Ich wäre lieber kein Asperger!

Dadurch, dass ich Gefühle schlecht oder gar nicht zeigen kann, gibt es oft Missverständnisse und es entsteht bei anderen ein falsches Bild von mir.

Durch den Autismus kann ich mich nicht so entfalten, wie ich es möchte. Ich brauche kein Asperger :(

...zur Antwort
Wieso kann ich nicht zeigen wer und wie ich wirklich bin?

Hallo,

ich bin 17 Jahre alt und wie oben bereits geschrieben, habe ich oft und auch immer häufiger das Gefühl dass sich mein „Inneres Ich“, also so wie ich mich sehe, sehr von meinem „Äußeren Ich“, also wie mich Andere sehen unterscheidet.

Es fällt mir unfassbar schwer, so zu sein wie ich bin, und so zu handeln wie ich es für richtig halte.

Möglicherweise hängt das auch damit zusammen dass ich eher schüchtern bin.

Zum Beispiel lerne ich sehr sehr gerne Menschen kennen und bin sehr gerne unter Menschen, aber es fällt mir so schwer dass zu zeigen, und so denken viele Menschen wohl, dass ich lieber alleine Zuhause sitze und sie nicht als Freunde kennenlernen möchte.

Und so geht es in vielen Bereichen, immer wieder werde ich falsch eingeschätzt, kann auch immer mal wieder vom Gegenteil überzeugen, aber häufig ergibt sich nicht mal eine Möglichkeit dazu.

Ich habe, auch wenn sich das vielleicht komisch anhört, das Gefühl in mir gefangen zu sein, nicht der Mensch zu sein, der ich gerne wäre. Ich kann nicht aus mir heraus kommen.

Ich glaube ich wirke normalerweise sehr langweilig. Und wahrscheinlich würde das Niemand von sich behaupten, aber auch ich würde sagen dass ich das nicht bin, ich liebe es Dinge zu unternehmen, feiern zu gehen, zu reisen, verrückte Dinge zu machen, Spaß zu haben usw.

Ich kann schwer zeigen, dass ich Menschen mag und auch Gefühle zu zeigen fällt mir schwer, und dass obwohl ich unfassbar emotional und sensibel bin. Ich weine oft, mir gehen Dinge unfassbar schnell nahe, auch Umstände die Andere und nicht mich selbst betreffen. Ich glaube auch dass ich ein „tiefes Innenleben“ habe, wenn ich das selbst beurteilen müsste. Aber all das kann ich nicht zeigen.

Ich kann nicht zeigen, wer ich bin. Ich kann nicht zeigen, dass ich Menschen mag und eigentlich ein lebensfroher Mensch bin der gerne lebt und Abendteuer erlebt.

Ich weiß nicht warum ich das Gefühl habe, nicht so sein zu können oder so gesehen zu werden, wie ich bin oder ich mich sehe, aber vielleicht könnt ihr mir helfen, was ich dagegen tun könnte oder irgendwelche Tipps wie ich besser zeigen kann, wer ich bin.

Liebe Grüße und vielen Dank schonmal im Voraus!

...zur Frage

Liebe CharlotteFrida,

Ich kann dich gut verstehen, denn ich habe das gleiche Problem. Es nervt mich immer, wenn ich die (meist gut gemeinten) Ratschlage höre wie "Sei doch einfach du selbst" oder "Verbiege dich nicht für andere". Das ist ungefähr so, als würde man einem Gefangenen sagen: Geh doch einfach raus und mach das, was du für richtig hältst! Natürlich geht das nicht so einfach, aber das Umfeld ist auch meist nicht in der Lage, hinter die Fassade zu schauen. Wie auch? Es hat ja nicht die Möglichkeit, dich in Aktion zu erleben, oder es fehlt ihm einfach an Empathie.

Oft wird man tatsächlich als Langweiler angesehen oder auch als gleichgültig, dumm, emotionslos bzw. gefühlskalt oder was auch immer verurteilt. Ich habe inzwischen ein gewisses Verständnis dafür entwickelt, denn "die da draußen" wissen, wie schon gesagt oft einfach nur nicht, wer du wirklich bist.

Wichtig ist, dass du weißt, daß die Meinung der anderen nicht der Realität entspricht und das du dir aufgrund irgendwelcher dummen Bemerkungen, Lästereien und gefühlter Ablehnung, die evtl. von außen kommt, keine Vorwürfe machst. Daraus kann sich regelrechter Selbsthass entwickeln, den du nicht verdient hast.

