Hallo GhostKid,
deine Mutter muss sich selbst helfen wollen, ansonsten klappt das Ganze nicht. Sie muss selbst entscheiden, ob sie Hilfe haben möchte oder nicht, denn im Endeffekt ist sie die Einzige, die sich wirklich ,,retten" kann.
Ich selbst leide seit Jahren unter Depressionen und habe dementsprechend schon meine Erfahrungen gemacht. Was mir immer sehr hilft ist Ablenkung. Wenn ich etwas unternehme komme ich auf andere Gedanken und kann eine Zeit lang vergessen, was mich sonst so fertig macht. Zudem habe ich auch versucht ein paar Sachen in meinem Leben zu ändern, mit denen ich unzufrieden war, bzw. arbeite momentan auch noch an ein paar Sachen. Dazu zählen beispielsweise mein Gewicht, meine Klamotten, ich habe den Kontakt zu ein paar Leuten abgebrochen, ... Zudem tut es sehr gut, wenn man sich irgendwo auslassen kann. Ein Tagebuch kann sehr hilfreich sein. Vielleicht kommt man sich manchmal etwas blöd vor, dass man seine Probleme und andere Dinge in ein Buch schreibt, aber ich persönlich fühle mich danach oft befreit. Allerdings sollte man das Geschrieben nicht nochmal nachlesen, sondern das Tagebuch zumachen und weglegen. Am Besten jeden Tag mal reinschreiben. Deine Mutter kann sich eine feste Zeit aussuchen, beispielsweise jeden Abend um 18 Uhr beginnt sie zu schreiben, ungefähr 10 Minute lang. Wenn sie möchte kann sie die Zeit nach einer Weile auch erhöhen, beispielsweise auf 20 Minuten. Wichtig ist, dass sie nicht kurz bevor sie schlafen geht in ihr Tagebuch schreibt. Sie sollte mindestens 2 - 3 Stunden dazwischen vergehen lassen. Wenn sie nicht weiß, was sie schreiben soll, sollte sie das Tagebuch trotzdem rausnehmen, denn es kann gut sein, dass ihr etwas einfällt, wenn sie das Tagebuch erstmal rausgenommen hat. Ist ihr nach der festgelegten Zeit immer noch nichts eingefallen, legt sie es halt wieder weg. Sie muss auch nicht immer nur ihre Probleme reinschreiben, sie kann auch ganz einfach darüber schreiben, was sie gemacht hat oder sie schreibt über ein bevorstehendes Ereignis, auf das sie sich freut oder so. Zu einem Psychologen zu gehen wäre ebenfalls eine Möglichkeit. Das muss sie allerdings auch selbst entscheiden, denn wenn sie das nicht möchte, hat es auch keinen Sinn. Falls ihr das peinlich sein sollte, muss sie es ja niemandem erzählen. Heutzutage wird man leider oft als ,,Psycho", ,,komisch" oder sonstiges abgestempelt, wenn man zu einem Psychologen geht oder so. Meiner Meinung nach ist daran nichts falsch. Ein Psychologe ist im Grunde gesehen auch nur ein Arzt. Wer derartige Sachen noch nie durchgemacht hat, weiß auch nicht, wie das ist, und sollte, anstatt zu urteilen, lieber dankbar sein.
Du selbst solltest aber versuchen, dich nicht zu sehr in die Sache reinzusteigern. Natürlich kannst du dir Sorgen machen und deiner Mutter auch beistehen, aber es ist wichtig, dass du dabei nicht selbst den Boden unter den Füßen verlierst.
Wenn du noch irgendwelche Fragen hast oder über irgendetwas reden möchtest, kannst du dich gerne bei mir melden!
xoxo