Dadurch, dass ich Gefühle schlecht oder gar nicht zeigen kann, gibt es oft Missverständnisse und es entsteht bei anderen ein falsches Bild von mir.
Durch den Autismus kann ich mich nicht so entfalten, wie ich es möchte. Ich brauche kein Asperger :(
Dadurch, dass ich Gefühle schlecht oder gar nicht zeigen kann, gibt es oft Missverständnisse und es entsteht bei anderen ein falsches Bild von mir.
Durch den Autismus kann ich mich nicht so entfalten, wie ich es möchte. Ich brauche kein Asperger :(
Liebe CharlotteFrida,
Ich kann dich gut verstehen, denn ich habe das gleiche Problem. Es nervt mich immer, wenn ich die (meist gut gemeinten) Ratschlage höre wie "Sei doch einfach du selbst" oder "Verbiege dich nicht für andere". Das ist ungefähr so, als würde man einem Gefangenen sagen: Geh doch einfach raus und mach das, was du für richtig hältst! Natürlich geht das nicht so einfach, aber das Umfeld ist auch meist nicht in der Lage, hinter die Fassade zu schauen. Wie auch? Es hat ja nicht die Möglichkeit, dich in Aktion zu erleben, oder es fehlt ihm einfach an Empathie.
Oft wird man tatsächlich als Langweiler angesehen oder auch als gleichgültig, dumm, emotionslos bzw. gefühlskalt oder was auch immer verurteilt. Ich habe inzwischen ein gewisses Verständnis dafür entwickelt, denn "die da draußen" wissen, wie schon gesagt oft einfach nur nicht, wer du wirklich bist.
Wichtig ist, dass du weißt, daß die Meinung der anderen nicht der Realität entspricht und das du dir aufgrund irgendwelcher dummen Bemerkungen, Lästereien und gefühlter Ablehnung, die evtl. von außen kommt, keine Vorwürfe machst. Daraus kann sich regelrechter Selbsthass entwickeln, den du nicht verdient hast.
Es ist vergleichbar mit einer Perle, die anderen nur ihr unansehnliches Äußeres präsentiert. Das "äußere Ich" ist aber weit mehr als einfach nur eine Mauer zwischen dir und deinem Umfeld. Es dient in erster Linie als Selbstschutz, um nicht verletzt zu werden. Oft wird einem das gar nicht so richtig bewusst, aber natürlich verpasst man dadurch viele gute Gelgenheiten - und natürlich auch die anderen :)
Ich habe mit den Jahren gemerkt, dass es mir nicht möglich ist, das innere und das äußere Ich voneinander zu trennen, weil die Angst, verletzt zu werden, einfach zu groß ist.
Wahrscheinlich ist der Auslöser Hochsensibilität (vielleicht weißt du es auch selbst) oder es kann sein, dass du das gleiche Handicap hast wie ich - oder auch beides. Ersteres ist zwar nicht wissenschaftlich erwiesen, aber ich glaube daran, weil alle Anzeichen dafür da sind. Es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen, und sich vielleicht auch Fachliteratur zu besorgen. Man findet darin Trost und Hilfe, wenn man nicht mehr weiterweiß, denn oft findet man bei seinen Mitmenschen weder das eine noch das andere.
Letzteres herauszufinden ist schon schwieriger. Dafür wendet man sich am besten an einen Fachpsychiater oder ein Autismusinstitut. In Deinem Alter ist es noch vergleichsweise einfach, das zu diagnostizieren. Mit zunehmendem Alter wird es aber schwieriger, weil man sich immer weiter anpasst und so das "innere Ich" für andere immer schwieriger zu entdecken ist. Empfehlenswert ist dazu ein Online-Test (einfach mal googeln) der aber natürlich keine richtige Diagnose ersetzt. Es ist übrigens ein weit verbreiteter Irrtum, das alle Autisten emotions- und empathielos sind.
Ich bekam von einem Therapeuten Achtsamkeitstraining (MBSR) empfohlen, das für mich auch sehr hilfreich war.