Es ist vergleichbar mit einer Perle, die anderen nur ihr unansehnliches Äußeres präsentiert. Das "äußere Ich" ist aber weit mehr als einfach nur eine Mauer zwischen dir und deinem Umfeld. Es dient in erster Linie als Selbstschutz, um nicht verletzt zu werden. Oft wird einem das gar nicht so richtig bewusst, aber natürlich verpasst man dadurch viele gute Gelgenheiten - und natürlich auch die anderen :)

Ich habe mit den Jahren gemerkt, dass es mir nicht möglich ist, das innere und das äußere Ich voneinander zu trennen, weil die Angst, verletzt zu werden, einfach zu groß ist.

Wahrscheinlich ist der Auslöser Hochsensibilität (vielleicht weißt du es auch selbst) oder es kann sein, dass du das gleiche Handicap hast wie ich - oder auch beides. Ersteres ist zwar nicht wissenschaftlich erwiesen, aber ich glaube daran, weil alle Anzeichen dafür da sind. Es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen, und sich vielleicht auch Fachliteratur zu besorgen. Man findet darin Trost und Hilfe, wenn man nicht mehr weiterweiß, denn oft findet man bei seinen Mitmenschen weder das eine noch das andere.

Letzteres herauszufinden ist schon schwieriger. Dafür wendet man sich am besten an einen Fachpsychiater oder ein Autismusinstitut. In Deinem Alter ist es noch vergleichsweise einfach, das zu diagnostizieren. Mit zunehmendem Alter wird es aber schwieriger, weil man sich immer weiter anpasst und so das "innere Ich" für andere immer schwieriger zu entdecken ist. Empfehlenswert ist dazu ein Online-Test (einfach mal googeln) der aber natürlich keine richtige Diagnose ersetzt. Es ist übrigens ein weit verbreiteter Irrtum, das alle Autisten emotions- und empathielos sind.

Ich bekam von einem Therapeuten Achtsamkeitstraining (MBSR) empfohlen, das für mich auch sehr hilfreich war.

Wie schon gesagt, das innere und äußere Ich sind kaum voneinander zu trennen, weil das innere vom äußeren abhängig ist. Manchmal braucht man es einfach. Es muss also ein Mittelweg gefunden werden. Wie dieser aussieht, musst du für dich selbst herausfinden. Arbeite an dir selbst, aber nicht verbissen und krampfhaft, sondern mit Freundlichkeit und mit Mitgefühl für deine beiden Ichs. Auch dabei kann MBSR hilfreich sein.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und viel Erfolg auf Deinem Weg. Auch wenn es uns oft nicht gefällt: Beide Ichs sind ein Teil von uns und haben ihren Nutzen - und beide haben auch ihre Daseinsberechtigung :)

Alles Liebe

...zur Antwort

Kein Mensch muss in Deutschland heutzutage Fleisch mit Fettrand essen um zuzunehmen. Diese Einstellung ist völlig veraltet und ungesund ist es obendrein.

Wenn schon Fleisch, dann empfiehlt sich fetter Fisch wie Lachs (kein Seelachs) oder Makrele. Gut sind auch Milchprodukte wie fettreicher Käse oder Sahnequark, Nudelgerichte mit reichhaltiger Soße, Eiergerichte, Vollkornbrot, Bananen, Trockenobst, Hülsenfrüchte, Früchtemüsli, Nüsse, unverdünnte Fruchtsäfte...Es gibt so viele Lebensmittel, die appetitlich sind und bestens zum Zunehmen geeignet, da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein.

Deinem Vater sollte klar sein, dass alleine schon der Ekel vor der nächsten Schwabbelfleisch-Mahlzeit ausreicht, um eine Gewichtszunahme bei dir zu verhindern. Auch wenn er es wahrscheinlich nur gut meint: Versuche ihm klarzumachen, dass es wesentlich sinnvollere Alternativen gibt, bei denen du auch mit Appetit reinhauen kannst.

...zur Antwort
Wie zeige ich ihr dass sie mir wichtig ist?

Hallo zusammen, vor einem Jahr habe ich zusammen mit drei anderen Freiwilligen ein FSJ begonnen, zwei Jungs und zwei Mädels. Mit den Mädels hatte ich nie viel zu tun, trotzdem haben wir uns gut verstanden, mit einer der beiden sogar sehr gut.

In den letzten drei Wochen hat sich dann eben "sie" mir gegenüber sehr auffällig verhalten und ich habe mich darauf eingelassen. Nach einer Woche war dann wieder alles beim Alten. Trotzdem haben wir bei der gemeinsamen Ferienbetreuung sehr viel Zeit miteinander verbracht und vieeel geredet. Zwei mal war ich seitdem bei ihr und bin jedes mal als letzter gegangen. Nach ihrem Geburtstag haben wir noch ein paar Stunden miteinander geredet, sehr privat, natürlich angetrunken. Wir verstehen uns mittlerweile super und haben viele Gemeinsamkeiten. Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass sie nichts von mir will.

