - kel - wars - der - Mond - schien - hel - le // Ab- und Einatmung // schnee - be - deckt - die - grü - ne - Flur //Ab- und Einatmung// ...

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Das Problem mit Stottern ist, dass es eigentlich kein Problem des Sprechens ist sondern der Atem-Abspannung und des Pausierens während des Sprechens. Du bist dir dessen nicht mehr bewusst, da Stottern in der Kindheit entanden ist, in einem Umfeld zu schnell sprechender und unterbrechender Erwachsenen. Insofern muss dein Sprechstil neu aufgebaut werden. Zur Therapie siehe auch Stotter-Camp Universität Hannover.

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Ein Kind das stottert braucht viel Aufmerksamkeit und einen ruhigen sprachlichen Umgang. Eine Sprachtherapie ist dann gut, wenn sie ein Vorbild für die Eltern im Umgang mit dem Kind ist: langsamer sprechen, kürzer sprechen, pausierender sprechen (z.B. Ja --- der sieht so aus -- wie der Bär) Wortanfänge spielerisch verlängern (iiich sehe was - - uuund das ist - - rrrot). Kinder brauchen mehr Formulierungszeit als Erwachsene - insofern sollten die Erwachsenen ein Vorbild sein für das Sich-Zeit-nehmen. Experte, Dipl-Psych.

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Ich glaube nicht, dass Sie Sich ohne Fachberatung eine Fragestellung dieser Art über Literatur beantworten können - die Zusammenhänge sind zu vielfältig (Entwicklungsvariation, hirnorganische Probleme, unerkannte Epilepsieformen, psychische Probleme, artikulatorische Probleme, Modell-Sprache der Eltern usw.. also bei einem konkreten Problem z.B. HNO- oder Phoniatrie- oder Universitätberatung aufsuchen.

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Ich antworte als Therapeut: Bei dem Kind handelt es sich um Mutismus. Ursächlich war die Trennungssituation bei Kindergarteneintritt. Sie hat gelernt sich zu panzern und nicht in Kommunikation zu treten, da sie keine Kompetenz entwickelt hatte, Situationen zu regeln. Diese Haltung sich duch jahrelanges Training verfestigt. In der Therapie sind die Schritte so, dass zunächst über Stofftiere agiert wird, wobei ich vollständig das Thema des Kindes spiele. Die jahrelange Zurückhaltung wird sich bald durch körperliche Aggression ausdrücken - in solchen Situationen lasse ich das Kind triumphieren und ich betone seine Stärke. Es lernt so, dass es von Erwachsenen nichts zu befürchten hat und in der Regel fängt es an im Kindergarten zu sprechen. Bei weiteren Fällen kann es notwendig sein, durch Annäherungsschritte und Belohnungen ein lautes Sprechen an das Ohr der Erzieherin zu bringen - das Verfahren nennt sich Desensitivierung. Es ist also ganz schwierig, auf die Entfernung den Eltern einen Rat zu geben. Natürlich spielen alle in der Fammilie mit und glauben, dass das Kind nicht sprechen kann. Bei mehr Anforderungen zum Sprechen werden aber meistens die Anfodrerungen zu hoch angesetzt, so dass das Kind Anforderungen total ausweichen muss. Notwendig ist eine Behandlung durch Therapeut/inn/en. Siehe auch www.selektiver-mutismus.de

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Es gibt eine emotionale Störung, bezeichnet als Alexythmymie - es ist die Unfähigkeit, die Empfindungen anderer Menschen "lesen" zu können - z.B. einem anderen kein Gepäck abnehmen oder ein Kissen bringen. Damit besteht auch die Vermeidung, über Gefühls-situationen zu diskutieren, weil es nur als Qual und unerfüllbare Anforderung erfahren wird. Das kann in einer Ehe zu einer unlösbaren Situation führen. Veränderbar wäre diese Unsensitivität nur durch intensive Gruppentherapie - die wird aber auch aus eigenem Antrieb nie aufgesucht. Die Ursache der Störung ist unbekannt und nicht einfach als mangelnde Liebeserfahrung erklärbar.

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Der Test ist in jeder Hinsicht Unfug - leider überzieht das Schulministerium das Land mit Prozessen und Bestrafung für alle Test-Verweigerer. Kindern müssen für diesen nonsens vorgeführt werden und als Zwangs-Ritus über scih ergehen lassen - Kinder genießen offensichtlich keine Menschenrechte. Hierzu meine Korrespondenz mit dem Schulministerium: Von: Walter Rolf Bindel [mailto:bindel@rolfbindel.de] Gesendet: Samstag, 8. November 2008 11:55 An: 'poststelle@msw.nrw.de' Betreff: kritik delfin 4

Prof. Dr. Walter Rolf Bindel, Dipl-Psych. Institut für Sonderpädagogik der Universität Hannover An das Schulministerium NRW Die Delfin 4 -Untersuchungen sind pseudo-wissenschaftlich und sollten sofort abgeschafft werden. Die hohe Zahl der ermittelten Problemfälle zeigt auch die Irrelevanz des Verfahrens. Ein Test sollte eine repräsentative Verhaltensstichprobe aus dem gewöhnlichen Repertoire sein. Die Aufgabenstellungen von Delfin 4 haben aber durchweg keine Alltagsrelevanz für Kinder und wären auch nicht zur Kommunikation oder Sprachförderung geeignet. Nach moderner Testtheorie sind daher auch die vier Aufgabentypen von Delfin 4 zu vermeiden.