Wie schon gesagt, das innere und äußere Ich sind kaum voneinander zu trennen, weil das innere vom äußeren abhängig ist. Manchmal braucht man es einfach. Es muss also ein Mittelweg gefunden werden. Wie dieser aussieht, musst du für dich selbst herausfinden. Arbeite an dir selbst, aber nicht verbissen und krampfhaft, sondern mit Freundlichkeit und mit Mitgefühl für deine beiden Ichs. Auch dabei kann MBSR hilfreich sein.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und viel Erfolg auf Deinem Weg. Auch wenn es uns oft nicht gefällt: Beide Ichs sind ein Teil von uns und haben ihren Nutzen - und beide haben auch ihre Daseinsberechtigung :)
Alles Liebe
Kein Mensch muss in Deutschland heutzutage Fleisch mit Fettrand essen um zuzunehmen. Diese Einstellung ist völlig veraltet und ungesund ist es obendrein.
Wenn schon Fleisch, dann empfiehlt sich fetter Fisch wie Lachs (kein Seelachs) oder Makrele. Gut sind auch Milchprodukte wie fettreicher Käse oder Sahnequark, Nudelgerichte mit reichhaltiger Soße, Eiergerichte, Vollkornbrot, Bananen, Trockenobst, Hülsenfrüchte, Früchtemüsli, Nüsse, unverdünnte Fruchtsäfte...Es gibt so viele Lebensmittel, die appetitlich sind und bestens zum Zunehmen geeignet, da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Deinem Vater sollte klar sein, dass alleine schon der Ekel vor der nächsten Schwabbelfleisch-Mahlzeit ausreicht, um eine Gewichtszunahme bei dir zu verhindern. Auch wenn er es wahrscheinlich nur gut meint: Versuche ihm klarzumachen, dass es wesentlich sinnvollere Alternativen gibt, bei denen du auch mit Appetit reinhauen kannst.
So wie du es beschreibst, hört es sich an, als wärt Ihr Freunde mit einem richtig guten Draht zueinander. Das mit den Ehemaligen würde ich z. B. eher einer Freundin erzählen, denn es sind ja trotz allem Geschlechtsgenossen.
Möglich, dass du für sie einfach ein richtig guter Kumpel bist, dem man sich gegenüber öffnen kann, weil er sich so deutlich von den Verflossenen abhebt und Verständnis hat, obwohl er ja auch ein Mann ist. Das schätzen wir Frauen. Es lässt uns den Glauben an das Gute nicht verlieren, auch wenn wir noch so enttäuscht und verletzt wurden. Deswegen weiß sie sicher auch, was sie an dir hat.
Das allein ist ja leider nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass da noch "mehr" ist. Wenn ich einem solchen Freund erzählen würde, dass ich bereit bin, den ersten Schritt zu machen, wenn der Richtige kommt, würde ich damit nicht ihn selber meinen.
Im Moment sieht es tatsächlich so aus, als wäre das alles, aber manchmal kann sich eine Beziehung wie Eure auch weiterentwickeln. Es muss nicht immer der große Knall von Anfang an sein. Eine gute Basis ist ja da, und oft hat das, was sich langsam entwickelt, auch mehr Bestand.
Sicher ist: würdest Du sie nicht darauf ansprechen und es dabei belassen, würdest du Dich sicher mit Selbstvorwürfen über die verpassten Gelegenheiten herumquälen, deswegen wäre es besser, wenn Du ihr sagst, was sie dir bedeutet, unabhängig davon, wie es ausgeht. Auch wenn sie dann schon eine Vorahnung haben sollte, wird sie für Deine Situation sicher Verständnis haben und nichts Schlechtes über Dich denken. Vielleicht gibt es aber doch Hoffnung. Das erfährst Du natürlich auch erst dann.
Möglich ist auch, dass sie Dich einfach nicht als guten Freund verlieren und deshalb mit Dir in Kontakt bleiben will. Nicht so einfach, denn das kann auf Dauer eine ziemlich undankbare Rolle sein...
Falls es wirklich aussichtslos ist, hast du dann wenigstens Gewissheit und weißt, woran du bist. Dann kannst Du die Zeit bis zu Deinem Studium nutzen, um Dich neu zu orientieren. Viel Erfolg! :)