Heute war der letzte Tag und nach nur fünf Stunden ohne sie sitze ich jetzt hier und frage mich was ich tun soll? Irgendwas ist mit mir passiert.. Wir werden uns wahrscheinlich nie wieder sehen und ich merke jetzt erst, wie wichtig sie mir geworden ist. Ich weiß, ich weiß.. "Du hast ja nichts zu verlieren", aber so einfach ist das nicht. Nächste Woche sehen wir uns wieder, danach die Woche nochmal, jeweils nur für ein paar Stunden auf Veranstaltungen unseres Sportvereins, dann aber wirklich zum letzten mal. Ich dachte eigentlich heute sei der letzte Tag an dem wir uns sehen würden, dann hätte ich mich ja bis auf die Knochen blamieren können, solange wir uns nie wieder sehen. Das mit dem "Ich sehe sie nie wieder" - "Du hast nichts zu verlieren" ist also etwas heikel, solange kann ich und will ich nämlich nicht warten. Soll ich mich (nochmal) mit ihr treffen? Sie würde sicher ahnen, worauf ich hinaus will, aber vielleicht gibt ihr das ja nen Schub und sie kann sich darauf einlassen.. Oder soll ich ihr sagen, wie es mir geht und dass sie mir sehr wichtig ist? Sie würde mir sicher nen Korb geben, aber vielleicht geht es mir dann ja besser.

Sie hat mir erzählt, dass ihre "Boys" alle Arschlöcher gewesen seien, die nur ihren "Spaß" wollten und ich weiß, dass sie in der Hinsicht viel von mir hält. Sie hat mir auch erzählt, dass sie bereit sei den ersten Schritt zu gehen, wenn "er" der richtige sei, wenn jetzt also nichts kommt, weiß ich Bescheid. Oder lässt sich da noch was ändern?

Das Problem an der Sache ist, dass wir uns wiedersehen "müssen", peinliche Aktionen sind also ausgeschlossen, ich kann und ich will aber nicht noch drei Wochen warten, bis was passiert, außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass sie nichts von mir will und das macht mich richtig fertig. Was soll ich tun? Und wann? Habe ich noch ne Chance wenn ich mit offenen Karten spiele? Leider bin ich bis mein Studium anfängt arbeitslos und habe seeeehr viel Zeit zum Nachdenken, zu viel..

...zur Frage

So wie du es beschreibst, hört es sich an, als wärt Ihr Freunde mit einem richtig guten Draht zueinander. Das mit den Ehemaligen würde ich z. B. eher einer Freundin erzählen, denn es sind ja trotz allem Geschlechtsgenossen.

Möglich, dass du für sie einfach ein richtig guter Kumpel bist, dem man sich gegenüber öffnen kann, weil er sich so deutlich von den Verflossenen abhebt und Verständnis hat, obwohl er ja auch ein Mann ist. Das schätzen wir Frauen. Es lässt uns den Glauben an das Gute nicht verlieren, auch wenn wir noch so enttäuscht und verletzt wurden. Deswegen weiß sie sicher auch, was sie an dir hat.

Das allein ist ja leider nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass da noch "mehr" ist. Wenn ich einem solchen Freund erzählen würde, dass ich bereit bin, den ersten Schritt zu machen, wenn der Richtige kommt, würde ich damit nicht ihn selber meinen.

Im Moment sieht es tatsächlich so aus, als wäre das alles, aber manchmal kann sich eine Beziehung wie Eure auch weiterentwickeln. Es muss nicht immer der große Knall von Anfang an sein. Eine gute Basis ist ja da, und oft hat das, was sich langsam entwickelt, auch mehr Bestand.

Sicher ist: würdest Du sie nicht darauf ansprechen und es dabei belassen, würdest du Dich sicher mit Selbstvorwürfen über die verpassten Gelegenheiten herumquälen, deswegen wäre es besser, wenn Du ihr sagst, was sie dir bedeutet, unabhängig davon, wie es ausgeht. Auch wenn sie dann schon eine Vorahnung haben sollte, wird sie für Deine Situation sicher Verständnis haben und nichts Schlechtes über Dich denken. Vielleicht gibt es aber doch Hoffnung. Das erfährst Du natürlich auch erst dann.

Möglich ist auch, dass sie Dich einfach nicht als guten Freund verlieren und deshalb mit Dir in Kontakt bleiben will. Nicht so einfach, denn das kann auf Dauer eine ziemlich undankbare Rolle sein...

Falls es wirklich aussichtslos ist, hast du dann wenigstens Gewissheit und weißt, woran du bist. Dann kannst Du die Zeit bis zu Deinem Studium nutzen, um Dich neu zu orientieren. Viel Erfolg! :)

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.