Zur Streichliste gehören: Reine Gedächtnisprüfung z.B. einen Satz genau wiederholen Grammatikalische Entschlüsselung von Aufgaben Operationen mit Nichtworten Überprüfen von nonsens-Sätzen Erzählen nach Aufforderung (ist für viele Kinder ein Problem der Beziehung. Kinder kommen aus der Situation des Dialogs innerhalb der Kernfamilie mit gegenseitiger Vorkenntnis an Interessen).

Auch die theoretischen Begründungen für die Aufgaben sind wissenschaftlich nicht haltbar . In naiver Analogie werden die unbekannten und labilen Sprach-Prozesse bei Vorschulkindern in Erwachsenen-Funktionen interpretiert:  Sätze-Nachsprechen ist nur bei Erwachsenen als Gedächtnisleistung zu verwenden.  Nonsens-Sätze sind keine Grammatik-Prüfungen sondern ein Problem des abstrakten Analysierens ohne wahrnehmbaren situativen Bezug.  Kunstwörter könnten allenfalls einem phonologischen Arbeitsgedächtnis entsprechen, das erst erst beim Lesen-Lernen entsteht.  Komplexe-Handlungen-befolgen entspricht dem Arbeitsgedächtnis nur für Erwachsene.  Erzählfähigkeit ist bei Kindern egozentrisch und hat nicht die Hörerorientierung und die Erzählphasen Erwachsener. Quatsch-Sätze und Quatsch-Wörter sind wirklich Quatsch. Diese und alle weiteren Aufgabenstellungen sind auch völlig ungeeignet für Immigranten-Kinder da sie ein intensives Sprachgefühl voraussetzen. und bei Schwächeren zu Unverständnis und Frustration führen. Tests mit nicht kindgemäßem oder abstraktem Prüfmaterial sind nicht interpretierbar und überbewerten den Milieueffekt. Kinder mit einer abstrakten Sprache und distanzierten Haltung zur Prüfsituation mit fremden Erwachsenen sind besser zum Testen geeignet.
Sprachstands-Tests sollten in einem raschen Verfahren die Vorleistung für eine Ausbildung (z.B. Aufnahme in die Schule) prüfen. Sie sollten eine Aussage über das Lernpotential machen können. Insbesondere bei Immigranten-Kinder ist der Umfang des Vokabulars der einfachste und beste Prädiktor für das weitere Erlernen der Sprache der Schule. (z.B. könnten zehn Wort-Bild-Karten zur Erfassung von Problemfällen genügen). Für deutschsprachige Kinder ist Sprachverstehen im Dialog, Spiel oder zu Bilderbüchern wichtiger als Sprechflüssigkeit. Sprachförderung ist keine Programm sondern ein dialogischer Austausch zum Beispiel auch über Freundschaftsbildung der Kinder untereinander.. Die materiellen und personellen Ressourcen für Delfin 4 wären besser in Eltern-Aufklärung, Schulung des Personals und in der Verbesserung allgemeiner Sprachförderung investiert.

Zu weiterer Argumentation und Information bin ich gerne bereit. Mit freundlchen Grüßen Rolf Bindel


Von: Schumacher, Wolfgang [mailto:Wolfgang.Schumacher@MSW.NRW.DE] Gesendet: Mittwoch, 19. November 2008 12:53 An: bindel@rolfbindel.de Betreff: Kritik an Delfin 4 Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Bindel, Ich danke Ihnen für die Mail vom 8.11.08 und Ihr Interesse am Sprachstandsfeststellungsverfahren. Der von Ihnen kritisierte Test wurde unter wissenschaftlicher Federführung von Frau Prof. Dr. Fried von der Universität Dortmund entwickelt und evaluiert. Das Schulministerium ist für die Druchführung des Verfahrens, nicht für die Entwicklung der Testinstrumente zuständig. Ich habe deshalb Ihre Mail an Frau Prof. Dr. Fried weitergeleitet. Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag Dorothee Schneider

An das Ministerium für Schule und Weiterbildung Aber Sie sind doch der Auftraggeber für diese Sache und Sie können doch beurteilen was Sie tun – z.B. unsinnige Fragen an Kinder stellen, Umstände und Stress für alle einbestellten Eltern bereiten. Es geht um die Ermittlung von 15-20% von Förderfällen. Wenn der Test mehr als doppelt so viele Fälle liefert, hat er sein Mindest-Kriterium der Vermeidung falscher positiver Fälle eklatant verpasst und ist daher unbrauchbar. Mit freundlichen Grüßen R.Bindel Seither nichts mehr gehört

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